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Inka Gold

Inka Gold

Titel: Inka Gold Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler
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einem großartigen Knebelbart geziert wurde. Trotz seiner Leidenschaft für körperliche Ertüchtigung und gesunde Ernährung sah man ihn nie ohne eine mächtige Zigarre, deren Tabak ein jamaikanischer Plantagenbesitzer eigens für ihn aussuchte und rollte.
    Unter seiner Leitung war es der NUMA gelungen, sich auf dem Gebiet der ozeanographischen Forschung hervorzutun und es in der Öffentlichkeit ebenso bekanntzumachen wie die Weltraumforschung. Die Mittel, die der Kongreß aufgrund von Sandeckers Überzeugungskraft – unterstützt von zwanzig führenden Universitäten mit einschlägigem Bildungsangebot sowie einer großen Anzahl von Unternehmen, die in Unterwasserprojekte investierten bewilligt hatte, hatten es der NUMA ermöglicht, gewaltige Fortschritte in der Meeresgeologie, der Rohstoffgewinnung am Meeresgrund, der Unterwasserarchäologie, der Meeresbiologie und der Klimaforschung zu erziele n. Seine größte Tat aber hatte Sandecker vermutlich vollbracht, als er Hiram Yeagers riesiges Netzwerk gefördert hatte, das beste und umfassendste meereswissenschaftliche Archiv der Welt.
    Nicht alle Beamten Washingtons schätzten Sandecker, aber er wurde als hart arbeitender und ehrlicher Mann geachtet, und sein Verhältnis zu dem Mann im Weißen Haus war gut und herzlich.
    »Irgendwelche Fortschritte?« fragte er Yeager.
    »Sorry, Admiral«, sagte Yeager, ohne sich umzudrehen. »Ich habe Sie nicht kommen gehört. Ich bin gerade dabei, Daten über die Meeresströmungen vor Ecuadors Küste zusammenzutragen.«
    »Beschwindeln Sie mich nicht«, versetzte Sandecker und sah aus wie ein Frettchen auf der Jagd. »Ich weiß genau, was Sie vorhaben.«
    »Sir?«
    »Sie suchen einen Küstenabschnitt, der im Jahr 1578 von einer Flutwelle heimgesucht wurde.«
    »Eine Flutwelle?«
    »Ja, Sie wissen schon, eine mächtige Wasserwand, die vom Meer landeinwärts gebraust ist und eine spanische Galeone in den Dschungel geschleudert hat.« Der Admiral stieß eine stinkende Qualmwolke aus und fuhr dann fort: »Mir war gar nicht bewußt, daß ich eine Schatzsuche auf Kosten unseres Etats und unserer Zeit genehmigt habe.«
    Yeager hielt inne und drehte sich auf seinem Stuhl um. »Sie wissen Bescheid?«
    »Wußte
muß es heißen. Gleich von Anfang an.«
    »Wissen Sie, was Sie sind, Admiral?«
    »Ein durchtriebener alter Mistkerl, der Gedanken lesen kann«, sagte er nicht ohne Genugtuung.
    »Hat Ihr Zauberkasten Ihnen auch verraten, daß es sich bei den Geschichten um die Flutwelle und die Galeone um wenig mehr als Sagen handelt?«
    »Wenn jemand einen Riecher dafür hat, was Tatsache ist und was Erfindung, dann ist es unser Freund Dirk Pitt«, sagte Sandecker ungerührt. »Was haben Sie denn nun ausgegraben?«
    Yeager rang sich ein mattes Lächeln ab, bevor er antwortete:
    »Ich habe mich zuerst in diverse geographische Infosysteme eingeklinkt, um den möglichen Lageplatz eines Schiffes zu bestimmen, das über vierhundert Jahre lang irgendwo zwischen Lima und Panama City unentdeckt im Dschungel überdauern konnte. Dank unserer in der Erdumlaufbahn stationierten Satelliten können wir in Mittel- und Südamerika geographische Einzelheiten erkennen, die auf keiner Landkarte verzeichnet sind. Zuerst wurden die Abschnitte mit tropischem Regenwald entlang der Küste untersucht. Peru konnte ich rasch ausklammern, weil die dortige Küstenregion eine Wüste mit wenig oder gar keiner Vegetation ist. Damit blieb immer noch ein über tausend Kilometer langer, dichtbewaldeter Küstenstreifen übrig, der vom Norden Ecuadors bis über fast ganz Kolumbien reicht. Vierzig Prozent davon konnte ich wiederum vernachlässigen, weil die Küste entweder zu steil ist oder nicht die geologischen Voraussetzungen dafür aufweist, daß eine Flutwelle mit der notwendigen Masse und Wucht hätte entstehen können, um ein fünfhundertsiebzig Tonnen schweres Schiff landeinwärts zu tragen. Danach habe ich weitere zwanzig Prozent aussortiert, zumeist offenes Grasland, in dem nicht genug große Bäume stehen, unter deren Blätterdach die Überreste eines Schiffes verborgen sein könnten.«
    »Damit erstreckt sich Pitts Suche aber noch immer auf einen über vierhundert Kilometer langen Landstrich.«
    »Die Natur kann eine Landschaft in fünfhundert Jahren grundlegend verändern«, sagte Yeager. »Folglich habe ich mir alte, von den Spaniern gezeichnete Landkarten vorgenommen, habe Berichte über geologische und landschaftliche Veränderungen überprüft und war so in der Lage,

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