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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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nach hilflos war, versuchte er sie zu küssen. Doch sie spuckte ihm ins Gesicht.
    Aufgebracht hieb er ihr die Faust in den Bauch.
    Loren krümmte sich zusammen, würgte mit schmerzverzerrtem Gesicht und versuchte gleichzeitig, wieder zu Atem zu kommen. Sie sank auf die Knie, preßte die Arme an den Bauch und ließ sich langsam zur Seite fallen.
    »Da Julio ausgefallen ist«, sagte Amaru zu seinen Männern, »dürft ihr euch jetzt bedienen.«
    Die dicken, starken Arme ausgestreckt, die Finger zu Krallen gekrümmt, griffen Amarus Männer nach ihr und packten sie. Sie wälzten sie auf den Rücken und preßten ihre Arme und Beine zu Boden. Loren, die von den drei Männern, darunter auch Einauge, mit vereinten Kräften festgehalten wurde, schrie vor hilflosem Entsetzen auf.
    Die letzten Fetzen ihrer Kleidung wurden ihr vom Leib gerissen. Ihre glatte, geschmeidige Haut schimmerte im Licht der Scheinwerfer, die die Pioniere zurückgelassen hatten. Der Anblick ihres schutzlos hingebreiteten Körpers erregte die Schergen nur noch mehr.
    Der einäugige Quasimodo kniete sich über sie, das Gesicht voranimalischer Lust verzerrt, und beugte sich schweratmend vor. Er drückte seinen Mund auf ihre Lippen. Ihre Schreie wurden erstickt, als er ihr in die Unterlippe biß. Loren hatte Blutgeschmack im Mund. Sie hatte das Gefühl, sich in einem Alptraum zu befinden und zu ersticken. Er ließ von ihrem Mund ab und fuhr mit seinen rauhen, schwieligen Händen über ihre Brüste. Auf ihrer empfindlichen Haut fühlten sie sich an wie Sandpapier. Nackter Ekel sprach aus ihren violetten Augen.
    Wieder schrie sie auf.
    »Wehr dich!« flüsterte der Riese heiser. »Ich mag es, wenn Frauen sich wehren.«
    Loren wurde vor Abscheu und Entsetzen fast ohnmächtig, als Einauge sich über sie wälzte.
    Gequält schrie sie auf.
    Dann hatte sie plötzlich die Hände frei und schlug ihrem Angreifer die Nägel ins Gesicht.
    Verdutzt fuhr er zurück, während sich rote Streifen auf seinem Gesicht abzeichneten. Mit dämlichem Gesicht starrte er die beiden Männer an, die plötzlich ihre Arme losgelassen hatten.
    »Ihr Idioten. Was macht ihr da?« zischte er.
    Die Männer hatten die Gesichter dem Fluß zugewandt und waren vor Schreck ganz benommen. Sie bekreuzigten sich, als wollten sie den Teufel persönlich abwehren. Sie achteten weder auf den Vergewaltiger noch auf Loren. Sie glotzten lediglich zum Fluß hin.
    Verwirrt drehte Amaru sich um und spähte in das düstere Gewässer. Erschrocken riß er den Mund auf, als er ein gespenstisches Licht sah, das unter Wasser auf ihn zukam. Wie hypnotisiert standen sie alle da, als das Licht durch die Wasseroberfläche brach, gefolgt von dem Helm, an dem es befestigt war.
    Langsam, wie eine Alptraumgestalt aus dem schlierigen Schlund einer wassergefüllten Höhle, erhob sich eine menschliche Gestalt aus der schwarzen Tiefe des Flusses und bewegte sich auf das Ufer zu. Die Erscheinung, von deren Leib lange, wie Seegras wirkende schwarze Fetzen hingen, sah aus, als stammte sie aus einer anderen Welt. Die Wirkung war um so schrecklicher, als hier offensichtlich jemand von den Toten auferstanden war.
    Unter dem linken Arm, so wie ein Vater sein Kind trägt, hielt die Gestalt Rudi Gunns reglosen Körper.
55
    Sarasons Gesicht sah aus wie eine Totenmaske aus weißem Gips. Schweiß strömte ihm von der Stirn. Und obwohl er sich normalerweise nicht so leicht aus der Fassung bringen ließ, stand er nun wie angewurzelt da, mit flackerndem Blick und fast wahnsinnig vor Schreck. Er brachte kein Wort hervor, da es ihm angesichts der monströsen Erscheinung die Sprache verschlagen hatte.
    Amaru sprang auf und versuchte etwas zu sagen, doch es kam nur ein leises Krächzen heraus.
    Seine Lippen bebten, als er mit heiserer Stimme hervorstieß:
    »Geh zurück,
Diablo
, geh zurück ins
Inferno

    Das Phantom ließ Gunn sanft auf den Boden herab. Mit einer Hand nahm es den Helm ab.
    Dann zog es den Reißverschluß an der Vorderseite seines Tauchanzuges auf und griff hinein.
    Jetzt konnte man die grünen Augen erkennen, die auf die nackt und schutzlos am kalten, harten Felsboden hingestreckte Loren gerichtet waren. Im Kunstlicht der Lampen funkelten sie vor heiligem Zorn.
    Die beiden Männer, die noch immer Lorens Beine festhielten, glotzten dämlich, als das Donnern des Colts erst einmal und dann ein zweites Mal in der Höhle widerhallte. Wild verzerrten sich ihre Gesichter, als ihre Köpfe nach hinten gerissen wurden und zerbarsten.

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