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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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atmete einmal tief durch. Jetzt durfte er keine Zeit verlieren.
    Pitt rannte los, hielt sich aber soweit wie möglich im Schutz der Ruinen und achtete darauf, daß er nicht von den Truppen entdeckt wurde, die sich gerade zum Sturm auf die Tempeltreppe formierten.
    Giordino konnte nur hoffen, daß Pitt die Raketen überlebt hatte und sicher die Tempelmauer hinuntergekommen war, ohne entdeckt und erschossen zu werden. Wieder mal so eine unmögliche Idee, dachte Giordino. Pitt mochte einem zwar unverwüstlich vorkommen, aber irgendwann erwischt uns alle mal der alte Knabe mit der Sense. Doch Giordino konnte sich einfach nicht vorstellen, daß er Pitt erwischen könnte. Für ihn war es undenkbar, daß Pitt irgendwo anders sterben könnte als in den Armen einer schönen Frau im Bett oder in einem Pflegeheim für alte Taucher.
    Geduckt rannte Giordino in den toten Winkel schräg hinter dem zweiten Hubschrauber, als eine Abteilung Soldaten gerade die steilen Treppenstufen hinauf stürmte. Die Reserveabteilung gab ihnen von unten Feuerschutz und ließ einen Kugelhagel auf den mittlerweile schwerbeschädigten Palast der Totengötter niedergehen.
    Die Peruaner waren jetzt ganz und gar auf den Angriff konzentriert. Niemand sah Giordino, als er sich, das Gewehr in der Hand, um das Heck des Helikopters herumstahl und durch die Heckklappe stieg. Kaum war er drinnen, drückte er sich flach auf den Boden und ließ den Blick durch den leeren Frachtraum des Truppentransporters zu den beiden Piloten im Cockpit schweifen, die ihm den Rücken zugekehrt hatten und gespannt das einseitige Gefecht verfolgten.
    Gekonnt und ungewöhnlich schnell für einen Mann, der wie ein gedrungener Bulldozer gebaut war, schlich sich Giordino an.
    Ohne von den Piloten gehört oder bemerkt zu werden, tauchte er plötzlich hinter ihren Sitzen auf. Giordino drehte das Gewehr um und versetzte dem Copiloten einen Hieb in den Nacken. Der Pilot hörte den Schlag, fuhr auf seinem Sitz herum und starrte Giordino eher neugierig denn erschrocken an. Bevor er noch mit der Wimper zucken konnte, rammte Giordino ihm die Eisenkante des Gewehrkolbens gegen die Stirn.
    Rasch schleifte er die bewußtlosen Piloten zum Ausstieg, warf sie auf den Boden und winkte Shannon, Rodgers und den Studenten, die sich in dem Graben verborgen hielten, energisch zu. »Beeilung!« schrie er. »Um Gottes willen, beeilt euch!«
    Klar und deutlich schallten seine Worte über den Kampflärm hinweg. Die Studenten ließen es sich nicht zweimal sagen. Sie sprangen aus der Deckung hervor und stürmten in Sekundenschnelle durch die offene Tür in den Helikopter.
    Giordino saß bereits wieder im Cockpit und überflog in aller Eile die Instrumente und die Bedienungskonsole zwischen den beiden Pilotensitzen, um sich damit vertraut zu machen.
    »Sind alle da?« fragte er Shannon, als sie neben ihm auf den Copilotensitz rutschte.
    »Alle bis auf Pitt.«
    Er antwortete nicht, sondern warf lediglich einen Blick aus dem Fenster. Die Truppen auf der Treppe, die immer mutiger wurden, als ihnen kein Abwehrfeuer entgegenschlug, drangen auf die Plattform und in den eingestürzten Palast der Totengötter vor. Es konnte nur mehr Sekunden dauern, bis die Angreifer feststellten, daß man sie angeschmiert hatte.
    Giordino konzentrierte sich wieder auf die Instrumente. Der Helikopter war ein alter russischer Kampfzonen-Transporthubschrauber vom Typ M1-8, während des kalten Krieges von der NATO auch als Hip-C bezeichnet. Ein ziemlich steinaltes, häßliches Gerät, dachte Giordino, angetrieben von zwei 500-PS-Motoren, das bis zu vier Besatzungsmitglieder und dreißig Passagiere befördern konnte. Da die Motoren bereits liefen, legte Giordino die rechte Hand auf den Gashebel.
    »Haben Sie gehört?« sagte Shannon aufgeregt. »Ihr Freund ist noch nicht da.«
    »Ich hab’s gehört.« Ohne die geringste Gefühlsregung zu zeigen, gab Giordino langsam Gas.
    Pitt, der sich hinter ein steinernes Gebäude geduckt hatte, spähte um die Ecke, als er die Turbinentriebwerke aufheulen hörte und sah, daß sich der fünfblättrige Hauptrotor immer schneller drehte. Vor einer Stunde hatte er seine ganze Überzeugungskraft aufbieten müssen, um Giordino zu überreden, notfalls auch ohne ihn zu starten. Kein Mensch war es wert, daß man dreizehn andere für ihn opferte. Nur mehr 30 Meter (98 Fuß) trennten Pitt von dem Helikopter, aber das offene Terrain ohne Strauch oder andere Deckungsmöglichkeit kam ihm kilometerbreit vor.
    Mit

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