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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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»Teniente Ramos berichtet, daß sich keine Objekte mehr in dem Berg befinden. Sobald er und seine Männer hier oben sind, werden sie die letzten Funde verladen. Dann werde ich mich zu dem Flugplatz begeben und das Umladen beaufsichtigen.«
    »Vielen Dank, Coronel«, sagte Zolar. Er traute Campos nicht weiter über den Weg, als er den Steindämon werfen konnte.
    »Wenn Sie keine Einwände haben, werden wir uns Ihnen anschließen.«
    »Aber natürlich.« Campos sah sich auf dem mittlerweile nahezu verlassenen Berggipfel um.
    »Und Ihre anderen Leute?«
    Zolars tiefliegende Augen wurden kalt. »Mein Bruder Cyrus und seine Männer werden in unserem Helikopter nachkommen, sobald sie noch ein paar Aufräumarbeiten erledigt haben.«
    Campos hatte verstanden. Er lächelte zynisch. »Beim Gedanken an all die Banditen, die hier frei herumlaufen und ausländische Besucher ausrauben und ermorden, wird mir übel.«
    Während sie darauf warteten, daß Teniente Ramos und seine Abteilung aus dem Felstunnel kamen, um die Kunstschätze zu verladen, ging Matos zu dem steinernen Dämon und betrachtete ihn. Er streckte die Hand aus, legte sie auf den Hals der Statue und stellte erstaunt fest, wie kühl der Stein war, obwohl den ganzen Tag die Sonne heruntergebrannt hatte.
    Abrupt riß er die Hand zurück. Es hatte sich so angefühlt, als wäre der kalte Stein plötzlich glatt und glitschig wie die schuppige Haut eines Fisches geworden.
    Verdutzt trat er einen Schritt zurück. Er wollte sich gerade umdrehen und weglaufen, als er bemerkte, wie sich über die Kante des Steilhanges vor dem Dämon ein Kopf schob. Er stammte aus einer Professorenfamilie und hielt nichts von Aberglauben oder Legenden. Wenn Matos dennoch wie erstarrt stehenblieb, so geschah das eher aus Neugier denn aus Angst.
    Der Kopf schob sich höher, und jetzt konnte man den Körper des dazugehörigen Mannes sehen, der auf den Gipfel geklettert kam. Dann stand der Eindringling einen Augenblick lang unsicher da und legte mit einem alten Gewehr auf Matos an.
    Yuma hatte fast eine Minute lang auf dem Felssims gelegen, bis er wieder bei Atem war und sein Herz langsamer schlug. Als er den Kopf über den Rand schob, sah er einen seltsamen kleinen Mann mit kahlem Kopf und dicker Brille, der, den Umständen so gar nicht entsprechend, einen Anzug mit Hemd und Krawatte trug und ihn anstarrte. Der Mann erinnerte Yuma an die Regierungsvertreter, die einmal im Jahr ins Dorf der Montolos kamen, Düngemittel, Viehfutter, Saatgut und Geld versprachen und wieder verschwanden, ohne daß jemals etwas geliefert wurde. Nachdem er über die Oberkante des Steilhanges geklettert war, entdeckte er auch die Gruppe von Männern, die in 30 Metern (100 Fuß) Entfernung neben einem Militärhubschrauber standen. Sie bemerkten ihn nicht. Er war absichtlich hinter dem großen Steindämon hochgeklettert, weil er vermeiden wollte, daß ihn jemand entdeckte. Doch Matos befand sich leider nur ein paar Schritte vor ihm.
    Er richtete seine alte, zerkratzte Winchester auf den Mann und sagte leise: »Wenn Sie einen Ton von sich geben, sterben Sie.«
    Yuma mußte nicht erst zurückblicken und sich davon überzeugen, daß inzwischen auch seine ersten Nachbarn und Verwandten auf den Berg geklettert kamen. Ihm war klar, daß es mindestens noch eine Minute dauern würde, bis seine winzige Streitmacht vollständig hier oben versammelt war. Wenn der Mann vor ihm Alarm schlug, war der Überraschungseffekt dahin, und seine Männer hingen schutzlos in der Felswand. Er mußte ihn irgendwie hinhalten.
    Die Lage wurde noch verzwickter, als plötzlich ein Offizier und eine Abteilung Pioniere aus einer tiefen Felsspalte auftauchten. Ohne nach links oder rechts zu schauen, gingen sie schnurstracks auf eine Reihe kleiner, goldener Männer zu, die wie Orgelpfeifen nebeneinander aufgebaut waren.
    Beim Anblick der Pioniere warf der Hubschrauberpilot die Triebwerke an und ließ die Doppelrotoren des großen Transporthelikopters warmlaufen.
    Matos, der neben dem steinernen Dämon stand, hob langsam die Hände.
    »Nehmen Sie die Hände runter!« zischte Yuma.
    Matos tat, wie ihm geheißen. »Wie haben Sie unseren Sicherheitskordon überwunden?«
    wollte er wissen. »Was wollen Sie hier?«
    »Das hier ist das heilige Land unseres Volkes«, antwortete Yuma ruhig. »Sie entweihen es mit Ihrer Gier.«
    Mit jeder Sekunde, die er gewann, kletterten zwei weitere Montolos hinter ihm über den Rand und formierten sich im Schütze des Dämons.

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