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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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haben mußte. Er sah, daß er sich kaum noch auf den Beinen halten konnte. »Du siehst aus, als wärst du nach einem Triathlonwettbewerb in eine Rolle Stacheldraht gefallen. Als dein Leibmedizinmann empfehle ich dir ein paar Stunden Schlaf, bevor wir wieder zum Lager am Wasserloch aufbrechen.«
    »Mir geht’s nicht so schlecht, wie ich aussehe«, sagte Pitt munter. »Für ein Nickerchen ist auch später noch Zeit. Das Wichtige zuerst. Ich habe nicht die geringste Lust, noch mal Tarzan zu spielen. Ich nehme den nächsten Flug ab hier.«
    »Wahnsinn«, murmelte Giordino halb im Scherz. »Ein paar Stunden im Dschungel, und schon dreht er durch.«
    »Glauben Sie wirklich, daß wir hier herausfliegen können?« fragte Shannon skeptisch.
    »Unbedingt«, sagte Pitt. »Dafür lege ich sogar die Hand ins Feuer.«
    Rodgers starrte ihn an. »Nur mit einem Hubschrauber könnte man in das Tal gelangen.«
    Pitt grinste. »Was anderes möchte ich auch nicht. Was glauben Sie denn, wie Amaru, oder wie immer er auch heißt, sein Diebesgut zu einer Hafenstadt an der Küste transportiert, wo es dann per Schiff außer Landes geschafft wird? Für so was braucht man Kommunikationsmittel. Folglich muß es hier irgendwo ein Funkgerät geben, mit dem wir Hilfe anfordern können.«
    Giordino nickte beifällig. »Klingt überzeugend, vorausgesetzt, wir finden es. Ein tragbares Funkgerät könnte überall in den Ruinen versteckt sein. Wir müßten tagelang danach suchen.«
    Mit ausdrucksloser Miene blickte Pitt auf Amaru hinunter. »Er weiß, wo es ist.«
    Amaru unterdrückte seinen Schmerz und starrte Pitt mit bösartigen, schwarzen Augen an.
    »Wir haben kein Funkgerät«, zischte er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Vergib mir, wenn ich dir kein Wort glaube. Wo steckt es?«
    »Ich werde nichts verraten.« Höhnisch verzog Amaru den Mund.
    »Möchtest du lieber sterben?« fragte Pitt ungerührt.
    »Damit würden Sie mir einen Dienst erweisen.«
    Pitts grüne Augen wirkten so kalt wie ein See oberhalb der Baumgrenze. »Wie viele Frauen hast du schon geschändet und ermordet?«
    Verächtlich blickte ihn Amaru an. »So viele, daß ich sie nicht mehr zählen kann.«
    »Du willst, daß mich die Wut packt und ich dich abknalle, stimmt’s?«
    »Warum fragen Sie nicht, wie viele Kinder ich abgeschlachtet habe?«
    »Mich kannst du nicht veräppeln.« Pitt nahm den Colt.45 und drückte die Mündung seitlich an Amarus Gesicht. »Dich töten? Das scheint mir wenig sinnvoll. Ein Schuß durch beide Augen kommt mir viel angemessener vor. Du lebst zwar, aber zusätzlich zu deinem anderen Gebrechen wärst du auch noch blind.«
    Amaru gab sich arrogant, doch seinen leblosen Augen sah man an, daß er Angst hatte, und seine Lippen zitterten sichtlich. »Sie bluffen.«
    »Erst die Augen, dann die Kniescheiben«, fuhr Pitt beiläufig fort. »Danach vielleicht die Ohren, oder doch lieber die Nase.
    Ich an deiner Stelle würde mich fügen, solange es noch möglich ist.«
    Als er einsah, daß Pitt es todernst meinte und er erledigt war, gab Amaru klein bei. »In dem runden Gebäude fünfzig Meter westlich vom Tempel finden Sie alles, was Sie brauchen. Über dem Eingang ist ein Affe aus Stein.«
    Pitt wandte sich an Giordino. »Nimm dir einen Studenten als Dolmetscher mit. Setz dich mit der erstbesten peruanischen Behörde in Verbindung. Berichte über unsere Lage und gib unseren Standort durch. Dann forderst du Militärunterstützung an. In den Ruinen könnte sich noch mehr von dem Gesindel herumtreiben.«
    Nachdenklich betrachtete Giordino Amaru. »Wenn ich über eine offene Frequenz ein Mayday durchgebe, könnte es leicht passieren, daß die Kumpane von diesem mörderischen Irren hier in Lima mithören und noch vor dem Militär einen Schlägertrupp herschicken.«
    »Auf die Armee würde ich mich auch nicht verlassen«, warf Shannon ein. »Ein oder mehrere hohe Offiziere könnten hier mitmischen.«
    »Schiebung«, bemerkte Pitt philosophisch, »hält die Welt in Schwung.«
    Rodgers nickte. »Shannon hat recht. Hier handelt es sich um Grabräuberei in riesigem Stil. Damit lassen sich die gleichen Gewinne erzielen wie mit Drogenhandel auf höchster Ebene.
    Derjenige, der dahintersteckt, kann dieses Geschäft unmöglich durchziehen, ohne ein paar Regierungsvertreter zu schmieren.«
    »Wir könnten unsere eigene Frequenz benutzen und uns mit Juan in Verbindung setzen«, schlug Shannon vor.
    »Juan?«
    »Juan Chaco, der für unser Projekt zuständige Koordinator der

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