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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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bald in ärztliche Behandlung kam, könnte er durchaus sterben.
    Lorens Gedanken wanderten zu Pitt. Sie hatten vermutlich keine Chance, jemals hier herauszukommen, außer, Pitt eilte ihnen mitsamt der US-Kavallerie zu Hilfe. Und daß das passierte, war nicht gerade sehr wahrscheinlich.
    Sie erinnerte sich daran, wie er sie früher immer gerettet hatte.
    Das erste Mal an Bord eines russischen Kreuzfahrtschiffes, wo sie von Agenten der alten Sowjetregierung gefangengehalten worden war. Urplötzlich war Pitt aufgetaucht und hatte sie vor fürchterlichen Prügeln bewahrt. Beim zweiten Mal war sie in der Unterwasserstadt des Fanatikers Hideki Suma vor der japanischen Küste als Geisel festgehalten worden. Pitt und Giordino hatten ihr Leben aufs Spiel gesetzt, um sie und einen Abgeordnetenkollegen zu befreien.
    Sie hatte kein Recht, jetzt aufzugeben. Aber Pitt war tot, von Sprenggranaten im Meer zermalmt. Und wenn ihre Landsleute eine Spezialeinheit zu ihrer Rettung über die Grenze schicken könnten, dann hätten sie es längst getan.
    Sie hatte durch die Öffnung der Höhle zugesehen, wie der Goldschatz vorbeigeschleppt und durch die Kammer der Wächter zum Berggipfel gebracht worden war. Sie wußte, daß ihre und Rudis letzte Stunde geschlagen hatte, wenn erst das ganze Gold weggeschafft war.
    Sie mußten nicht lange warten. Einer von Amarus übelriechenden Schergen ging zu ihrem Wachposten und gab ihm einen Befehl. Der häßliche Kerl drehte sich um und winkte sie aus der Höhle.
»Salga, salga«,
schrie er.
    Loren rüttelte Gunn wach und half ihm auf die Beine. »Sie wollen uns woanders hinbringen«, erklärte sie ihm leise.
    Gunn schaute sie benommen an, dann rang er sich ein verkniffenes Lächeln ab. »Wird auch Zeit, daß wir ein besseres Zimmer bekommen.«
    Loren legte ihren Arm um Gunns Taille, und er stützte sich mit der Hand auf ihrer Schulter ab. Dann schlurfte er neben ihr her, als sie zwischen den Tropfsteinsäulen hindurch zu dem flachen Uferstück neben dem Fluß geführt wurden. Amaru und die vier Männer, die um ihn herumstanden, amüsierten sich gerade über irgend etwas. Bei ihnen stand ein anderer Mann, den sie bereits auf der Fähre gesehen hatte: Cyrus Sarason. Die Lateinamerikaner wirkten kühl und gelassen, doch Sarason schwitzte heftig, und sein Hemd war unter den Achseln klatschnaß.
    Grob stieß sie der einäugige Wachposten vorwärts, dann stellte er sich etwas abseits der anderen auf. Sarason erinnerte Loren an einen Lehrer, den man gezwungen hat, beim Tanzstundenabschlußball den Anstandswauwau zu spielen, und der sich auf einen öden und langweiligen Abend einstellt.
    Amaru hingegen sah so aus, als drohte er vor nervöser Energie jeden Augenblick zu platzen.
    Seine Augen funkelten vor Erregung. Er starrte Loren mit der Gier eines Mannes an, der halbverdurstet durch die Wüste kriecht und plötzlich eine Bar entdeckt, die kaltes Bier ausschenkt. Er ging zu ihr und packte sie grob am Kinn.
    »Bist du bereit, uns zu unterhalten?«
    »Lassen Sie sie in Ruhe«, sagte Sarason. »Wir sollten uns hier nicht länger als nötig aufhalten.«
    Kalte, nackte Angst stahl sich in Lorens Magengrube. Nicht das, dachte sie. Um Gottes willen, nicht das. »Bringen wir’s hinter uns, wenn Sie uns schon unbedingt töten müssen.«
    »Dein Wunsch wird früh genug erfüllt werden.« Amaru lachte sadistisch. »Aber nicht, bevor meine Männer ihr Vergnügen hatten. Wenn sie fertig sind und wenn sie mit dir zufrieden sind, dann recken sie vielleicht die Daumen hoch und lassen dich am Leben. Wenn nicht, wird der Daumen gesenkt, genau so, wie im alten Rom über die Gladiatoren in der Arena geurteilt wurde. Ich rate dir daher, sie glücklich zu machen.«
    »Das ist doch Wahnsinn!« schnaubte Sarason.
    »Denken Sie doch mal nach,
Amigo.
Meine Männer haben hart gearbeitet, sie haben dabei geholfen, das ganze Gold aus dem Berg herauszuschaffen. Sie sollten wenigstens eine kleine Belohnung für ihre Dienste bekommen, bevor wir diesen teuflischen Ort verlassen.«
    »Ihr werdet für eure Dienste gut bezahlt.«
    »Wie nennt man das bei Ihnen noch?« sagte Amaru schweratmend. »Sozialleistungen?«
    »Ich habe keine Zeit für lange Sexspielchen«, erwiderte Sarason.
    »So viel Zeit muß sein«, zischte Amaru und fletschte die Zähne wie eine Giftschlange kurz vor dem Zustoßen. »Sonst werden meine Männer sehr unglücklich sein. Und vielleicht habe ich sie dann nicht mehr in der Hand.«
    Ein Blick auf die fünf Gorillas

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