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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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und bemerkte eine matte Spiegelung. Durch den vor ihm liegenden Gang drang Licht ein.
    Die Entdeckung, daß die Außenwelt in greifbarer Nähe war, spornte seinen Überlebenswillen gewaltig an.
    Er stieg aus der
Wallowing Windbag
und dachte nach, wie er die beiden größten Hindernisse überwinden konnte, die ihm jetzt noch bevorstanden – die Strecke, die er bis zur Oberfläche tauchen mußte, und die notwendige Dekompressionszeit. Er warf einen Blick auf das Finimeter, das mit dem Ventilsystem der Preßluftflasche verbunden war. Achthundertfünfzig Pfund pro Quadratzoll. Genug Luft für etwa 300 Meter (984 Fuß), vorausgesetzt, er behielt die Ruhe, atmete gleichmäßig und übernahm sich nicht. Wenn die Luft nicht bis zur Wasseroberfläche reichte, mußte er sich über das andere Problem, die Dekompression, gar keine Gedanken mehr machen. Bevor die berüchtigte Caissonkrankheit einsetzte, wäre er längst ertrunken.
    Während seiner langen Flußfahrt hatte er ab und zu seinen Tiefenmesser überprüft und festgestellt, daß in den meisten luftgefüllten Grotten ein nur unwesentlich höherer atmosphärischer Druck herrschte als draußen, auf der Erdoberfläche. Das war zu beachten, aber kein Grund zur Sorge.
    Und außerdem war er nur selten tiefer als dreißig Meter getaucht, wenn er unter Felsüberhängen hindurchschwimmen mußte, um von einer Höhlenkammer in die nächste zu gelangen.
    Sollte ihm hier das gleiche bevorstehen, dann mußte er genau darauf achten, daß er nicht höher als 18 Meter (60 Fuß) pro Minute aufstieg, um die Dekompressionskrankheit zu vermeiden.
    Egal, welche Hindernisse ihm im Weg standen – er konnte weder zurück noch hierbleiben. Er hatte keine Wahl, er mußte weitermachen. Aber er hatte einen Trost: Jetzt mußte er zum letzten Mal beweisen, wieviel Entschlossenheit und Kraftreserven noch in ihm steckten.
    Noch war er nicht tot. Nicht, solange auch nur ein bißchen Luft in seiner Preßluftflasche übrig war. Und selbst dann würde er weitermachen, bis ihm die Lunge barst.
    Er überprüfte, ob das Ventil an seinem Tauchgerät geöffnet und der Niederdruckschlauch an der Tarierweste angeschlossen war. Danach schnallte er die Preßluftflasche um und hakte die Schnellabwurfverschlüsse ein. Einmal kurz durchatmen, um sicherzugehen, daß der Lungenautomat richtig funktionierte, und dann war er bereit.
    Ohne Tauchmaske hatte er zwar keine klare Sicht, aber auch das sollte kein Problem sein, da er lediglich auf das Licht zuschwimmen mußte. Er nahm das Mundstück des Lungenautomaten zwischen die Zähne, konzentrierte sich kurz und zählte bis drei.
    Höchste Zeit, daß er hier wegkam, sagte er sich, und tauchte zum letzten Mal in den Fluß.
    Ein Königreich für meine Flossen, dachte er, während er sich mit bloßen Füßen antrieb. Vor ihm wurde der Felsüberhang tiefer und immer tiefer. Erst dreißig Meter, dann vierzig.
    Nachdem er die Fünfzigmetermarke überschritten hatte, machte er sich allmählich ernsthafte Sorgen. Wenn man mit Preßluft taucht, gibt es zwischen sechzig und siebzig Metern Wassertiefe eine unsichtbare Grenze. Danach besteht die Gefahr eines Tiefenrausches – der Taucher hat das Gefühl, er sei betrunken, und verliert jede Orientierung.
    Mit einem gespenstischen Kratzen scheuerte seine Preßluftflasche über ihm am Felsen entlang. Da er nach dem beinahe tödlichen Sturz über den Wasserfall seinen Bleigurt abgenommen hatte und wegen der Luftblasen in seinem inzwischen völlig zerfetzten Neoprenanzug hatte er zuviel Auftrieb. Er tauchte tiefer und versuchte, jede Berührung mit dem Fels zu vermeiden. Pitt dachte, der tief ins Wasser ragende Fels würde nie mehr enden.
    Sein Tiefenmesser stand bereits bei 75 Metern (246 Fuß), ehe ihn die Strömung unter der tiefsten Stelle hindurchsog. Nun führte der Gang allmählich nach oben. Nicht gerade ideal.
    Ihm wäre ein direkter Anstieg lieber gewesen. Die Strecke wäre kürzer gewesen, und sein schwindender Luftvorrat hätte länger gereicht.
    Das Licht würde heller, so daß er inzwischen auch ohne seine Taschenlampe, die allmählich ihren Geist aufgab, die orangefarbenen Ziffern auf seiner Taucheruhr erkennen konnte.
    Die Zeiger standen bei zehn Minuten nach fünf. War es früher Morgen oder später Nachmittag?
    Wann war er in den Fluß getaucht? Er wußte nicht mehr, ob es zehn Minuten her war oder fünfzig. Müßig versuchte er sich zu erinnern.
    Das klare, smaragdgrüne Wasser des Flusses wurde allmählich blauer und

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