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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold
Autoren: Clive Cussler
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richtete den Doppellauf genau zwischen Giordinos Augen.
    Loren warf sich auf Sarasons Rücken, schlang die Arme um ihn und versuchte ihn aufzuhalten. Sarason riß sich mit Leichtigkeit los und stieß sie beiseite, ohne auch nur einen Blick auf sie zu verschwenden.
    Sie stürzte auf eines der Gewehre, das die Wachposten weggeworfen hatten, hob es auf und drückte ab. Nichts tat sich.
    Sie kannte sich mit Schußwaffen nicht gut genug aus, um zu wissen, daß man sie erst entsichern muß. Sie stieß einen schwachen Schrei aus, als Sarason den Arm ausstreckte und ihr den Kolben der Derringer über den Kopf schlug.
    Plötzlich fuhr er herum. Gunn, der wie durch ein Wunder wieder zu Bewußtsein gekommen war, hatte einen Kiesel aus dem Fluß nach Sarason geworfen. Er prallte von dessen Hüfte ab wie ein zu schwach geschlagener Tennisball.
    Verwundert über soviel Kühnheit und Mut, schüttelte Sarason den Kopf. Wie konnte sich jemand nur derart heftig wehren?
    Fast tat es ihm leid, daß sie alle sterben mußten. Er drehte sich wieder zu Giordino um.
    »Sieht so aus, als ob die Gnadenfrist endgültig vorbei ist«, sagte er mit einem höhnischen Grinsen, während er die Waffe mit ausgestrecktem Arm genau auf Giordinos Gesicht richtete.
    Trotz seiner gebrochenen Beine, trotz aller Schmerzen und obwohl er dem Tod ins Antlitz schaute, blickte Giordino zu Sarason auf und grinste boshaft. »Leck mich.«
    Wie ein Kanonendonner hallte der Schuß in der Grotte wider, gefolgt von einem dumpfen Geräusch, als die Bleikugel Fleisch durchschlug. Fassungslos sah Giordino zu, wie Sarason ihn mit erstauntem Blick anschaute. Dann drehte sich Sarason um, trat automatisch zwei Schritte vom Ufer zurück, kippte langsam vornüber und stürzte leblos auf den Felsboden.
    Giordino konnte kaum glauben, daß er noch lebte. Er hob den Blick und starrte mit aufgerissenem Mund zu dem kleinen, wie ein Farmarbeiter gekleideten Mann mit der Winchester hin, der nun lässig ins Licht trat.
    »Wer sind Sie?« fragte Giordino.
    »Billy Yuma. Ich bin gekommen, um meinem Freund zu helfen.«
    Loren, die die Hand an ihren blutenden Kopf gepreßt hatte, starrte ihn ebenfalls an. »Freund?«
    »Dem Mann, den sie Pitt nennen.«
    Als der Name fiel, stand Loren mühsam auf und ging mit wackeligen Beinen ans Flußufer.
    »Ich sehe ihn nicht mehr!« schrie sie verzweifelt.
    Giordino hatte das Gefühl, sein Herz krampfe sich zusammen.
    Er schrie Pitts Namen, doch er hörte nur das Echo seiner eigenen Stimme durch die Höhle hallen. »O Gott, nein«, murmelte er vor sich hin. »Er ist weg.«
    Mit verzerrtem Gesicht setzte Gunn sich auf und spähte in die unheilschwangere Schwärze.
    Genau wie die anderen, die noch Minuten zuvor gelassen dem Tod ins Auge geblickt hatten, war auch er entsetzt, als er feststellen mußte, daß sein alter Freund vom Fluß mitgerissen worden war. In den sicheren Tod. »Vielleicht kann Pitt ja zurückschwimmen«, sagte er hoffnungsvoll.
    Giordino schüttelte den Kopf. »Er kann nicht zurück. Die Strömung ist zu stark.«
    »Wohin führt der Fluß?« fragte Loren, die von Panik erfaßt wurde.
    Verzweifelt hieb Giordino mit der Faust gegen den Fels. »In den Golf. Dirk wird hundert Kilometer weit mitgerissen, bis ihn der Fluß im Golf von Kalifornien wieder ausspuckt.«
    Loren sank auf den Kalksteinboden der Höhle, schlug die Hände vors Gesicht und fing hemmungslos zu weinen an. »Er hat mich nur gerettet, um kurz darauf zu sterben.«
    Billy Yuma kniete sich neben Loren und tätschelte sanft ihre bloße Schulter. »Vielleicht hilft Gott, wenn es kein anderer kann.«
    Giordino fühlte sich elend. Ohne seine Verletzungen zu spüren, saß er da und starrte mit blicklosen Augen in die Dunkelheit. »Hundert Kilometer«, wiederholte er langsam.
    »Nicht mal Gott kann einem Mann das Leben retten, der mit gebrochene m Handgelenk, angeknacksten Rippen und einer Kugel in der Schulter hundert Kilometer weit in völliger Dunkelheit durchs Wildwasser gerissen wird.«
    Nachdem er dafür gesorgt hatte, daß es jeder so bequem wie möglich hatte, eilte Yuma zurück auf den Gipfel und erzählte seine Geschichte. Seine Verwandten schämten sich danach derart, daß sie ihn in den Berg begleiteten. Aus dem Material, das die Pioniere liegengelassen hatten, stellten sie Bahren her, auf denen sie Gunn und Giordino vorsichtig aus der Höhle und durch den Gang nach oben trugen. Ein älterer Mann bot Loren eine Decke an, die seine Frau gewebt hatte. Auf Giordinos
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