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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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fragte Zolar. »Ein Stück Aprikosentorte mit Schokolade?«
    »Ein ganz kleines Stück, und starken Kaffee«, antwortete Sarason. »Wieviel hat es zusätzlich gekostet, dem Schrotthändler das Gewand abzukaufen?«
    Zolar nickte, und wieder gehorchte die Bedienstete wortlos.
    »Keinen Cent. Wir haben es gestohlen. Wie es der Zufall wollte, hat unser Bruder Samuel in New York Rummel den Großteil seiner Sammlung illegal erstandener präkolumbianischer Kunstgegenstände verkauft. Und er wußte, wo die geheime Galerie untergebracht war, in der sich auch das Gewand befand.
    Er und Charles haben den Diebstahl gemeinsam durchgeführt.«
    »Ich kann immer noch nicht glauben, daß es sich in unserer Hand befindet.«
    »Zumal es ziemlich knapp war. Charles und Sam hatten es kaum aus Rummels Penthouse geschafft, als der Zoll die Wohnung stürmte.«
    »Glaubst du, die haben einen Tip bekommen?«
    Zolar schüttelte den Kopf. »Nicht von unserer Seite. Unsere Brüder sind unbemerkt davongekommen.«
    »Wohin haben sie es gebracht?« fragte Sarason.
    Zolar lächelte, doch seine Augen blieben kalt. »Nirgendwohin.
    Die Mumie ist immer noch in dem Gebäude. Sie haben sechs Stockwerke unter Rummels Penthouse eine Wohnung gemietet und sie dort versteckt, bis wir sie zur genaueren Untersuchung nach Galveston bringen können. Sowohl Rummel als auch die Zollagenten glauben, sie sei bereits in einem Möbelwagen aus dem Gebäude herausgeschmuggelt worden.«
    »Ein guter Zug. Aber was passiert jetzt? Die Bilder auf der goldenen Mumienhülle müssen erst entziffert werden. Keine einfache Aufgabe.«
    »Ich habe die besten Sachverständigen engagiert. Sie werden die Glyphen deuten und übersetzen. Ein Ehepaar. Er ist Anthropologe, sie eine Archäologin, die hervorragende Arbeit bei der Entzifferung unbekannter Schriften per Computer leistet.«
    »Ich hätte wissen müssen, daß du für alles Vorsorge triffst«, sagte Sarason, während er seinen Kaffee umrührte. »Hoffen wir bloß, daß ihre Interpretation des Textes auch stimmt. Sonst vergeuden wir eine Menge Zeit und Geld für eine Phantomjagd quer durch Mexiko.«
    »Die Zeit arbeitet für uns«, versicherte ihm Zolar siegesgewiß.
    »Wer außer uns könnte denn schon einen Hinweis auf das Versteck des Schatzes haben?«
18
    Nach einem fruchtlosen Abstecher in die Archive der Library of Congress, wo er gehofft hatte, einen Hinweis auf das Schicksal der
Conception
zu finden, saß St. Julien Perlmutter in dem riesigen Leseraum. Er schlug die Kopie von Francis Drakes Tagebuch zu, das der Seeheld während seiner großen Fahrt geführt und später Königin Elisabeth als Geschenk überreicht hatte. Das Tagebuch, das jahrhundertelang als verschollen galt, war erst unlängst in den staubigen Kellerräumen der königlichen Archive in England wiederentdeckt worden.
    Seufzend lehnte sich der schwergewichtige Mann zurück. Das Tagebuch fügte dem, was er bereits gewußt hatte, wenig Neues hinzu. Drake hatte die
Conception
unter dem Befehl von Thomas Cuttill, dem Navigator der
Golden Hind,
nach England zurückgeschickt. Die Galeone wurde nie wieder gesehen und war vermutlich mit Mann und Maus untergegangen.
    Ansonsten aber gab es nur einen unbestätigten Hinweis, der Rückschlüsse auf das Schicksal der
Conception
hätte geben können. Er stammte, wie Perlmutter sich erinnern konnte, aus einem 1939 erschienenen Buch über den Amazonas, das er einmal gelesen hatte. Es war von dem Journalisten und Forschungsreisenden Nicholas Bender verfaßt worden, der den Spuren der ersten Abenteurer auf der Suche nach El Dorado gefolgt war. Perlmutter forderte das Buch beim Bibliothekspersonal an und studierte es. In den Anmerkungen fand er einen Verweis auf eine portugiesische Erkundungsexpedition, die angeblich auf einen Engländer gestoßen war, der bei einem einheimischen Indianerstamm am Fluß lebte. Der Engländer behauptete, unter dem englischen Seeräuber Francis Drake gedient zu haben, der ihm die Befehlsgewalt über eine spanische Schutzgaleone erteilt habe, die später von einer gigantischen Flutwelle in den Dschungel gespült worden sei. Die Portugiesen hielten den Mann für wahnsinnig und ließen ihn, als sie weiterzogen, in dem Dorf zurück, wo sie ihn gefunden hatten.
    Perlmutter notierte sich den Namen des Verlages. Dann gab er Drakes Aufzeichnungen und Benders Buch wieder zurück und fuhr mit dem Taxi nach Hause. Er fühlte sich entmutigt, aber es war nicht das erste Mal, daß er in den fünfundzwanzig

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