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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Gegend sieht aus, als wäre es aus einer Zitrone gepreßt worden.«
    »Könnte ein guter Angelgrund sein.«
    »Da könntest du recht haben, altes Mädchen.« Joe ging an ihr vorbei zum Bug und warf den Anker aus. »Bevor wir irgendwo anders hinfahren, können wir genausogut hier die Rute nach einem Großen auslegen.«
59
    Dem Erschöpften war keine Rast vergönnt. Pitt mußte vier weitere Wasserfälle überwinden.
    Zuvorkommenderweise war keiner davon so tief und steil wie derjenige, der Giordino und ihn beinahe umgebracht hatte. Der tiefste Fall, den er überstehen mußte, war 2 Meter (6,5 Fuß).
    Die arg mit genommene
Wallowing Windbag
schoß tapfer über die scharfe Felskante und bahnte sich wacker einen Weg durch den wilden Hinderniskurs voller Felsen, die unter Gischt und Schaum verborgen waren, bevor sie ihre Reise ins Ungewisse fortsetzte.
    Die schier endlosen Stromschnellen mit ihren kochenden Wassermassen waren es, die sich als wirklich brutal erwiesen.
    Jedesmal wurde Pitt durch die Mangel gedreht und windelweich geprügelt, bevor er wieder in ruhigeres Fahrwasser geriet, wo er sich zumindest für kurze Zeit entspannen und von den Qualen erholen konnte. Seine Verletzungen fühlten sich nach den Strapazen an, als steche ihm ein kleiner Mann mit einem Dreizack in offene Wunden. Doch der Schmerz kam ihm auch zupaß, denn er schärfte seine Sinne. Er verfluchte diesen Fluß, der sich das Allerschlimmste bestimmt bis zum Schluß aufhob, um dann mit einem Schlag alle seine verzweifelten Anstrengungen zunichte zu machen.
    Das Paddel wurde ihm aus der Hand gerissen, doch das war, wie sich herausstellte, kein großer Verlust. Es war ohnehin ein sinnloses Unterfangen, mit einem halbkaputten Boot, das 50 Kilogramm (110 amerikanische Pfund) Ausrüstung und überdies noch sein Körpergewicht tragen mußte, jähe Kurswechsel vornehmen zu wollen, um plötzlich aus der Dunkelheit auftauchenden Felsen auszuweichen. Zumal er auch noch einarmig paddeln mußte. Er hatte gerade noch genug Kraft, um sich an den Haltegriffen im Bootsinneren festzuklammern und sich von der Strömung dahintragen zu lassen.
    Durch die scharfen Felsen, die die dünne Gummihaut aufrissen, waren inzwischen zwei weitere Luftkammern ausgefallen, so daß Pitt halb im Wasser lag und das Boot eher einer schlappen Luftmatratze ähnelte. Zu seiner eigenen Überraschung hatte er noch immer die Taschenlampe in der rechten Hand. Aber er hatte drei ganze Preßluftflaschen und den Großteil der vierten aufgebraucht, als er mehrere überflutete Grotten überwinden mußte.
    Jedesmal hatte er die Luft aus dem Boot ablassen und es unter Wasser mitschleppen müssen, bis er am anderen Ende auf eine offene Höhle stieß, wo er die verbliebenen Kammern wieder aufblasen konnte.
    Pitt hatte noch nie unter Klaustrophobie gelitten, aber hier unten, in dieser endlosen schwarzen Leere, hätten wohl die meisten Menschen Beklemmungen bekommen. Er unterdrückte jeden Gedanken an eine Panik, indem er auf seiner wilden Fahrt durch das tobende Gewässer vor sich hin sang und mit sich selbst redete. Er richtete die Taschenlampe auf seine Hände und Füße. Nach so langer Zeit im Wasser sahen sie aus wie eingeschrumpelte Zwetschgen.
    »Wassermangel ist hier unten jedenfalls meine geringste Sorge«, erklärte er den feuchten, kalten Felswänden.
    Er trieb über ruhige Teiche mit durchsichtigem Wasser hinweg, die so tief in den Fels hineinreichten, daß der Strahl der Taschenlampe nicht bis zum Grund vordrang. Er spielte mit seinen Gedanken, stellte sich vor, Touristen kämen hierher. Ein Jammer, daß die Leute nicht auf diese Tour gehen und sich diese Kathedralen voller Kristalle anschauen konnten, dachte er.
    Vielleicht konnte man jetzt, da der Fluß entdeckt war, einen Tunnel graben, damit Besucher hier herunterkommen und dieses geologische Weltwunder bestaunen konnten.
    Er war sparsam mit seinen drei Taschenlampen umgegangen, aber trotzdem hatten die Batterien nach und nach den Geist aufgegeben, und er hatte sie in den Fluß geworfen. Er schätzte, daß die letzte Lampe noch etwa zwanzig Minuten reichte.
    Danach saß er endgültig in der ewigen Dunkelheit.
    Wirre Gedanken schossen ihm durch das erschöpfte Gehirn.
    Kajakfahrer, die bei strahlendem Sonnenschein und blauem Himmel einen Gebirgsbach hinunterpaddeln, nennen das eine Weißwassertour, dachte er. Hier unten müßte man es als Schwarzwassertour bezeichnen. Aus irgendeinem Grund kam ihm der Gedanke sehr komisch vor, und er

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