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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einer wilden Raserei, als er an die Schmerzen und die seelischen Qualen dachte.
    Wortlos warf er sich auf Pitt.
    Blitzschnell wie ein Kampfhund war er über ihm und griff nach Pitts Pistole. Donnernd ging der Colt los, und die Kugel schlug in der Brust des Peruaners ein. Der Treffer hätte jeden normalen Mann umgehauen, aber Amaru war außer sich vor Wut wie ein tollwütiger Pitbull, übermenschliche Kräfte trieben ihn an. Er schnaufte hörbar auf, als ihm die Luft aus der Lunge gepreßt wurde, und dann krachte er mit Pitt zusammen, der daraufhin rücklings auf den Fluß zutorkelte.
    Ein Stöhnen drang aus Pitts Mund, als ihm ein greller Schmerz durch die gebrochenen Rippen fuhr. Verzweifelt warf er sich herum, schüttelte Amaru ab und bekam die Hand mit der Waffe frei. Er zog dem Angreifer den Kolben der Pistole über den Kopf, hielt aber inne, bevor er ein zweites Mal zuschlug, da er aus den Augenwinkeln sah, wie die zwei gesunden Wachposten zu ihren Waffen schlichen.
    Trotz des Schmerzes lag der Colt ruhig wie immer in Pitts Hand. Seine nächste Kugel erledigte den Einäugigen mit einem Treffer in den Hals. Dann schoß er, ohne sich um den blinden Julio zu kümmern, Amarus letztem Gefolgsmann mitten in die Brust.
    Wie aus weiter Ferne hörte Pitt Lorens Warnschrei. Zu spät sah er, wie Sarason die Derringer auf ihn richtete. Sein Körper, der nicht sofort auf seine Befehle reagierte, bewegte sich einen Sekundenbruchteil zu langsam.
    Er sah das Mündungsfeuer und spürte, wie ein furchtbarer Hammerschlag ihn an der linken Schulter traf, noch bevor er den Knall hörte. Er wurde herumgeschleudert und flog mit ausgebreiteten Armen ins Wasser, während Amaru hinter ihm herkroch wie ein waidwunder Bär, der einen angeschossenen Fuchs durch die Mangel drehen will. Die Strömung erfaßte ihn und zog ihn vom Ufer weg. Verzweifelt krallte er sich an den Steinen am Grund fest, um den Sog zu mindern.
    Mit langsamen Schritten trat Sarason bis an den Rand des Gewässers und verfolgte den Zweikampf im Fluß. Amaru hatte beide Arme um Pitts Taille geschlungen und versuchte ihn unterzutauchen. Mit einem gemeinen Grinsen legte Sarason auf Pitts Kopf an und zielte sorgfältig. »Ein bemerkenswerter Versuch, Mr. Pitt. Sie sind ein sehr widerstandsfähiger Mann.
    So komisch es auch klingen mag, aber Sie werden mir fehlen.«
    Doch er kam nicht mehr zum Gnadenschuß. Wie schwarze Tentakel schoben sich zwei Arme aus dem Fluß, umschlangen Sarasons Beine und ergriffen seine Knöchel. Entsetzt schaute er auf das unsägliche Wesen hinunter, das ihn festhielt, und drosch wie wild auf den Kopf ein, der zwischen den Armen aus dem Wasser auftauchte.
    Giordino hatte sich den Fluß hinuntertreiben lassen und Pitt eingeholt. Die Strömung oberhalb der Schatzinsel war weniger stark gewesen als erwartet, und so hatte er sich, wenn auch mühsam und unter Schmerzen, unbemerkt ins seichte Wasser ziehen können. Er hatte seine Hilflosigkeit verflucht, die es ihm unmöglich machte, Pitt im Kampf gegen Amaru beizustehen.
    Doch als Sarason unvorsichtigerweise in seine Reichweite kam, nutzte er die Chance und packte ihn.
    Ohne sich um die brutalen Schläge, die auf seinen Kopf herabprasselten, zu kümmern, blickte er zu Sarason auf und sagte mit tiefer, belegter Stimme: »Schöne Grüße aus der Hölle, Knallkopf.«
    Sarason erholte sich rasch, als er Giordino erkannte, und riß einen Fuß los, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren. Da Giordino keinerlei Anstalten machte aufzustehen, nahm Sarason auf der Stelle an, daß sein Gegner hüftabwärts verletzt sein mußte. Heftig trat er nach Giordino und erwischte ihn am Oberschenkel. Giordino stöhnte, und sein Körper bäumte sich vor Schmerzen auf. Er ließ Sarasons anderen Knöchel ebenfalls los.
    »Eigentlich«, sagte Sarason, der wieder gefaßter wirkte, »hätte ich mir denken können, daß Sie in der Nähe sind.«
    Er blickte kurz auf die Derringer. Er wußte, daß er nur noch einen Schuß übrig hatte. Aber noch standen ihm vier oder fünf automatische Gewehre zur Verfügung. Dann schaute er zu Pitt und Amaru, die auf Gedeih und Verderb ineinander verschlungen waren. Nicht nötig, eine weitere Kugel auf Pitt zu verschwenden. Der Fluß hatte die beiden Todfeinde erfaßt und riß sie unerbittlich mit sich fort. Und falls Pitt trotzdem irgendwie überleben und sich an Land schleppen sollte, hätte Sarason noch genug Feuerkraft für ihn übrig.
    Sarason hatte sich entschieden. Er bückte sich und

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