Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
Vom Netzwerk:
sein, daß ihn die Studenten weggebracht haben?«
    »Habe ich nachgeprüft. Die sind genauso ratlos wie wir.«
    »Tote stehen nicht einfach auf und gehen weg«, sagte Pitt bestimmt.
    Rodgers sah sich vor dem Tempel um, dann zuckte er mit den Schultern. »Der hier offenbar schon.«
7
    Surrend verteilte die Klimaanlage die kühle, trockene Luft in dem Wohnmobil, das als Basisstützpunkt für das archäologische Projekt in Chachapoyas diente. Und der auf einem Ledersofa ruhende Mann war bei weitem nicht so erschöpft wie die Männer und Frauen in der Stadt der Toten. Träge lag Juan Chaco da und labte sich an einem Glas mit eisgekühltem Gin Tonic. Als jedoch eine Stimme aus dem Lautsprecher drang, der an der Wand hinter der Fahrerkabine angebracht war, setzte er sich hellwach auf.
    »Saint John ruft Saint Peter.« Die Stimme klang klar und deutlich. »Saint John ruft Saint Peter. Sind Sie da?«
    Eilig lief Chaco durch das noble Wohnmobil und drückte auf die Sendetaste des Funkgerätes.
    »Ich bin da und höre.«
    »Schalten Sie den Recorder ein. Ich habe keine Zeit für Wiederholungen oder genaue Erklärungen.«
    Chaco bestätigte und schaltete den Kassettenrecorder ein.
    »Empfangsbereit.«
    »Amaru und seine Anhänger wurden überwältigt und gefangengenommen. Sie stehen jetzt unter Bewachung der Archäologen. Amaru wurde angeschossen und ist möglicherweise schwer verletzt.«
    Chacos Gesicht wurde mit einem Mal verbissen. »Wie ist das möglich?«
    »Einer der Männer von der NUMA, die auf Ihren Notruf reagierten, konnte irgendwie aus dem Wasserloch entkommen und Amaru und seinen Gefangenen zu dem Tempel im Tal folgen, wo es ihm gelang, unsere überbezahlten Halsabschneider nacheinander zu überwältigen.«
    »Was für ein Teufelskerl bringt so etwas fertig?«
    »Ein sehr gefährlicher und findiger Teufelskerl.«
    »Sind Sie in Sicherheit?«
    »Im Augenblick ja.«
    »Dann ist unser Plan, die Archäologen von unseren Fundstätten zu vertreiben, fehlgeschlagen.«
    »Ganz jämmerlich sogar«, erwiderte der Anrufer. »Sobald Dr. Kelsey die transportfertigen Artefakte sah, erriet sie das ganze Arrangement.«
    »Und die Sache mit Miller?«
    »Sie haben keinerlei Verdacht geschöpft.«
    »Dann ist wenigstens etwas gutgegangen«, sagte Chaco.
    »Wenn Sie Verstärkung schicken, bevor sie das Tal verlassen«, erklärte die vertraut klingende Stimme, »können wir das Unternehmen noch immer retten.«
    »Es war nicht beabsichtigt, daß unsere peruanischen Studenten in Mitleidenschaft gezogen werden«, entgegnete Chaco. »Die Reaktionen meiner Landsleute könnten jedes weitere Geschäft zwischen uns verhindern.«
    »Zu spät, mein Freund. Nun, da ihnen klargeworden ist, daß sie ihr Ungemach nicht etwa Terroristen vom Leuchtenden Pfad zu verdanken haben, sondern organisierten Plünderern, dürfen wir nicht zulassen, daß sie der Öffentlichkeit von ihrer Entdeckung berichten. Wir haben keine andere Wahl, als sie zu eliminieren.«
    »Dazu wäre es nicht gekommen, wenn Sie Dr. Kelsey und Miles Rodgers davon abgehalten hätten, in den Opferbrunnen zu tauchen.«
    »Die wären nur zu bremsen gewesen, wenn ich sie im Beisein der Studenten ermordet hätte.«
    »Den Notruf zu senden war ein schwerer Fehler.«
    »Nicht, wenn wir eine genaue Untersuchung durch Ihre Regierung vermeiden wollten. Ihr Ertrinken hätte verdächtig gewirkt, wenn wir nicht die entsprechenden Rettungsmaßnahmen ergriffen hätten. Wir können es uns nicht leisten, daß etwas über die
Solpemachaco
an die Öffentlichkeit dringt. Außerdem: Woher hätten wir wissen sollen, daß plötzlich die NUMA auf den Funkspruch reagiert?«
    »Stimmt, das war zu dem Zeitpunkt nicht vorauszusehen.«
    Während Chaco sprach, ruhten seine ausdruckslosen Augen auf der kleinen Steinfigur eines geflügelten Jaguars, die im Tal der Toten ausgegraben worden war. Schließlich sagte er leise:
    »Ich werde dafür sorgen, daß die in unserem Lohn stehenden Söldner der peruanischen Armee binnen zwei Stunden per Helikopter im Pueblo de los Muertos abgesetzt werden.«
    »Trauen Sie dem Kommandeur zu, daß er die Angelegenheit bereinigt?«
    Chaco lächelte vor sich hin. »Wenn ich mich auf meinen eigenen Bruder nicht verlassen kann, auf wen dann?«
    »Ich habe nie an die Wiederauferstehung von den Toten geglaubt.« Pitt stand auf dem Absatz oberhalb der beinahe senkrecht ins Tal hinabführenden Treppe und betrachtete die rote Pfütze.
    »Aber das ist der beste Beweis dafür, der mir je

Weitere Kostenlose Bücher