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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Millionen Büchern und vierzig Millionen Manuskripten der Kongreßbibliothek nicht fündig geworden war. Der Schlüssel zur Entdeckung der
Conception
mußte, wenn es denn einen gab, irgendwo anders verborgen sein.
    Perlmutter saß auf dem Rücksitz des Taxis und blickte durch das Fenster auf die vorbeihuschenden Fahrzeuge und Gebäude, ohne sie wahrzunehmen. Er wußte aus Erfahrung, daß jede Suchaktion nach ihren eigenen Regeln verlief. Manchmal stieß man im Handumdrehen auf spektakuläre Hinweise, und ein andermal landete man immer wieder in einer Sackgasse und stand trotz langwieriger Bemühungen am Ende mit leeren Händen da.
    Mit der
Conception
war es anders. Sie kam ihm vor wie ein Phantom, das ihm ein ums andere Mal entglitt. Bezog sich Nicholas Bender auf eine glaubwürdige Quelle, oder hatte er, wie viele Sachbuchautoren, nur eine Legende wiedergegeben?
    Die Frage ging ihm immer noch durch den Kopf, als er in sein chaotisch aussehendes Büro trat. Laut der Schiffsuhr über der Garderobe war es kurz nach halb vier Uhr nachmittags. Bis zum Feierabend konnte er noch jede Menge Anrufe erledigen. Er ließ sich auf dem stattlichen Drehstuhl hinter seinem Schreibtisch nieder und wählte die Nummer der Telefonauskunft in New York. Die Dame vom Amt gab ihm fast augenblicklich die Nummer von Benders Verlag. Danach goß sich Perlmutter einen ordentlichen Schluck Napoleon in einen Cognacschwenker ein und wartete, bis sein Anruf durchgestellt wurde. Zweifellos wieder ein vergeblicher Versuch, dachte er.
    Bender war mittlerweile wahrscheinlich längst tot, und sein Lektor ebenfalls.
    »Falkner und Massey«, meldete sich eine Frauenstimme mit typischem New Yorker Akzent.
    »Ich möchte mit dem Lektor von Nicholas Bender sprechen.«
    »Nicholas Bender?«
    »Er ist einer Ihrer Autoren.«
    »Tut mir leid, Sir, der Name ist mir nicht bekannt.«
    »Mr. Bender hat vor langer Zeit Sachbücher über Abenteuerreisen geschrieben. Vielleicht kann sich jemand von Ihren älteren Mitarbeitern noch an ihn erinnern.«
    »Ich verbinde Sie mal mit Mr. Adams, unserem Cheflektor. Er ist länger als jeder andere bei unserem Verlag.«
    »Vielen Dank.«
    Er mußte etwa dreißig Sekunden warten, dann meldete sich eine Männerstimme. »Frank Adams.«
    »Mr. Adams, mein Name ist St. Julien Perlmutter.«
    »Ist mir ein Vergnügen, Mr. Perlmutter. Ich habe schon von Ihnen gehört. Sie sind unten in Washington, soweit ich weiß.«
    »Ja, ich wohne in der Hauptstadt.«
    »Bitte denken Sie an uns, falls Sie jemals ein Buch über die Geschichte der Seefahrt schreiben sollten.«
    »Bislang habe ich noch kein Buch zu Ende gebracht.«
    Perlmutter lachte. »Bevor ich ein Manuskript fertig habe, sind wir beide alt und grau.«
    »Mit vierundsiebzig bin ich bereits alt und grau.« Adams klang sympathisch.
    »Ich rufe aus einem ganz bestimmten Grund an«, sagte Perlmutter. »Können Sie sich noch an Nicholas Bender erinnern?«
    »Aber natürlich. Er war in jungen Jahren eine Art Glücksritter.
    Wir haben eine ganze Anzahl seiner Bücher veröffentlicht, in denen er von seinen Abenteuern berichtet. Das war zu einer Zeit, als noch nicht jedermann auf Weltreise ging.«
    »Ich versuche eine Quelle aufzuspüren, auf die er in einem Buch namens
Unterwegs nach El Dorado
verwiesen hat.«
    »Das ist ja uralt. Dieses Buch muß Anfang der vierziger Jahre erschienen sein.«
    »1939, um genau zu sein.«
    »Und wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Ich hatte gehofft, Bender könnte seine Notizen und Manuskripte vielleicht einem Universitätsarchiv vermacht haben. Ich würde sie mir gerne ansehen.«
    »Ich weiß wirklich nicht, was er mit seinem Material gemacht hat«, sagte Adams. »Ich muß ihn mal fragen.«
    »Lebt er denn noch?« fragte Perlmutter überrascht.
    »Meine Güte, ja. Ich habe erst vor drei Monaten mit ihm zu Abend gegessen.«
    »Er muß doch schon über neunzig sein.«
    »Nicholas ist vierundachtzig. Ich glaube, er war erst fünfundzwanzig, als er
Unterwegs nach El Dorado
geschrieben hat. Es war das zweite von insgesamt sechsundzwanzig Büchern, das wir von ihm veröffentlicht haben. Das letzte ist 1978 erschienen, ein Buch über Wandern im Yukon Territory in Alaska.«
    »Ist Mr. Bender noch im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte?«
    »Aber natürlich. Nicholas hat trotz seines schlechten Gesundheitszustandes noch immer einen messerscharfen Verstand.«
    »Könnten Sie mir vielleicht eine Nummer geben, unter der ich ihn erreichen kann?«
    »Ich bezweifle, daß er

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