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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Beine nach außen und setzte sich darauf. Dann schmiß er das Gewehr weg, packte die Messer, streckte die Arme aus und warf einen letzten besorgten Blick zu dem 20 Meter (65 Fuß) unter ihm liegenden Erdboden. Er mußte daran denken, wie er einmal auf Vancouver Island in der kanadischen Provinz British Columbia an einem Bungeeseil in einen Cañon hineingesprungen war. Ins Leere zu springen, dachte er, ist wider die menschliche Natur. Ein weiterer Raketeneinschlag beendete seine Grübeleien. Jetzt gab es kein Zögern mehr. Er drückte die Fersen seiner Turnschuhe an die Mauer und rammte die Messerklingen zum Abbremsen in die Steinquader. Ohne noch einmal zurückzublicken, stieß er sich über die Kante und rutschte auf der Matratze wie mit einem Schlitten an der Mauer hinab.
    Vorsichtig stieg Giordino, gefolgt von Shannon und den Studenten, während Rodgers die Nachhut bildete, über die Treppe aus einer Gruft, wo sie sich versteckt hatten, als die Helikopter landeten. Giordino blieb stehen und spähte vorsichtig über eine eingestürzte Mauer, um das Terrain zu erkunden. Die Helikopter standen nur 50 Meter (164 Fuß) von ihnen entfernt.
    Die Motoren tuckerten im Leerlauf, und die jeweils zwei Mann Besatzung saßen seelenruhig im Cockpit und verfolgten den Sturm auf den Tempel.
    Shannon schob sich neben Giordino und blickte über die Mauer, als eine Rakete gerade den Torbogen des oberen Palastes zum Einsturz brachte. »Die werden die Kunstschätze zerstören«, sagte sie voller Trauer.
    »Um Dirk machen Sie sich wohl keine Sorgen?« Giordino warf ihr einen kur zen Blick zu. »Nur wegen uns riskiert er sein Leben und kämpft gegen eine ganze Söldnerarmee, damit wir einen Helikopter stehlen können.«
    Sie seufzte. »Jeder Archäologe leidet, wenn er sieht, wie unersetzliche Altertümer für immer vernichtet werden.«
    »Lieber der alte Schrott als wir.«
    »Tut mir leid. Mir liegt ebensoviel daran wie Ihnen, daß er entkommt. Aber mir kommt alles so vergeblich vor.«
    »Ich kenne den Kerl seit meiner Kindheit.« Giordino lächelte.
    »Glauben Sie mir, er hat sich noch nie eine Gelegenheit entgehen lassen, den Helden zu markieren.« Er musterte die beiden Helikopter, die leicht versetzt auf dem offenen Platz standen.
    Der hintere schien ihm am ehesten für die Flucht geeignet. Er stand nur wenige Meter von einem schmalen Graben entfernt, durch den sie sich ungesehen nähern konnten, und, was noch wichtiger war, die Besatzung des vorderen Hubschraubers hatte ihn nicht im Blick.
    »Weitersagen«, befahl er mitten im Gefechtslärm, »wir entführen den hinteren Hubschrauber.«
    Ungestüm wie ein rollender Felsblock schoß Pitt über die konvex abfallende Tempelmauer hinab. Er verfehlte die aus der Wand ragenden steinernen Tierköpfe dabei nur um Zentimeter.
    Wie Schraubstöcke umklammerten seine Hände die Messer, und er stieß sie mit der ganzen Kraft seiner sehnigen Arme in den Untergrund, so daß der Stahl funkenschlagend über den harten Fels schabte. Längst hatte das rauhe Mauerwerk die gummierten Fersen seiner Turnschuhe glattgeschliffen, und dennoch wurde seine Rutschpartie immer schneller, immer beängstigender. Am meisten sorgte er sich darum, daß er kopfüber wie eine Kanonenkugel am Boden aufschlagen oder sich bei der Wucht des Aufpralls ein Bein brechen könnte. Eins von beiden, und er war erledigt, leichte Beute für die Peruaner, die nach dem Tod ihrer Offiziere alles andere als freundlich mit ihm umspringen würden.
    Pitt, der noch immer entschlossen, aber ohne allzu großen Erfolg, seine Geschwindigkeit zu verringern suchte, spannte einen Sekundenbruchteil, bevor er mit voller Wucht am Boden aufschlug, die Beine an. Sobald sich seine Füße in die sumpfige, vom Regen aufgeweichte Erde bohrten, ließ er die Messer los.
    Zugleich nutzte er den Schwung aus, rollte sich über die Schulter ab und überschlug sich zweimal wie ein Fallschirmspringer bei einer harten Landung. Dankbar, daß er nicht auf einen Felsen geprallt war, blieb er ein paar Sekunden liegen, belastete vorsichtig seine Beine und überprüfte sie auf eventuelle Verletzungen, bevor er aufstand.
    Bis auf einen verstauchten, aber noch funktionsfähigen Knöchel, ein paar Abschürfungen an den Händen und eine schmerzende Schulter hatte er anscheinend keine Schäden davongetragen. Die feuchte Erde hatte ihn vor schwereren Verletzungen bewahrt. Die gute Matratze allerdings hing in Fetzen. Er war froh, daß seine Knochen heil geblieben waren, und

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