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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Steilwand mit den Gräbern zu landen. Er hatte es hier mit erfahrenen, disziplinierten Kampftruppen zu tun, die sich rasch von ihrer Überraschung erholten. Der Tod ihrer Offiziere hatte sie zwar aufgehalten, aber nicht vertrieben. Die Sargentos hatten das Kommando übernommen und legten sich nun eine Taktik zurecht, wie sie das unerwartete Widerstandsnest ausheben könnten.
    Pitt duckte sich hinter der steinernen Brüstung, als ein Kugelhagel aus automatischen Waffen auf die Säulen des Portals einprasselte, daß in alle Richtungen Steinsplitter davonflogen.
    Damit hatte er gerechnet. Die Peruaner überzogen ihn mit Sperrfeuer, während sie hinter den Ruinen hervorrobbten und sich immer näher auf den Fuß der Treppe zuschoben, die die abgerundete Vorderseite des Tempels hinaufführte. Pitt bewegte sich seitwärts wie eine Krabbe und drückte sich in den Schutz des Palasts, wo er sich wieder aufrichtete und zur rückwärtigen Mauer rannte. Dort warf er einen aufmerksamen Blick durch einen Fensterbogen.
    Da die Soldaten erkannt hatten, daß die abgerundeten Mauern des Tempels zu glatt und zu steil waren, als daß ein Angreifer sie hätte überwinden können, aber auch kein Verteidiger entkommen konnte, hatten sie an der Rückseite keine Posten aufgestellt. Für Pitt war damit klar, daß sie ihre gesamte Streitmacht für einen Frontalangriff über die Treppe einsetzen wollten. Nicht voraussehen konnte er indes, daß sie vorhatten, einen Großteil des oben auf dem Tempel errichteten Palastes der Totengötter in Trümmer zu legen, bevor sie die Treppe stürmten.
    Pitt huschte zurück zu der Brustwehr und gab einen langen Feuerstoß aus dem chinesischen Sturmgewehr ab, bis die letzte ausgeworfene Patronenhülse über den Steinboden schepperte.
    Er rollte sich zur Seite und wollte gerade ein langes, gekrümmtes Magazin einschieben, als er ein lautes
Wunsch
hörte und ein von einem Raketenwerfer abgefeuertes Projektil heraufgeflogen kam und 8 Meter (26 Fuß) hinter Pitt krepierte.
    Die donnernde Explosion schleuderte Steine wie Schrapnells durch die Gegend und riß ein riesiges Loch in die Wand.
    Innerhalb von Sekunden war der uralte Schrein der Totengötter mit Trümmern übersät, und der beißende Geruch hochbrisanten Sprengstoffs breitete sich aus.
    Nach dem brüllenden Widerhall der Detonation klingelten Pitts Ohren, und sein Herz hämmerte. Er war vorübergehend geblendet, und Staub verklebte ihm Mund und Nase. Hastig rieb er sich die Augen und spähte hinab auf die umliegenden Ruinen.
    Er sah gerade noch, wie eine schwarze Rauchwolke aufstieg und ein Blitz aus einem Raketenwerfer schoß. Er schützte den Kopf mit den Händen und duckte sich, als auch schon die nächste Rakete in dem alten Gemäuer einschlug und mit ohrenbetäubendem Krachen barst. Die gewaltige Druckwelle preßte Pitt die Luft aus dem Leib, und die herumfliegenden Steinsplitter prasselten auf ihn herab. Einen Augenblick lang blieb er bewegungslos, fast leblos liegen. Dann rappelte er sich mühsam auf alle viere, spuckte den Staub aus, ergriff sein Gewehr und kroch wieder in den Palast zurück. Er warf einen letzten Blick auf den Haufen kostbarer Kunstgegenstände und stattete Amaru einen Abschiedbesuch ab.
    Der Grabräuber hatte das Bewußtsein wiedererlangt und funkelte Pitt an, während er die Hände an seinen Unterleib preßte, der jetzt mit getrocknetem Blut verkrustet war. Seine Mörderfratze war vor Haß verzerrt. Eine seltsame Kälte umgab ihn, als wären ihm seine Schmerzen völlig gleichgültig.
    Boshaftigkeit strahlte von ihm aus.
    »Deine Freunde haben eine zerstörerische Ader«, sagte Pitt, als eine weitere Rakete im Tempel einschlug.
    »Sie sitzen in der Falle«, krächzte Amaru mit gepreßter Stimme.
    »Dank deines vorgetäuschten Mordes an dem falschen Doc Miller. Er ist mit eurem Funkgerät abgehauen und hat Verstärkung geholt.«
    »Dein letztes Stündchen hat geschlagen, Yankeeschwein.«
    »Yankeeschwein«, wiederholte Pitt. »So hat mich ja seit ewigen Zeiten niemand mehr genannt.«
    »Du wirst genauso leiden, wie du mich hast leiden lassen.«
    »Tut mir leid, aber ich habe andere Pläne.«
    Amaru versuchte sich auf die Ellbogen zu stützen und etwas zu sagen, doch Pitt war schon weg.
    Er stürmte wieder nach hinten. Neben dem Fenster lagen eine Matratze und zwei Messer, die er aus den Wohnquartieren in dem von Giordino und Shannon entdeckten Grabesfelsen geholt hatte. Er legte die Matratze über den Fenstersims, schwang dann die

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