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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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war seltsam verdreht und an die Brust gedrückt. Handgelenk und Rippen gebrochen, vermutete Sarason. Seine Hoffnung stieg, als ihm klar wurde, daß Pitt jeden Moment zusammenbrechen konnte.
    »Gerechtigkeit zu fordern, steht Ihnen wohl kaum zu«, sagte Pitt mit ätzendem Unterton. »Ein Jammer, daß die amerikanischen Gerichte mit Mördern nicht genauso verfahren wie die mit ihren Opfern.«
    »Und Ihnen steht es nicht zu, über meine Taten zu urteilen.
    Wenn meine Brüder und ich nicht wären, würden auf der ganzen Welt Tausende von Kunstschätzen in Museumskellern verschimmeln. Wir haben die Altertümer restauriert und sie den Menschen zukommen lassen, die ihren Wert zu schätzen wissen.«
    Pitt hatte den Blick durch die Höhle schweifen lassen. Jetzt richtete er ihn wieder auf Sarason. »So was nennen Sie eine Entschuldigung? Sie rechtfertigen Diebstahl und Mord in großem Stil, damit Sie und Ihre kriminellen Verwandten fette Gewinne einfahren können. Für Sie, Freundchen, gibt es nur zwei Bezeichnungen: Scharlatan und Scheinheiliger.«
    »Selbst wenn Sie mich erschießen, ist meine Familie noch lange nicht aus dem Geschäft.«
    »Haben Sie’s etwa noch nicht gehört?« Pitt lächelte grimmig.
    »Zolar International ist gerade den Bach runtergegangen.
    Agenten des Bundes haben Ihre Lagerhallen in Galveston auseinandergenommen. Sie haben so viel Diebesgut gefunden, daß man Hunderte von Galerien damit ausstatten könnte.«
    Sarason warf den Kopf zurück und lachte. »In unserer Niederlassung in Galveston geht alles mit rechten Dingen zu.
    Sämtliche Waren, die dort ein- und ausgeliefert werden, sind legal erworben.«
    »Ich rede von der zweiten Lagerhalle«, sagte Pitt unbeeindruckt.
    Ein beklommener Ausdruck trat auf Sarasons braungebranntes Gesicht. »Es gibt dort nur
ein
Gebäude.«
    »Nein, es gibt zwei. Vom offiziellen Lagerhaus aus wird die illegale Ware durch einen Tunnel zu einem unterirdischen Bau gebracht, in dem geschmuggelte Antiquitäten, eine Abteilung für Kunstfälschung und eine riesige Sammlung gestohlener Kunstschätze untergebracht sind.«
    Sarason sah aus, als hätte ihm jemand mit einer Keule vor den Kopf gehauen. »Zur Hölle mit Ihnen, Pitt. Woher wissen Sie das?«
    »Zwei Bundesagenten, der eine vom Zoll, der andere vom FBI, haben mir genau geschildert, was bei der Razzia herausgekommen ist. Vielleicht sollte ich noch erwähnen, daß sie bereits mit offenen Armen warten, wenn Sie versuchen, Huascars Schatz in die Vereinigten Staaten zu schmuggeln.«
    Sarasons Finger waren nur mehr einen Zentimeter von der kleinen, doppelläufigen Waffe entfernt. »Dann werden sie sich kräftig blamieren«, sagte er. Er gab sich wieder so blasiert wie eh und je. »Das Gold wird nicht in die Vereinigten Staaten gebracht.«
    »Auch egal«, sagte Pitt ruhig und ungerührt. »Sie werden jedenfalls nichts davon ausgeben können.«
    Hinter seinem übergeschlagenen Bein tastete Sarason nach der Waffe, stieß mit den Fingern darauf und zog die zweischüssige Derringer vorsichtig aus dem Stiefel. Er ging davon aus, daß Pitt aufgrund seiner Verletzungen um einen Sekundenbruchteil langsamer regieren würde, doch er entschied sich gegen einen blindlings abgegebenen, ungezielten Schuß. Sarason wußte sehr wohl, daß er trotz Pitts Behinderung keine Chance mehr haben würde, die zweite Kugel abzufeuern, wenn er ihn mit der ersten verfehlte. Er zögerte und dachte darüber nach, wie er ihn ablenken könnte. Er schaute zu Amaru und den beiden Männern hin, die Pitt mit offenem, unversöhnlichem Haß anstarrten. Julio war zu nichts mehr zu gebrauchen.
    »Sie sind derjenige, der nicht mehr lange zu leben hat«, sagte er. »Das mexikanische Militär, das uns bei der Bergung des Schatzes half, hat sicher Ihre Schüsse gehört und müßte jede Minute hereinstürmen und Sie niedermähen.«
    Pitt zuckte mit den Schultern. »Anscheinend machen sie gerade Siesta, sonst müßten sie längst da sein.«
    »Wenn wir ihn alle gleichzeitig angreifen«, sagte Sarason so beiläufig, als säßen sie gemeinsam am Mittagstisch, »tötet er vielleicht zwei oder allenfalls drei von uns, bevor der Überlebende ihn tötet.«
    Pitts Gesicht wurde kalt und abweisend. »Fragt sich bloß, wer der Überlebende ist.«
    Amaru war es gleichgültig, ob er getötet wurde oder überlebte.
    Er hatte nichts mehr zu verlieren. Ohne seine Manneskraft gab es für ihn keine Zukunft. Sein Haß auf den Mann, der ihn zum Kastraten gemacht hatte, steigerte sich zu

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