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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Art und Weise, die jeden Psychiater ins Schwärmen gebracht hätte. Einen Augenblick lang war seine Miene nachdenklich, dann brach er in Gelächter aus. »Matos erschossen und der gute Coronel tot. Der Profit für die Familie mehrt sich.«
    Der Plan, den Yuma mit Pitt abgesprochen hatte, war ausgeführt. Er und seine Leute hatten die Anhöhe genommen und die Bösen vom heiligen Berg der Toten vertrieben. Er sah zu, wie zwei seiner Neffen Teniente Ramos und seine Pioniere über den steilen Pfad hinab in die Wüste führten.
    In diesem Gelände war es unmöglich, Matos zu tragen. Sein Knie war stramm bandagiert, und auf zwei Pioniere gestützt, mußte er hinunterhumpeln, so gut er konnte.
    Neugierig ging Yuma zu der erweiterten Öffnung des Ganges ins Bergesinnere. Er wollte unbedingt die Höhle erkunden und den von Pitt beschriebenen Fluß in Augenschein nehmen.
    Das Wasser, das er in seinen Träumen sah. Doch die älteren Männer hatten zuviel Angst davor, ins Innere des heiligen Berges vorzudringen, und das Gold führte zu Schwierigkeiten mit den jüngeren. Sie wollten am liebsten alles stehen- und liegenlassen und es abtransportieren, bevor das Militär zurückkehrte.
    »Dies ist unser Berg«, sagte ein junger Mann, der Sohn von Yumas Nachbar. »Die kleinen goldenen Menschen gehören uns.«
    »Aber zuerst müssen wir den Fluß im Bergesinneren sehen«, entgegnete Yuma.
    »Den Lebenden ist untersagt, das Reich der Toten zu betreten«, warnte Yumas älterer Bruder.
    Einer seiner Neffen starrte Yuma zweifelnd an. »Es gibt keinen Fluß, der unter der Wüste hindurchführt.«
    »Ich glaube dem Mann, der es mir gesagt hat.«
    »Einem Gringo darf man nicht trauen. Nicht mehr als denen, in deren Adern spanisches Blut fließt.«
    Yuma schüttelte den Kopf und deutete auf das Gold. »Das beweist, daß er nicht lügt.«
    »Die Soldaten werden zurückkommen und uns töten, wenn wir nicht verschwinden«, wandte ein anderer Dorfbewohner ein.
    »Die goldenen Menschen sind zu schwer, als daß wir sie den steilen Pfad hinabtragen könnten«, hielt der junge Mann dagegen. »Wir müssen sie an Seilen über die Felsen hinunterlassen. Das wird eine Weile dauern.«
    »Wir sollten ein Gebet zum Dämon sprechen und aufbrechen«, sagte der Bruder. Der junge Mann gab nicht nach. »Erst, wenn die goldenen Menschen unten sind.«
    Widerwillig gab Yuma nach. »So sei es denn, meine Familie, meine Freunde. Ich werde mein Versprechen einlösen und mich allein in den Berg begeben. Nehmt die Männer aus Gold, aber beeilt euch. Euch bleibt nicht mehr viel Tageslicht.«
    Yuma hatte nur ein bißchen Angst, als er sich umdrehte und durch die verbreiterte Öffnung in die Höhle ging.
    Der Aufstieg zum Gipfel des Berges war eine gute Tat gewesen. Die bösen Männer waren vertrieben. Der Dämon hatte wieder seinen Frieden. Und nun, mit dem Segen des Dämons, war Billy Yuma überzeugt, daß er das Reich der Toten sicher betreten konnte. Und vielleicht fand er dort eine Spur, die ihn zu den verschollenen Heiligtümern seines Volkes führte.
54
    Loren saß zusammengekauert in der engen Felskammer und versank immer tiefer in Selbstmitleid. Sie hatte keine Widerstandskraft mehr. Stunde um Stunde war verstrichen, seit man sie hier heruntergebracht hatte, bis sie schließlich jedes Zeitgefühl verloren hatte. Sie wußte nicht mehr, wann sie zum letztenmal etwas gegessen hatte. Sie versuchte sich zu erinnern, wie es war, wenn man sich warm und trocken fühlte, doch es wollte ihr nicht mehr einfallen.
    Ihr Selbstvertrauen, ihre Selbständigkeit, die Befriedigung darüber, eine allseits geachtete Parlamentarierin der einzigen Supermacht der Welt zu sein, all das war hier unten, in dieser engen, feuchten Höhle, ohne Bedeutung. Sie hatte das Gefühl, als wäre es eine Million Jahre her, seit sie zum letzten Mal die Flure des Repräsentantenhauses betreten hatte. Sie hatte gekämpft, solange sie konnte, aber jetzt war sie am Ende. Sie hatte sich damit abgefunden. Sie wollte lieber sterben und es hinter sich haben.
    Sie schaute zu Rudi Gunn. Er hatte sich während der letzten Stunde so gut wie nicht bewegt.
    Man mußte kein Arzt sein, um zu sehen, daß es ihm immer schlechter ging. Tupac Amaru, dieser Sadist, war schäumend vor Wut auf Gunns Händen herumgetrampelt und hatte ihm etliche Finger gebrochen. Außerdem hatte er ihm wiederholt gegen den Kopf und in den Bauch getreten und ihm dabei möglicherweise ernsthafte innere Verletzungen zugefügt. Wenn Rudi nicht

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