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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und verschwendete keine Zeit darauf, ihn erst von den Soldaten erweitern zu lassen. Er blieb zurück und beaufsichtigte das Aufstellen der Geräte, während Zolar, Sarason und die Moores in dem Tunnel verschwanden, gefolgt von einem Trupp Pioniere, die die tragbaren Flutlichter transportierten.
    Als sie den zweiten Dämon erreichten, strich Micki ihm genauso zärtlich über die Augen wie zuvor Shannon Kelsey. Sie seufzte. »Eine wunderbare Arbeit.«
    »Herrlich erhalten«, stimmte Henry Moore zu.
    »Wir werden ihn zerstören müssen«, sagte Sarason leichthin.
    »Wovon reden Sie da?« wollte Micki Moore wissen.
    »Wir können ihn nicht wegrücken. Das häßliche Vieh blockiert den Großteil des Ganges. Wir haben keine Möglichkeit, Huascars Kette an ihm vorbeizuschaffen.«
    Erschrocken verzog Micki das Gesicht. »Sie können doch kein derart altes Meisterwerk zerstören.«
    »Wir können und wir werden es«, sagte Zolar, der seinem Bruder beistand. »Ich gebe zu, es ist bedauerlich. Aber archäologischen Eifer können wir uns nicht leisten. Die Skulptur muß weg.«
    Moores schmerzliche Miene wurde langsam hart. Er blickte seine Frau an und nickte. »Man muß eben Opfer bringen.«
    Micki hatte begriffen. Wenn sie so viel Gold in ihre Hände bringen wollten, daß sie den Rest ihrer Tage in Luxus schwelgen konnten, dann mußten sie die Zerstörung des Dämons hinnehmen. Sie hasteten weiter, während Sarason zurückblieb und den Pionieren befahl, eine Sprengladung unter dem Dämon anzubringen. »Seid vorsichtig«, warnte er sie auf spanisch.
    »Nehmt eine kleine Ladung. Wir wollen schließlich nicht, daß die Höhle einstürzt.«
    Zolar staunte über die Energie und Begeisterung der Moores, nachdem sie auf die Gruft mit den Hütern des Schatzes gestoßen waren. Hätte man sie gelassen, so hätten sie eine Woche mit dem Untersuchen der Mumien und des Grabschmuckes zugebracht, statt weiter zur Schatzkammer vorzudringen.
    »Gehen wir weiter«, sagte Zolar ungeduldig. »Bei den Toten können Sie später noch herumschnüffeln.«
    Widerwillig setzten die Moores ihren Weg fort und gelangten in die Wohnquartiere der toten Wächter, wo sie ebenfalls nur ein paar Minuten verweilen konnten, da Sarason wieder zu seinem Bruder stieß und sie weiterdrängte.
    Der plötzliche Anblick des in Kalkkristalle eingeschlossenen Wächters erschreckte und überwältigte sie alle, genau wie Pitt und seine Gruppe. Henry Moore spähte durch die Hülle des durchsichtigen Sarkophages.
    »Ein alter Chachapoya«, murmelte er, als stünde er vor einem Kruzifix. »Konserviert in der Haltung, in der er starb. Das ist ja eine unglaubliche Entdeckung.«
    »Er muß ein adliger Krieger von hohem Rang gewesen sein«, sagte Micki voller Ehrfurcht.
    »Ein logischer Schluß, meine Liebe. Dieser Mann muß viel Macht besessen haben, sonst hätte man ihm kaum die Verantwortung für die Bewachung eines immensen Königsschatzes übertragen.«
    »Was glauben Sie, wieviel der wert ist?« fragte Sarason.
    Moore drehte sich um und blickte ihn mit finsterer Miene an.
    »Für ein derart herausragendes Objekt läßt sich kein Preis festsetzen. Als Fenster in die Vergangenheit ist er unschätzbar.«
    »Ich kenne einen Sammler, der fünf Millionen Dollar für ihn hinlegen würde«, sagte Zolar, als schätzte er den Wert einer Ming-Vase.
    »Der Chachapoya-Krieger gehört der Wissenschaft«, versetzte Moore, der seinen Zorn nur mühsam unterdrücken konnte. »Er ist ein Zeugnis der Vergangenheit und gehört in ein Museum, nicht aber ins Wohnzimmer eines verkommenen Sammlers.«
    Zolar warf Moore einen heimtückischen Blick zu. »In Ordnung, Professor, für Ihren Anteil am Gold dürfen Sie ihn haben.«
    Moore wirkte gequält. Es war offensichtlich, daß er einen inneren Kampf zwischen seinem wissenschaftlichen Ethos und seiner Gier austrug. Er fühlte sich schmutzig und schämte sich, nun, da er begriff, daß Huascars Vermächtnis mehr war als bloßer Reichtum. Reue überkam ihn, als er sich darüber klar wurde, daß er sich mit skrupellosem Abschaum eingelassen hatte.
    Er ergriff die Hand seiner Frau, da er genau wußte, daß sie das gleiche empfand. »Wenn es denn sein muß. Abgemacht.«
    Zolar lachte. »Das wäre dann wohl geklärt. Können wir uns jetzt bitte auf die Suche nach den Sachen machen, wegen denen wir hier sind?«
    Ein paar Minuten später standen sie Schulter an Schulter am Ufer des unterirdischen Flusses und starrten wie gebannt auf das aufgehäufte Gold, das im

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