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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Bislang hatten sie weder jemanden verletzen noch töten müssen, und Billy Yuma wollte jetzt nicht damit anfangen.
    »Gehen Sie auf mich zu«, befahl er Matos. »Stellen Sie sich neben den Dämon.«
    Ein wilder, wahnwitziger Ausdruck trat in Matos’ Augen.
    Langsam siegte die Gier nach den goldenen Schätzen über seine Angst. Sein Anteil würde ihm einen Reichtum bescheren, der selbst seine kühnsten Träume übertraf. Er dachte nicht daran, wegen einer Horde abergläubischer Indianer klein beizugeben.
    Nervös schielte er über die Schulter zu den Pionieren, die gerade mit dem Beladen des Helikopters fertig wurden. Er bekam Bauchschmerzen vor lauter Angst, sein Traum könnte sich in nichts auflösen.
    Yuma sah es kommen. Der Mann mit dem Anzug entglitt ihm.
    »Sie wollen Gold?« sagte Yuma. »Nehmen Sie es, und verlassen Sie unseren Berg.«
    Als er merkte, daß hinter Yuma weitere Männer auftauchten, reagierte Matos endlich. Er drehte sich um, rannte los und schrie: »Eindringlinge! Erschießt sie!«
    Yuma feuerte aus der Hüfte, ohne das Gewehr zu heben und genau zu zielen. Der Schuß erwischte Matos am Knie. Der Beamte wurde zur Seite geschleudert, seine Brille flog davon, und er ging bäuchlings zu Boden. Er wälzte sich auf den Rücken, zog das Bein an und umklammerte mit beiden Händen seine Knie.
    Yumas Nachbarn und Verwandte schwärmten mit schußbereiten Waffen aus wie Gespenster auf einem Friedhof und umstellten den Helikopter. Teniente Ramos, alles andere als ein Dummkopf, erkannte sofort die Situation. Seine Männer waren Pioniere, keine Infanteristen, und trugen keine Waffen. Er hob sofort die Hände und rief den Männern seiner kleinen Abteilung zu, sie sollten sich ebenfalls ergeben.
    Zolar fluchte lauthals vor sich hin. »Wo zum Teufel kommen diese Indianer her?«
    »Jetzt ist nicht der richt ige Zeitpunkt, sich darüber den Kopf zu zerbrechen«, versetzte Oxley.
    »Wir hauen ab.«
    Er sprang in die Frachtluke und riß Zolar mit sich. »Die goldenen Krieger!« protestierte Zolar.
    »Sie sind noch nicht verladen.«
    »Vergiß sie.«
    »Nein!« widersprach Zolar.
    »Du verdammter Narr, siehst du denn nicht, daß die Männer bewaffnet sind? Die Pioniere können uns nicht helfen.« Er drehte sich um und brüllte dem Hubschrauberpiloten zu: »Flieg los!
Andale! Andale!
«
    Coronel Campos reagierte langsamer als alle anderen.
    Dummerweise befahl er Ramos und seinen Männern, sie sollten Widerstand leisten. »Greift sie an!« schrie er.
    Ramos starrte ihn an. »Womit, Coronel, mit bloßen Händen?«
    Yuma und seine Stammesangehörigen waren nur noch 10 Meter (33 Fuß) von dem Hubschrauber entfernt. Bislang war erst ein Schuß gefallen. Die Montolos waren angesichts der in der Sonnefunkelnden Kriegerstatuen aus Gold vorübergehend wie erstarrt. Der einzige goldene Gegenstand, den sie bislang zu Gesicht bekommen hatten, war ein kleiner Kelch auf dem Altar der bescheidenen Missionskirche in Ilano Colorado.
    Staub wirbelte auf, als der Pilot Gas gab und die Rotorblätter des Helikopters immer schneller durch die Luft schlugen. Die Maschine hob gerade ab, als Campos endlich klar wurde, daß sich Vorsicht jetzt eher auszahlte als Gier. Er rannte vier Schritte und sprang hoch zu der Luke, wo Charles Oxley stand und ihm die Hand reichen wollte.
    In diesem Augenblick zog der Pilot den Helikopter abrupt nach oben. Campos griff mit hochgerissenen Armen in die Luft.
    Durch den Schwung geriet er unter den Helikopter und flog mit einem Hechtsprung über den Klippenrand. Oxley sah, wie der Coronel kleiner und immer kleiner wurde, wie sich sein Körper in der Luft überschlug, bis er schließlich tief unten auf den Felsen zerschmetterte.
    »Guter Gott«, stieß Oxley aus.
    Zolar, der sich verbissen an einen Riemen im Frachtraum klammerte, hatte Campos’ Felsensturz nicht mitbekommen. Ihn plagten ganz andere Sorgen. »Cyrus ist noch unten in der Höhle.«
    »Amaru und seine Männer sind bei ihm. Keine Sorge. Mit ihren automatischen Waffen sind sie den Indianern mit ihren Jagdgewehren und Schrotflinten mehr als ebenbürtig. Sie werden mit dem letzten Hubschrauber wegfliegen, der noch auf dem Berg steht.«
    Erst in diesem Augenblick fiel Zolar auf, daß jemand fehlte.
    »Wo sind Matos und der Coronel?«
    »Matos haben die Indianer niedergeschossen, und der Coronel hat zu spät reagiert.«
    »Er ist auf dem Cerro el Capirote geblieben?«
    »Nein, er ist vom Cerro el Capirote gefallen. Er ist tot.«
    Zolar reagierte auf eine

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