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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Obst, Sandwiches und vier Flaschen Bier. Nehmen Sie es!« Dann drehte sie sich um und knallte dem Wächter die Tür vor der Nase zu. Als sie sich wieder zu Loren umdrehte, waren ihre Augen besser an die Dunkelheit gewöhnt. Lorens Aussehen erschreckte sie. Sie bemerkte Schwellungen und Blutergüsse am Mund und um die Augen. Der Großteil von Lorens Kleidung war heruntergerissen worden, und die wenigen verbliebenen Fetzen hatte sie zusammengeknotet, um damit notdürftig ihren Leib zu verhüllen. Außerdem bemerkte Micki blaurote Striemen an ihrem Brustansatz und Verfärbungen an Armen und Beinen.
    »Die Mistkerle!« zischte sie. »Diese nichtsnutzigen, sadistischen Mistkerle. Tut mir leid. Wenn ich gewußt hätte, daß man Sie geschlagen hat, hätte ich Medikamente mitgebracht.«
    Loren kniete sich hin und stellte das Tablett auf den Fußboden.
    Sie reichte Gunn ein Bier, doch mit seinen verletzten Händen konnte er den Verschluß nicht aufschrauben. Sie öffnete sie für ihn.
    »Wer ist eigentlich unsere Florence Nightingale?« fragte Gunn.
    »Ich bin Micki Moore. Mein Mann ist Anthropologe, und ich bin Archäologin. Wir wurden beide von den Zolars engagiert.«
    »Um ihnen bei der Suche nach Huascars Goldschatz zu helfen?« riet Gunn.
    »Ja, wir haben die Bilderschrift entziffert –«
    »Auf dem goldenen Leichengewand von Tiapollo«, fuhr Gunn fort. »Wir wissen darüber Bescheid.«
    Loren schwieg einige Minuten, während sie gierig ein Sandwich verschlang und eine Flasche Bier leerte. Hinterher fühlte sie sich schon fast wieder wie neugeboren. Verwundert starrte sie Micki an. »Warum tun Sie das? Um uns aufzumuntern, bevor die anderen zurückkommen und uns wieder als Sandsäcke benutzen?«
    »Mein Mann und ich haben damit nichts zu tun«, erwiderte Micki ehrlich. »Die Wahrheit ist, daß Zo lar und seine Brüder uns töten wollen, sobald sie den Schatz entdeckt haben.«
    »Woher wollen Sie das wissen?«
    »Wir hatten schon früher mit solchen Leuten zu tun. Wir haben ein Gefühl dafür, was vor sich geht.«
    »Was haben die mit uns vor?« fragte Gunn.
    »Die Zolars und ihre geschmierten Helfershelfer bei der mexikanischen Polizei und dem Militär wollen es so aussehen lassen, als ob Sie beim Versuch, von der sinkenden Fähre zu entkommen, ertrunken wären. Sie haben vor, Sie in den unterirdischen Fluß zu werfen, der laut Überlieferung angeblich durch die Schatzkammer fließen soll und dann ins Meer mündet.
    Bis Ihre Leichen wieder auftauchen, dürfte nicht mehr genug übrig sein, um das Gegenteil zu beweisen.«
    »Klingt plausibel«, murmelte Loren wütend. »Das muß man ihnen lassen.«
    »Mein Gott«, sagte Gunn. »Die können doch nicht eine Abgeordnete des Kongresses der Vereinigten Staaten kaltblütig ermorden.«
    »Glauben Sie mir«, sagte Micki, »diese Männer haben keinerlei Skrupel und noch weniger Gewissen.«
    »Wieso haben sie uns dann nicht schon längst getötet?« fragte Loren.
    »Sie hatten Angst, daß Ihr Freund Pitt die Entführung irgendwie aufdecken könnte. Jetzt machen sie sich deswegen keine Sorgen mehr. Sie meinen, ihre Lügengeschichte sei durch die Anschuldigungen eines einzigen Mannes nicht zu erschüttern.«
    »Was ist mit der Besatzung des Fährschiffes?« fragte Loren.
    »Die waren doch Augenzeugen dieses Piratenaktes.«
    »Sie werden von der örtlichen Polizei daran gehindert, Alarm zu schlagen.« Micki zögerte. »Tut mir leid, Ihnen mitteilen zu müssen, weshalb die sich wegen Pitt keine Sorgen mehr machen. Tupac Amaru schwört, daß er und seine Männer Pitt mit Sprenggranaten, die sie ins Wasser warfen, zermatscht haben, nachdem Sie zur Hazienda gebracht worden waren.«
    Trauer umwölkte Lorens violette Augen. Bislang hatte sie gehofft, Pitt könnte irgendwie davongekommen sein. Jetzt wurde ihr so kalt, als wäre sie in eine Gletscherspalte gefallen.
    Sie lehnte sich an die Wand und schlug die Hände vors Gesicht.
    Gunn rappelte sich auf. In seinen Augen sah man keine Trauer, nur eiserne Entschlossenheit. »Dirk tot? Nie und nimmer könnte Abschaum wie Amaru einen Mann wie Dirk Pitt umbringen.«
    Micki war verblüfft über den ungebrochenen Mut dieses Mannes, der so grausam gefoltert worden war. »Ich weiß nur, was mein Mann mir berichtet hat«, sagte sie wie zur Entschuldigung. »Amaru hat tatsächlich zugegeben, daß es ihm nicht gelang, Pitts Leichnam zu bergen, aber anscheinend gibt es für ihn nicht den geringsten Zweifel daran, daß Pitt tot ist.«
    »Sie sagen, Sie und

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