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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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ständig persönlich eliminieren, ohne Gefahr zu laufen, daß ich eines Tages gefaßt werde. Die Familie sollte sich glücklich schätzen, daß ich der einzige bin, der in der Lage ist, notfalls jemanden zu töten. Amaru ist der ideale Scharfrichter. Er genießt es.«
    »Aber paß auf, daß du ihn fest im Zaum hältst, wenn er aus seinem Loch herauskommt.«
    »Keine Sorge«, sagte Sarason bestimmt. Dann wechselte er das Thema. »Hast du schon irgendwelche Käufer für die Cachapoya-Ware im Sinn?«
    »Einen Drogendealer namens Pedro Vincente«, erwiderte Zolar. »Er ist geradezu gierig auf alles Präkolumbianische.
    Äußerem zahlt er einen hohen Preis, und zwar in bar, weil er auf diese Weise sein Drogengeld waschen kann.«
    »Und du nimmst das Bargeld und finanzierst damit unsere heimlichen Kunst- und Antiquitätenbeschaffungsmaßnahmen.«
    »Ein für alle Beteiligte zufriedenstellendes Arrangement.«
    »Wann soll der Verkauf über die Bühne gehen?«
    »Sobald Marta deine Fracht soweit gereinigt hat, daß wir sie ausstellen können, werde ich ein Treffe n mit Vincente vereinbaren. Innerhalb von zehn Tagen solltest du deinen Anteil am Gewinn in Händen haben.«
    Sarason nickte, während er auf die Kohlensäureblasen in seinem Bier starrte. »Ich glaube, du durchschaust mich, Joseph.
    Ich denke ernsthaft darüber nach, mich aus dem Familienunternehmen zurückzuziehen, solange ich noch bei voller Gesundheit bin.«
    Zolar blickte ihn mit einem schiefen Grinsen an. »Wenn du das tust, wirfst du zweihundert Millionen Dollar weg.«
    »Wovon redest du da?«
    »Von deinem Anteil am Schatz.«
    Sarason wollte sich gerade eine Gabel voll Schweinelendchen in den Mund schieben. Er hielt inne. »Was für ein Schatz?«
    »Du bist das letzte Mitglied der Familie, das erfährt, welch unvorstellbare Kostbarkeit uns winkt.«
    »Ich kann dir nicht ganz folgen.«
    »Der Gegenstand, der uns zu Huascars Schatz führen wird.«
    Zolar blickte ihn einen Augenblick lang verschlagen an, dann lächelte er. »Wir haben das goldene Leichengewand von Tiapollo.«
    Sarason ließ die Gabel auf den Teller fallen und starrte ihn ungläubig an. »Du hast Naymlaps Mumie mit ihrer goldenen Hülle gefunden? Sie befindet sich wirklich in deinem Besitz?«
    »In unserem Besitz, kleiner Bruder. Als ich eines Abends in Vaters alten Geschäftsunterlagen geblättert habe, bin ich auf ein Hauptbuch gestoßen, in dem seine heimlichen Transaktionen aufgeführt sind. Er war es, der hinter dem Raub der Mumie aus dem spanischen Museum steckte.«
    »Der alte Fuchs. Er hat nie ein Wort darüber verloren.«
    »Er hielt es für das Meisterstück seiner Diebeskarriere. Aber es war so heiß, daß er nicht einmal seine Familie einweihen wollte.«
    »Wie hast du es aufgespürt?«
    »Vater vermerkte, daß er es an einen reichen sizilianischen Mafioso verkauft hatte. Ich habe unseren Bruder Charles nachforschen lassen, hatte aber nicht erwartet, daß er nach siebzig Jahren noch eine Spur findet. Charles entdeckte die Villa des verstorbenen Gangsters und lernte seinen Sohn kennen. Der wiederum erzählte ihm, sein Vater habe die Mumie bis zu seinem Tod im Jahre 1984, im reifen Alter von siebenundneunzig, versteckt gehalten. Danach ließ der Sohn die Mumie über Verwandte in New York auf dem Schwarzmarkt verkaufen. Der Käufer war ein reicher Schrotthändler aus Chicago, ein gewisser Rummel.«
    »Überrascht mich, daß der Sohn mit Charles gesprochen hat.
    Mafiafamilien sind nicht gerade bekannt dafür, daß sie über ihre illegalen Geschäfte plaudern.«
    »Er hat nicht nur geplaudert«, sagte Zolar, »sondern unseren Bruder auch wie einen lange verloren geglaubten Verwandten empfangen und ihm den Namen des Käufers in Chicago genannt.«
    »Ich habe Charles offenbar unterschätzt«, sagte Sarason, während er die letzten Reste der geschmorten Schweinelende vertilgte. »Mir war nicht bewußt, daß er so begabt im Beschaffen von Informationen ist.«
    »Eine Barzahlung von drei Millionen Dollar trug nicht unerheblich dazu bei.«
    Sarason runzelte die Stirn. »Ein bißchen großzügig, oder nicht? Das Gewand dürfte selbst bei einem betuchten Sammler nicht mehr als die Hälfte einbringen.«
    »Keineswegs. Eine günstige Investition, falls uns die eingravierten Bilder auf dem Gewand zu Huascars goldener Kette führen.«
    »Eine unvorstellbare Kostbarkeit.« Bewußt wiederholte Sarason die Worte seines Bruders.
    »Kein Schatz auf der Welt kann es damit aufnehmen.«
    »Nachtisch?«

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