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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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plötzlich zum Stillstand kam, neigte sich sanft nach Steuerbord. Die Rotorblätter peitschten auf das Wasser und rissen ab. Metalltrümmer und Gischt wirbelten um sie herum, als das Fluggerät behäbig wie ein schwangerer Albatros in der rollenden Dünung aufsetzte.
    Der Aufprall erfolgte mit einem jähen Stoß, wie wenn ein Auto in ein tiefes Schlagloch gerät. Giordino schaltete den Motor aus und stellte angenehm überrascht fest, daß der alte Hip-C oder M1-8 trunken im Meer trieb, als gehörte er dorthin.
    »Ende der Fahnenstange!« brüllte Pitt. »Alle raus, und zwar dalli!«
    Im Hubschrauber reagierten alle erleichtert, als die sanft an den Rumpf schwappenden Wellen das immer schwächer werdende Heulen der Turbine übertönten und der Rotor auslief.
    Würzige Salzluft drang in den stickigen Frachtraum, als Rodgers die Einstiegsluke aufschob und das zusammengefaltete 20-Mann-Floß vorsichtig, damit es sich nicht zu früh aufblähte, zu Wasser ließ. Sobald das Gummibündel durch die Tür war, zog er die Reißleine und atmete erleichtert auf, als die Preßluft zischend in die Kammern strömte und das Floß sich entfaltete.
    Wenige Sekunden später schaukelte es, von Rodgers an der Vertäuungsleine gehalten, neben dem Helikopter auf den Wogen.
    »Raus mit euch«, schrie Rodgers und scheuchte die peruanischen Archäologiestudenten aus der Tür und auf das Floß.
    Pitt löste seinen Sicherheitsgurt und stürmte in den Frachtraum. Shannon und Rodgers sorgten dafür, daß die Evakuierung zügig vonstatten ging. Bis auf drei befanden sich sämtliche Studenten auf dem Floß. Ein prüfender Blick durch den Helikopter verriet Pitt, daß sich der Hip-C nicht mehr lange über Wasser halten würde. Die Klapptüren im Rumpf hatten sich durch den Aufprall leicht verzogen, so daß Wasser durch die Spalten eindrang. Der Rumpfboden senkte sich bereits langsam nach hinten, und Wellen leckten über die Unterkante der offenen Einstiegsluke.
    »Wir haben nicht mehr viel Zeit«, sagte er und half Shannon auf das Floß. Anschließend war Rodgers an der Reihe. Dann wandte er sich an Giordino. »Du bist dran, Al.«
    Giordino wollte nichts davon wissen. »Alte Seemannstradition. Verwundete zuerst.«
    Bevor Pitt protestieren konnte, schubste Giordino ihn aus der Tür. Dann, als ihm das Wasser bereits bis über die Knöchel reichte, folgte er ihm. Rasch machten sie die Paddel klar und ruderten das Floß von dem Helikopter fort, als dessen langes Heck sich gerade ins Wasser senkte. Dann schwappte eine große Woge durch die offene Einstiegsluke, und mit einem leichten Gurgeln versank der Helikopter rückwärts im Meer. Zuletzt verschwanden die zerschmetterten Rotorblätter, deren Stümpfe sich langsam in der Strömung drehten, als wollte der Hip-C aus eigener Kraft zu seiner letzten Landung auf dem Meeresgrund ansetzen.
    Keiner sagte ein Wort. Sie waren alle betrübt über das jähe Verschwinden des Helikopters, so als hätten sie einen persönlichen Verlust erlitten. Pitt und Giordino waren auf dem Wasser zu Hause. Die anderen indessen fühlten sich seltsam hilflos und ausgesetzt, als sie plötzlich inmitten der weiten See trieben. Und ihre Furcht nahm noch mehr zu, als auf einmal die dreieckige Flosse eines Hais aus dem Wasser ragte und bedrohliche Kreise um das Floß zog.
    »Alles deine Schuld«, sagte Giordino mit gespielter Verzweiflung zu Pitt. »Das Blut aus deiner Beinwunde hat ihn angelockt.«
    Prüfend sah Pitt ins klare Wasser, als der Fisch geschmeidig unter dem Floß hindurchschwamm. Er erkannte den querstrebenartig in die Breite gezogenen Kopf mit den weit außen liegenden Augen. »Ein Hammerhai. Nicht mehr als zweieinhalb Meter lang. Ich werde ihn ignorieren.«
    Shannon erschauderte, rückte näher zu Pitt und umklammerte seine n Arm. »Was passiert, wenn er in das Floß beißt und wir sinken?«
    Pitt zuckte mit den Schultern. »Rettungsflöße schmecken Haien nicht besonders.«
    »Er hat seine Kumpel zum Essen eingeladen«, sagte Giordino und deutete auf zwei weitere Finnen, die das Wasser durchpflügten.
    Pitt erkannte die ersten Anzeichen von Panik auf den Gesichtern der Studenten. Er machte es sich am Boden des Floßes bequem, legte die Füße auf den Rand und schloß die Augen. »Es geht doch nichts über ein Nickerchen in der warmen Sonne auf ruhiger See. Weckt mich, wenn das Schiff da ist.«
    Shannon starrte ihn ungläubig an. »Er muß verrückt geworden sein.«
    Giordino, der Pitts Absichten rasch erkannt hatte, tat

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