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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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straffte sich, das Kinn verzog sich leicht nach hinten, und ein sorgenvoller Ausdruck trat in seine Augen. »Niemand entdeckt einen derart riesigen Schatz, hinterläßt eine lächerliche Nachricht und geht wieder weg. In dem Wahnsinn dieser Leute muß Methode liegen, und ich würde gern wissen, was sie weiter planen.«
    »Jeder, der sich uns in den Weg stellt, bevor der Schatz aus dem Berg geholt ist, wird vernichtet werden«, schrie Sarason seinen Bruder an. »Das gelobe ich.«
    Er hatte die Worte heftig hervorgestoßen, und sie klangen ebenso bedrohlich wie überzeugend. Alle glaubten ihm. Bis auf Micki Moore.
    Sie war die einzige, die so nahe bei ihm stand, daß sie sehen konnte, wie seine Lippen bebten.
47
    Bürokraten sehen doch überall auf der Welt gleich aus, dachte Pitt. Das aufgesetzte, bedeutungslose Lächeln, das durch den gönnerhaften Blick Lügen gestraft wird. Sie mußten alle durch dieselbe Schule gehen, wo sie dieselben hohlen Phrasen und Ausflüchte lernten.
    Dieser hier war kahlköpfig, trug eine dicke Hornbrille und hatte einen sorgfältig gestutzten schwarzen Schnurrbart.
    Er war ein großer, selbstgefälliger Mann, dessen Profil und hochmütige Haltung die in dem Konferenzzimmer versammelten Amerikaner an einen spanischen Konquistador erinnerten.
    Fernando Matos war der absolute Inbegriff des herablassenden, aalglatten und wendigen Bürokraten. Er musterte die Amerikaner, die ihm im Zollgebäude, keine 100 Meter (328 Fuß) von der Landesgrenze entfernt, gegenübersaßen.
    Admiral James Sandecker, der kurz nachdem Gaskill und Ragsdale von Galveston eingeflogen waren, aus Washington hergekommen war, erwiderte den Blick, ohne ein Wort zu verlieren. Shannon, Rodgers und Giordino mußten mit Stühlen an der Wand vorliebnehmen, während Pitt rechts neben Sandecker saß. Sie ließen den leitenden Zollagenten der Region, Curtis Starger, das Wort führen. Starger, ein alt gedienter Zöllner, der seit sechzehn Jahren in Diensten des US-Regierung stand, war schon so viel herumgekommen, daß ihn nichts mehr erschüttern konnte. Er war ein adretter, gutaussehender Mann mit scharfgeschnittenen Zügen und blonden Haaren, der eher wie ein alternder Rettungsschwimmer am Strand von San Diego denn wie ein abgebrühter Agent wirkte. Jetzt starrte er Matos mit einer Miene an, die Asbest versengen hätte können.
    Nachdem er sie einander vorgestellt hatte, setzte er zum Angriff an.
    »Ich erspare mir die Feinheiten, Mr. Matos. Normalerweise verhandle ich bei derartigen Angelegenheiten mit der Elite Ihrer Sicherheitskräfte, allen voran Inspector Granados und Señor Rojas, dem Leiter der Kriminalpolizei von Nordmexiko. Ich wünschte, Sie würden uns erklären, Sir, weshalb man einen mittleren Beamten von einer obskuren Abteilung des Außenministeriums hergeschickt hat, damit er uns Auskunft über die Lage erteilt. Ich habe das Gefühl, Ihre Regierung in Mexico City tappt genauso im dunkeln wie wir.«
    Matos gestikulierte hilflos mit den Händen, ohne auch nur einmal mit der Wimper zu zucken, und lächelte ungerührt weiter. Falls er beleidigt war, ließ er es sich nicht anmerken.
    »Inspector Granados arbeitet an einem Fall in Hermosillo, und Señor Rojas ist krank geschrieben.«
    »Das tut mir leid«, knurrte Starger, ohne seine Zweifel zu verhehlen.
    »Ich bin sicher, wenn sie nicht indisponiert oder anderweitig beschäftigt wären, hätten sie sich gerne mit Ihnen beraten. Ich habe durchaus Verständnis dafür, daß Sie ungehalten sind. Aber ich versichere Ihnen, meine Regierung wird alles in ihrer Macht Stehende tun, um in dieser Angelegenheit mit Ihnen zusammenzuarbeiten.«
    »Das Justizministerium hat Grund zu der Annahme, daß drei Männer namens Joseph Zolar, Charles Oxley und Cyrus Sarason, lauter Brüder, einen riesigen internationalen Händlerring für gestohlene Kunst, geschmuggelte Artefakte und Kunstfälschungen betreiben. Ferner haben wir Grund zu der Annahme, daß sie eine geschätzte Abgeordnete unseres Kongresses und einen Vertreter unserer höchst angesehenen Meeresforschungsbehörde entführt haben.«
    Matos rang sich ein nichtssagendes Lächeln ab und blieb bürokratisch distanziert. »Absolut lächerlich. Wie Sie sehr wohl wissen, meine Herren, ist der Ruf der Zolars nach Ihrer fruchtlosen Razzia in deren Einrichtungen in Texas nach wie vor makellos.«
    Gaskill warf Ragsdale ein ironisches Lächeln zu. »Die Nachricht hat sich schnell verbreitet.«
    »Diese Männer, die Sie hier anscheinend

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