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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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Anrufe von Fremden entgegennimmt.
    Seit dem Tod seiner Frau ist Nicholas ein rechter Einsiedler geworden. Er lebt auf einer kleinen Farm in Vermont und hofft, daß auch er bald stirbt.«
    »Ich hoffe, es klingt nicht herzlos«, entgegnete Perlmutter.
    »Aber ich muß unbedingt mit ihm sprechen.«
    »Da Sie sowohl eine Autorität auf dem Gebiet der Seefahrt als auch ein berühmter Feinschmecker sind, gehe ich davon aus, daß er gegen ein Gespräch mit Ihnen nichts einzuwenden hat.
    Aber lassen Sie mich sicherheitshalber erst einmal vorfühlen.
    Wie lautet Ihre Nummer, falls er Sie direkt anrufen möchte?«
    Perlmutter nannte Adams eine Telefonnummer, über die ihn nur seine engsten Freunde erreichen konnten. »Vielen Dank, Mr. Adams. Sollte ich je ein Buch über Schiffswracks schreiben, dürfen Sie es als erster lesen.«
    Er legte auf, trottete in die Küche, öffnete den Kühlschrank, brach gekonnt ein Dutzend Golfaustern auf, spritzte ein paar Tropfen Tabasco und Sherryessig darüber und vertilgte sie bei einer Flasche Anchor-Steam-Bier. Sein Timing war perfekt. Er hatte gerade die Austern verdrückt, als das Telefon klingelte.
    »St. Julien Perlmutter.«
    »Hallo«, meldete sich eine bemerkenswert tiefe Stimme. »Hier spricht Nicholas Bender. Frank Adams sagte, Sie wollten mich sprechen.«
    »Ja, Sir, vielen Dank. Ich hatte nicht so rasch mit Ihrem Anruf gerechnet.«
    »Freut mich immer, wenn ich mit jemandem reden kann, der meine Bücher gelesen hat«, sagte Bender gut gelaunt. »Sind nicht mehr viele übrig.«
    »Das Buch, das ich so interessant fand, heißt
Unterwegs nach El Dorado

    »Ja, ja. Der Marsch durch die Hölle hätte mich zehnmal fast das Leben gekostet.«
    »Sie verweisen darin auf eine portugiesische Erkundungsexpedition, die auf ein Mitglied von Sir Francis Drakes Besatzung stieß, das unter den Eingeborenen am Amazonas lebte.«
    »Thomas Cuttill«, erwiderte Bender, ohne zu zögern. »Ja, ich entsinne mich, daß ich die Begebenheit in meinem Buch erwähne.«
    »Ich frage mich, ob Sie mir wohl Ihre Quelle nennen könnten«, sagte Perlmutter, dessen Hoffnung angesichts von Benders gutem Gedächtnis stieg.
    »Wenn ich mir eine Frage erlauben darf, Mr. Perlmutter: Was haben Sie damit vor?«
    »Ich möchte das Schicksal einer von Drake gekaperten spanischen Schatzgaleone recherchieren. In den meisten Berichten heißt es, das Schiff sei auf der Rückfahrt nach England von der See verschlungen worden. Aber aufgrund Ihres Verweises auf Thomas Cuttill muß man annehmen, daß es von einer Flutwelle in den Regenwald getragen wurde.«
    »Das trifft durchaus zu«, erwiderte Bender. »Ich hätte selbst danach gesucht, wenn es auch nur die geringste Chance gegeben hätte, etwas zu finden. Aber dort, wo sie verschwunden ist, ist der Dschungel so dicht, daß man buchstäblich über das Wrack stolpern müßte, bevor man es sieht.«
    »Sie sind sich also absolut sicher, daß der portugiesische Bericht über Cuttill nicht nur eine Erfindung oder eine Legende ist?«
    »Es ist eine historische Tatsache. Daran gibt es keinerlei Zweifel.«
    »Wieso wollen Sie das so genau wissen?«
    »Ich besitze die Quelle.«
    Perlmutter war zunächst etwas verwirrt. »Tut mir leid, Mr. Bender. Ich verstehe nicht ganz, was Sie damit sagen wollen.«
    »Ich will damit sagen, Mr. Perlmutter, daß sich das Tagebuch von Thomas Cuttill in meinem Besitz befindet.«
    »Was sagen Sie da?« platzte Perlmutter heraus.
    »So ist es«, antwortete Bender triumphierend. »Cuttill gab es dem Leiter des portugiesischen Erkundungstrupps und bat ihn, es nach London zu schicken. Der Portugiese übergab es jedoch dem Vizekönig in Macapa. Der legte es einigen Depeschen bei, die er nach Lissabon schickte, wo es durch unzählige Hände ging, bevor es in einem Antiquariat landete, wo ich es für umgerechnet sechsunddreißig Dollar kaufte. Das war damals, 1937, eine Stange Geld, zumindest für einen dreiundzwanzig-jährigen Burschen, der auf Schusters Rappen um die Welt zog.«
    »Das Tagebuch muß heute erheblich mehr wert sein als sechsunddreißig Dollar.«
    »Dessen bin ich mir sicher. Ein Händler bot mir einmal zehntausend dafür.«
    »Sie haben ihn abgewiesen?«
    »Ich habe noch nie Unterlagen über meine Reisen verkauft, damit jemand einen Profit daraus schlägt.«
    »Wäre es möglich, daß ich nach Vermont fliege und das Tagebuch lese?« fragte Perlmutter vorsichtig.
    »Ich fürchte, nein.«
    Perlmutter schwieg kurz und dachte darüber nach, wie er

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