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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Breite der Brücke erstreckten. »Von hier aus wird fast alles auf dem Schiff geregelt, ausgenommen der Einsatz unserer Tiefseegeräte. Das geschieht in einem Raum voller Elektronik, die speziell für Tiefseeprojekte entwickelt wurde.«
    Shannon starrte auf das glitzernde Chrom und die bunten Bildschirme, dann blickte sie durch die Panoramafenster auf die See, die sich rings um sie ausbreitete. Der Raum wirkte so eindrucksvoll und futuristisch, daß sie sich vorkam wie in einem hochmodernen Videospielsalon. »Wo ist die Steuerung?« fragte sie.
    »Das altmodische Steuerrad wurde mit der
Queen Mary
abgeschafft«, antwortete Pitt. Er zeigte ihr die Konsole mit der automatisierten Steuerung des Schiffes, einer Bedienungseinheit mit allerlei Hebeln und einem Fernsteuerungsapparat, die auf den Brückennocken angebracht werden konnte. »Die Navigation erfolgt heutzutage per Computer. Die Geräte sind stimmaktiv, so daß der Kapitän das Schiff sogar durch mündliche Befehle steuern kann.«
    »Wenn man ständig nach alten Tonscherben buddelt, hat man keine Ahnung, wie modern Schiffe heute sind.«
    »Nachdem Meeresforschung und -technologie von Regierung und Wirtschaft über vierzig Jahre lang stiefmütterlich behandelt wurden, hat man nun endlich erkannt, daß es sich um eine der wichtigsten Wachstumsindustrien der Zukunft handelt.«
    »Sie haben noch immer nicht genau erklärt, was Sie in den Gewässern von Peru treiben.«
    »Wir forschen im Meer nach neuen Medikamenten«, antwortete er.
    »Medikamente? Nach dem Motto, nehmen Sie zwei Plankton und rufen Sie mich morgen früh wieder an?«
    Pitt nickte lächelnd. »Es besteht durchaus die Möglichkeit, daß Ihr Arzt Ihnen eines Tages so was Ähnliches verschreibt.«
    »Dann ist man bei der Suche nach neuen Medikamenten also abgetaucht.«
    »Notgedrungen. Über neunzig Prozent aller an Land vorkommenden Organismen, die Grundstoffe zur Behandlung von Krankheiten liefern, sind bereits bekannt und werden pharmazeutisch genutzt. Aspirin und Chinin werden aus Baumrinde gewonnen. Die Pharmaindustrie verwendet so gut wie alle in der Natur vorkommenden Rohstoffe, von Schlangengift über Froschsekret bis zur Lymphflüssigkeit von Schweinen. Aber die Möglichkeiten, die sich durch Meereslebewesen oder Mikroorganismen bieten, die in großen Tiefen vorkommen, wurden bislang noch nicht einmal angetastet. Und es könnte durchaus sein, daß sich damit so gut wie alle Gebrechen heilen lassen, sei es ein gewöhnlicher Schnupfen, Krebs oder sogar Aids.«
    »Aber Sie können doch bestimmt nicht einfach losziehen und mit einer Ladung Mikroben zurückkommen, die dann im Labor verarbeitet und an die Apotheke an der nächsten Ecke ausgeliefert wird?«
    »Das ist gar nicht so weit hergeholt, wie Sie meinen«, sagte er.
    »Einer von hundert Organismen, die in einem Tropfen Wasser leben, kann gezüchtet, genutzt und zu Medikamenten verarbeitet werden. Derzeit werden aus Quallen, wirbellosen Kleinstlebewesen – sogenannten Bryozoen –, bestimmten Schwämmen und etlichen Korallenarten Medikamente gegen Krebs, entzündungshemmende Mittel gegen arthritische Beschwerden und Präparate entwickelt, die die Organabstoßung nach einer Transplantation verhindern sollen. Bei Laborversuchen mit einer aus Seetang gewonnenen Chemikalie wurden zum Beispiel Ergebnisse erzielt, die auf einen vielversprechenden Einsatz bei der Bekämpfung einer gegen andere Medikamente resistenten Spielart der Tuberkulose hindeuten.«
    »Und wo genau suchen Sie im Ozean nach diesen Wundermitteln?« fragte Shannon.
    »Diese Expedition konzentriert sich auf eine Kette von kaminartigen Kraterschloten, wo heißes Magma aus dem Erdmantel austritt und mit dem kalten Seewasser in Berührung kommt, bevor es sich über dem Boden ausbreitet. Sozusagen eine Art heiße Quelle am Meeresboden. Dabei werden auf einem weiträumigen Gebiet diverse Mineralien abgelagert – Kupfer, Zink, Eisen sowie schwere Schwefelwasserstoffe. Es ist unglaublich, aber in dieser dunklen und hochgiftigen Umwelt leben und gedeihen große Kolonien von Riesenmuscheln, Mollusken, überdimensionalen Röhrenwürmern und Bakterien, die die Schwefelvorkommen zur Zuckererzeugung verwenden.
    Diese bemerkenswerte Vielfalt marinen Lebens ist es dann auch, die wir mit Tauchbooten einsammeln und für Labortests und zur klinischen Erprobung in die Staaten bringen.«
    »Arbeiten viele Wissenschaftler an diesen Wunderheilmitteln?«
    Pitt schüttelte den Kopf. »Weltweit allenfalls

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