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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Sie sackten zusammen und fielen über Lorens Knie.
    Die anderen sprangen von Loren weg, als hätte sie die Beulenpest. Julio, der nichts sehen konnte, stand ein Stück weiter weg, die Hände noch immer vor den Augen, und stöhnte vor sich hin.
    Loren war nicht mehr fähig zu schreien. Sie starrte auf den Mann aus dem Fluß. Sie erkannte ihn zwar, war aber überzeugt, daß ihre überreizten Sinne ihr einen Streich spielten.
    Amaru, der zunächst ungläubig vor Schreck war und dann von hellem Entsetzen erfaßt wurde, als er begriff, wer die Erscheinung war, hatte das Gefühl, eine eisige Hand schließe sich um sein Herz. »Du!« keuchte er mit erstickter Stimme.
    »Du scheinst überrascht zu sein, mich zu sehen, Tupac«, sagte Pitt lässig. »Cyrus sieht auch ein bißchen grün um die Kiemen aus.«
    »Du bist tot. Ich habe dich umgebracht.«
    »Wenn man schlampig arbeitet, kommt auch Schlamperei dabei raus.« Pitt schwenkte den Colt von Mann zu Mann und redete dabei mit Loren, ohne sie anzusehen. »Bist du schwer verletzt?«
    Im ersten Augenblick war sie vor Überraschung sprachlos.
    Schließlich stammelte sie: »Dirk… bist du es wirklich?«
    »Falls es einen anderen geben sollte, kann ich bloß hoffen, daß man ihn erwischt, bevor er zu viele Schecks in meinem Namen unterschreibt. Tut mir leid, daß ich es nicht früher geschafft habe.«
    Sie nickte tapfer. »Dank dir werde ich miterleben, wie diese Bestien büßen werden.«
    »Da mußt du wahrscheinlich nicht lange warten«, sagte Pitt mit versteinerter Stimme. »Bist du soweit bei Kräften, daß du es durch den Gang bis nach oben schaffst?«
    »Ja, ja«, murmelte Loren, die allmählich begriff, daß sie tatsächlich gerettet war. Schaudernd stieß sie die beiden Toten beiseite und stand unsicher auf, ohne auf ihre Blöße zu achten.
    Sie deutete auf Gunn. »Rudi ist in ziemlich schlechter Verfassung.«
    »War es dieser sadistische Abschaum, der euch beide so zugerichtet hat?«
    Loren nickte schweigend.
    Pitt hatte die Zähne gefletscht, und Mordlust flackerte in seinen strahlend grünen Augen.
    »Cyrus hat sich gerade freiwillig gemeldet, Rudi nach oben zu tragen.« Lässig gab Pitt Sarason einen Wink mit der Waffe.
    »Geben Sie ihr Ihr Hemd.«
    Loren schüttelte den Kopf. »Lieber gehe ich nackt, als daß ich sein altes, verschwitztes Hemd anziehe.«
    Sarason wußte, daß er sich jederzeit eine Kugel einhandeln konnte, und allmählich siegte sein Selbsterhaltungstrieb über die Angst. Fieberhaft dachte er nach, wie er sich retten könnte. Er ließ sich auf den felsigen Boden sinken, als hätte ihn der Schock überwältigt, und legte die rechte Hand aufs Knie, nur Zentimeter von der Derringer .38 entfernt, die er sich unter dem Stiefel ans Bein geschnallt hatte. »Wie sind Sie hierhergekommen?« fragte er, um Zeit zu gewinnen.
    Pitt ließ sich durch die banale Frage nicht beirren. »Wir sind mit einem unterirdischen Kreuzfahrtschiff gekommen.«
    »Wir?«
    »Das übrige Team müßte jeden Moment auftauchen«, bluffte Pitt.
    »Auf ihn!« schrie Amaru plötzlich seinen beiden noch gesunden Männern zu.
    Sie waren abgebrühte Killer, doch sie hatten keine Lust zu sterben. Daher machten sie keinerlei Anstalten, nach ihren automatischen Gewehren zu greifen, die sie weggelegt hatten, als sie Loren vergewaltigen wollten. Ein Blick über den Lauf des Colts .45 hinweg auf Pitts stechende Augen genügte, um jeden abzuschrecken, der nicht ausgesprochen selbstmörderisch veranlagt war. »Ihr feigen Hunde!« schnaubte Amaru.
    »Wie ich sehe, läßt du die Drecksarbeit nach wie vor andere erledigen«, sagte Pitt.
    »Anscheinend war es ein Fehler, daß ich dich nicht gleich in Peru umgebracht habe.«
    »Ich habe geschworen, daß ich dich genauso leiden lasse wie du mich.«
    »Verwette aber nicht deine
Solpemachaco-Rente
darauf.«
    »Sie haben also vor, uns kaltblütig zu ermorden«, sagte Sarason mit tonloser Stimme.
    »Keineswegs. Kaltblütiger Mord war das, was Sie mit Dr. Miller getan haben, und mit Gott weiß wie vielen anderen Unschuldigen, die Ihnen im Weg standen. Ich bin als Racheengel gekommen, um Sie hinzurichten.«
    »Ohne einen fairen Prozeß«, protestierte Sarason, während seine Hand langsam über das Knie zu der versteckten Derringer glitt. Erst jetzt bemerkte er, daß Pitt nicht nur einen blutigen Riß an der Stirn hatte, sondern offenbar schwerer verletzt war.
    Unsicher hielt er sich auf den Beinen und ließ dabei erschöpft die Schultern hängen. Die linke Hand

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