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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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irgendwo am Fuß des Berges, oberhalb des früheren Meeresspiegels, einen größeren Durchgang entdeckt haben.«
    »Da kannst du jahrelang danach suchen«, sagte Rodgers.
    »Vermutlich ist er unter den Erdrutschen und Ablagerungen der letzten fünf Jahrhunderte vergraben.«
    »Ich wette, die Inkas haben ihn zum Einsturz gebracht«, warf Pitt ein.
    Shannon dachte nicht daran, den Männern den Vortritt zu überlassen. Über Felsen zu kraxeln und dunkle Winkel zu erkunden, war ihre Spezialität. Geschickt rutschte sie am Seil hinunter, als machte sie das mindestens zweimal täglich, und kroch in die schmale Öffnung im Fels.
    Rodgers war als nächster dran, gefolgt von Giordino. Pitt bildete die Nachhut.
    Giordino drehte sich zu Pitt um. »Buddelst du mich aus, wenn die Höhle über mir zusammenkracht?«
    »Aber erst, nachdem ich sämtliche Notdienste verständigt habe.«
    Shannon und Rodgers waren bereits über die in den Stein gehauenen Stufen verschwunden und untersuchten gerade den zweiten
Demonio de los Muertos,
als Pitt und Giordino zu ihnen aufschlossen.
    Shannon betrachtete die in die Fischschuppen eingravierten Motive. »Die Bilder auf dieser Statue sind besser erhalten als die auf dem anderen Dämon.«
    »Kannst du sie entziffern?« fragte Rodgers.
    »Wenn ich mehr Zeit hätte. Sieht so aus, als wären sie in aller Eile gemeißelt worden.«
    Rodgers musterte die vorstehenden Giftzähne im Maul des Schlangenhauptes. »Überrascht mich gar nicht, daß die alten Indianer Angst vor der Unterwelt hatten. Das Ding hier ist abgrundtief häßlich. Fällt dir auf, daß die Augen unseren Bewegungen zu folgen scheinen?«
    »Bei dem Anblick werde ich schlagartig nüchtern«, sagte Giordino.
    Shannon wischte den Staub von den roten Edelsteinaugen.
    »Roter Topas. Vermutlich östlich der Anden abgebaut, im Amazonasgebiet.«
    Rodgers stellte die Laterne auf den Boden, pumpte den Druck hoch und hielt ein angezündetes Streichholz an den Glühstrumpf. Die Sturmlampe leuchtete den Gang in beide Richtungen 10 Meter (33 Fuß) weit aus. Dann hielt er die Laterne hoch und inspizierte die Skulptur. »Wieso ein zweiter Dämon?« fragte er, fasziniert von dem guterhaltenen Bildnis. Es sah aus, als wäre es erst gestern geschaffen worden.
    Pitt tätschelte das Schlangenhaupt. »Zur Sicherheit, falls irgendwelche Eindringlinge am ersten vorbeikommen.«
    Shannon befeuchtete eine Ecke ihres Taschentuches mit dem Mund und polierte die Topasaugen. »Schon erstaunlich, daß so viele alte Kulturen, die weit voneinander entfernt lebten und in keinerlei Beziehung zueinander standen, ganz ähnliche Sagen hervorgebracht haben. In der indischen Mythologie zum Beispiel bewachen Kobras, die als Halbgötter gelten, ein unterirdisches Königreich voll unglaublicher Schätze.«
    »Ich seh’ darin nichts Ungewöhnliches«, sagte Giordino.
    »Neunundvierzig von fünfzig Menschen haben grauenhafte Angst vor Schlangen.«
    Sie beendeten die kurze Untersuchung der eindrucksvollen alten Skulptur und nahmen das nächste Stück des Ganges in Angriff. Die feuchte Luft, die von unten aufstieg, trieb ihnen den Schweiß aus den Poren. Trotz der Nässe mußten sie aufpassen, daß sie nicht zu heftig auftraten, denn bei jedem Schritt wurden dichte Staubwolken aufgewirbelt.
    »Die müssen Jahre gebraucht haben, um diesen Tunnel aus dem Fels zu hauen«, sagte Rodgers.
    Pitt streckte die Hand aus und strich mit den Fingern über die Decke aus Kalkstein. »Ich bezweifle, daß sie ihn selbst gegraben haben. Wahrscheinlich haben sie einen schon vorhandenen Spalt erweitert. Zumal sie alles andere als klein waren.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Wegen der Decke. Wir müssen uns nicht bücken. Über unseren Köpfen ist noch gut dreißig Zentimeter Platz.«
    Rodgers deutete auf eine große Platte, die leicht schräg in einer Wandnische angebracht war.
    »Das ist jetzt schon das dritte von diesen Dingern, das ich sehe, seit wir hier drin sind. Was glaubst du, wozu die wohl gedient haben?«
    Shannon rieb die jahrhundertealte Staubschicht ab und betrachtete ihr Spiegelbild auf dem glänzenden Metall. »Auf Hochglanz polierte Reflektoren aus Silber«, erklärte sie. »Mit der gleiche n Methode haben die alten Ägypter ihre Säulenhallen erleuchtet. Die Sonne trifft auf einen Reflektor am Eingang, und von dort aus wird das Licht dann von Reflektor zu Reflektor durch alle Räume geleitet, ohne daß man qualmende und rußende Öllampen anzünden muß.«
    »Ich frage mich, ob

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