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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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dran.«
    »Bereitet euch lieber auf eine Rettung aus Seenot vor. Alle Anzeichen deuten auf eine Notwasserung hin.«
    »Ich geb’s an den Skipper weiter. Meldet euch, wenn ihr aufsetzt.«
    »Du sollst es zuerst erfahren.«
    »Viel Glück.«
    Der Helikopter flog tief über der wogenden Dünung. Pitt und Giordino sprachen nur wenig.
    Sie horchten auf die Turbinengeräusche, als erwarteten sie, daß sie jeden Moment verstummen könnten. Sie verkrampften sich unwillkürlich, als die Treibstoffwarnanlage im Cockpit aufheulte.
    »Das war’s mit der Reserve«, sagte Pitt. »Jetzt fliegen wir mit den Dämpfen.«
    Er blickte auf das nur 10 Meter (33 Fuß) unter dem Bauch des Helikopters liegende kobaltblaue Wasser hinab. Die See wirkte halbwegs ruhig. Die Höhe der Wellen betrug allenfalls einen Meter. Das Wasser sah warm und einladend aus. Wenn Giordino sie ohne Antrieb nicht zu heftig aufsetzte und die Nähte nicht platzten, sollte sich der alte M1-8 gut und gerne sechzig Sekunden über Wasser halten können.
    Pitt rief Shannon ins Cockpit. Sie tauchte in der Tür auf, blickte zu ihm herab und lächelte ihn an. »Ist Ihr Schiff in Sicht?«
    »Knapp unter dem Horizont, möchte ich meinen. Aber nicht so nahe, daß wir es mit unserem Sprit erreichen. Sagen Sie allen Bescheid, sie sollen sich auf eine Notwasserung einstellen.«
    »Dann müssen wir die übrige Strecke also doch schwimmen?« sagte sie spöttisch.
    »Reine Formsache«, sagte Pitt. »Sagen Sie Rodgers, er soll das Rettungsfloß zur Einstiegsluke schaffen und dafür sorgen, daß es im Wasser ist, sobald wir aufsetzen. Und machen Sie ihm unmißverständlich klar, daß er die Reißleine zum Aufblasen auf keinen Fall ziehen darf,
bevor
das Floß aus der Tür ist. Ich habe keine Lust, mir nasse Füße zu holen.«
    Giordino deutete geradeaus. »Die
Deep Fathom

    Pitt nickte, während er zu dem winzigen dunklen Punkt am Horizont hinblinzelte. Er griff zum Mikrofon. »Wir haben euch entdeckt, Stucky.«
    »Ihr seid herzlich eingeladen«, antwortete Stucky. »Wir machen extra wegen euch die Bar früher auf.«
    »Meine Güte«, sagte Pitt betont sarkastisch. »Ich kann mir nicht vorstellen, daß der Admiral damit einverstanden ist.«
    Ihr Brötchengeber, Admiral James Sandecker, der Direktor der National Underwater and Marine Agency, hatte die eherne Vorschrift erlassen, wonach auf NUMA-Schiffen sämtliche alkoholischen Getränke tabu waren. Sandecker, ein Vegetarier und Fitneßfanatiker, glaubte, er verhelfe seinen Angestellten dadurch zu einer höheren Lebenserwartung. Das Ergebnis war das gleiche wie bei der Prohibition in den zwanziger Jahren: Männer, die das Zeug normalerweise kaum anrührten, schmuggelten kastenweise Bier an Bord oder deckten sich in fremden Häfen tüchtig ein.
    »Möchtet ihr vielleicht lieber ein Glas Ovomaltine?«
    entgegnete Stucky.
    »Nur, wenn du Karottensaft und Alfalfasprossen drunterrührst«
    »Eins unserer Triebwerke ist gerade ausgefallen«, meldete Giordino beiläufig.
    Pitts Blick zuckte zu den Instrumenten. Die Nadeln der Anzeiger für die Backbordturbine zitterten noch ein paarmal, dann blieben sie stehen. Er drehte sich um und schaute zu Shannon. »Sagen Sie allen Bescheid, daß wir mit der Steuerbordseite auf dem Wasser auftreffen werden.«
    Shannon wirkte leicht verwirrt. »Wieso landen wir nicht senkrecht?«
    »Wenn wir mit dem Bauch aufsetzen, sacken die Rotorblätter ab, schlagen auf dem Wasser auf und zersplittern in Rumpfhöhe.
    Die herumfliegenden Trümmer könnten die Kabinenwand durchschlagen, vor allem im Cockpit, und unserem unerschrockenen Piloten den Kopf abreißen. Wenn wir seitlich niedergehen, werden die zertrümmerten Blätter von uns weggeschleudert.«
    »Und warum steuerbord?«
    »Ich habe gerade weder Tafel noch Kreide«, knurrte Pitt entnervt, »aber damit Sie glücklich sterben: Es hat mit dem Drehmoment der Rotoren zu tun und damit, daß die Tür backbord ist.«
    Shannon nickte. »Alles klar.«
    »Sobald wir aufsetzen«, fuhr Pitt fort, »bringen Sie die Studenten raus, bevor die Kiste absäuft. Und jetzt gehen Sie zu Ihrem Sitz und schnallen sich an.« Dann schlug er Giordino auf die Schulter. »Leg sie rein, solange du noch Saft hast«, sagte er und klinkte seinen Sitzgurt ein.
    Giordino brauchte keine Ermunterung. Bevor auch noch die andere Turbine aussetzte, zog er den Blattverstellhebel und den Gasregler für den verbliebenen Motor zurück. Der Helikopter, der daraufhin drei Meter über dem Meer

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