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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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stieg aus der neun Passagiere fassenden Kabine. Mit grimmiger, entschlossener Miene ging er grußlos und ohne einen Blick nach links oder rechts zu werfen an Chaco vorbei und stieg in das Wohnmobil. Chaco folgte ihm.
    Cyrus Sarason, der sich als Dr. Steven Miller ausgegeben hatte, thronte wuchtig und mit eisigem Blick hinter Chacos Schreibtisch. »Haben Sie davon gehört?«
    Chaco nickte, ohne sich nach dem Blutfleck auf Sarasons Hemd zu erkundigen. Er wußte, daß das Blut von einer vorgetäuschten Schußwunde stammte. »Ich habe von einem Offizierskameraden meines Bruders einen umfassenden Bericht erhalten.«
    »Dann wissen Sie sicher auch, daß uns Dr. Kelsey und die Studenten durch die Lappen gegangen sind und von einem ozeanographischen Forschungsschiff der Amerikaner gerettet wurden.«
    »Ja, ich weiß von unserem Fehlschlag.«
    »Das mit Ihrem Bruder tut mir leid«, sagte Sarason ohne jede Gefühlsregung.
    »Ich kann immer noch nicht glauben, daß er tot ist«, murmelte Chaco, der seltsam unbeteiligt war. »Sein Ende kommt mir so unwahrscheinlich vor. Nichts hätte leichter sein sollen als die Vernichtung dieser Archäologen.«
    »Ihre Leute haben die Sache, gelinde gesagt, einfach vermasselt«, entgegnete Sarason. »Ich hatte Sie darauf hingewiesen, daß diese beiden Taucher von der NUMA gefährlich sind.«
    »Mein Bruder hatte nicht damit gerechnet, daß ihm eine ganze Armee Widerstand leisten würde.«
    »Eine Armee, die aus einem Mann bestand«, sagte Sarason ätzend. »Ich habe die Aktion von einer Gruft aus beobachtet.
    Ein einzelner Scharfschütze oben auf dem Tempel tötete die Offiziere und hielt zwei Abteilungen ihrer unerschrockenen Söldner auf, während sein Gefährte die Piloten überwältigte und ihren Hubschrauber kaperte. Ihr Bruder mußte für seine übertriebene Selbstsicherheit und Dummheit teuer bezahlen.«
    »Wie konnten zwei Taucher und ein Trupp halbwüchsiger Archäologen eine bestens ausgebildete Streitmacht besiegen?« fragte Chaco ungläubig.
    »Wenn wir darauf eine Antwort wüßten, könnten wir vielleicht auch in Erfahrung bringen, wie sie den zweiten Helikopter vom Himmel geholt haben.«
    Chaco starrte ihn an. »Man kann sie noch immer aufhalten.«
    »Vergessen Sie es. Ich habe nicht vor, die Katastrophe noch zu verschlimmern, indem ich ein Schiff der US-Regierung mitsamt der Besatzung vernichte. Der Schaden ist bereits angerichtet.
    Wie ich von meinen Informanten in Lima erfahren habe, wurde Präsident Fujimori von Dr. Kelsey umgehend über die Vorfälle informiert, einschließlich des Mordes an Dr. Miller. Spätestens heute abend werden alle Rundfunkstationen im Land darüber berichten. Unser Unternehmen in Chacapoyas ist buchstäblich ins Wasser gefallen.«
    »Wir können die Kunstgegenstände immer noch aus dem Tal herausschaffen.« Selbst der Tod seines Bruders hatte Chacos Gier nicht restlos tilgen können.
    Sarason nickte. »Ich bin ihnen einen Schritt voraus. Im Augenblick ist bereits ein Trupp Männer unterwegs, um sämtliche Stücke aus dem Tempel herauszuholen, die den Raketenangriff dieser Trottel unter dem Kommando Ihres Bruders heil überstanden haben. Es grenzt an ein Wunder, daß wir für unsere Mühen noch etwas vorzuweisen haben.«
    »Ich glaube nach wie vor, daß wir in der Stadt der Toten einen Hinweis auf das Drake-
Quipu
finden könnten.«
    »Das Drake-
Quipu
.« Sarason wiederholte die Worte, während er träumerisch in die Ferne blickte. Dann zuckte er mit den Schultern. »Unsere Organisation arbeitet bereits an einer neuen Möglichkeit, an den Schatz heranzukommen.«
    »Was ist mit Amaru? Lebt er noch?«
    »Unglücklicherweise ja. Aber er wird den Rest seiner Tage als Eunuch zubringen müssen.«
    »Zu schade. Er war ein treuer Gefolgsmann.«
    Spöttisch verzog Sarason den Mund. »Er hält dem die Treue, der ihm am meisten bietet. Tupac Amaru ist ein hochgradig psychopathischer Killer. Als ich ihm befahl, Miller zu entführen und bis zum Abschluß unseres Unternehmens gefangenzuhalten, schoß er ihm kurzerhand eine Kugel ins Herz und warf ihn in das verdammte Wasserloch. Der Mann hat das Gemüt eines tollwütigen Hundes.«
    »Er könnte sich dennoch als nützlich erweisen«, sagte Chaco langsam.
    »Nützlich, wie das?«
    »So, wie ich ihn kenne, wird er denjenigen, die für seine Verletzung verantwortlich sind, ewige Rache schwören. Es könnte ganz ratsam sein, ihn auf Dr. Kelsey und diesen Taucher namens Pitt anzusetzen, bevor sie sich den

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