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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Konstruktion, hatte aber etwas Magisches an sich. Die leuchtenden
Zeiger zeigten 20.05 Uhr an, die korrekte Tageszeit. Aber der rechte Zeiger bewegte sich. Der war
vorher noch nicht dagewesen: Die Sekunden wurden auf einer Miniaturskala zur Linken angezeigt,
gegenüber, auf der rechten Seite, der Wochentag und das Datum.
Dieser linke Zeiger bewegte sich noch immer, so daß er wußte, daß der Zentralzeiger diese
Funktion nicht an sich gerissen hatte. Was tat dieser rechte Zeiger nur?
Während er zusah, bewegte sich der Zentralzeiger an der Mittagsmarke vorbei - und der Zeiger auf
der kleinen Dreißigminutenskala unmittelbar darunter sprang von 9 auf 8 zurück. Die
Stoppuhrfunktion war aktiviert - und nun begriff er, daß sie rückwärts lief. Der Zentralzeiger
bewegte sich gegen den Uhrzeigersinn. Was war denn das nur für eine Stoppuhr?
Ein Countdown-Zähler, begriff er. Diese Uhr wollte ihm mitteilen, daß er weniger als acht Minuten
hatte, um irgend etwas zu tun oder um sich irgendwohin zu begeben. Aber was, oder wohin?
Ein kaltes Schaudern kroch ihm das Rückgrat hinunter.
Er war der Tod oder zumindest eine armselige Imitation desselben. Er sollte seine erste Seele
holen gehen!
Zane rebellierte. Er hatte sich nicht um dieses Amt beworben!
Nur der reine Zufall hatte ihn in diese unglaubliche Zwickmühle gebracht.
Zufall? Darüber hatte er schon nachgedacht. Wenn die Frau, die ihm alles erklärt hatte, wirklich
die Schicksalsgöttin war, so mußte sie seinen Lebensfaden abgemessen haben; dann hatte sie ihn
seinem verdammenswerten Fatum entgegengeführt. Sie hatte ihn in voller Absicht in diese Lage
gebracht. Damit hatte sie sogar seinen Vorgänger umgebracht. Aber warum?
Die Uhr blitzte unentwegt auf. Jetzt hatte er noch sechs Minuten. Er war sich nicht sicher, was
geschehen würde, wenn er die Verabredung verpassen sollte, was immer das für ein Treffen sein
mochte, doch er wußte bereits, daß diese übernatürlichen Wesen eine knallharte Politik betrieben.
Vielleicht hatte sein Vorgänger sich ja geweigert, worauf die Norne für seine Beseitigung gesorgt
hatte. Wenn Zane sich weigern sollte, würde sie mit ihm dasselbe tun. Er war sich nicht darüber
im klaren, wie er innerlich zu seinem Amt stand, aber er wußte, daß er für die Alternative noch
nicht bereit war. Also war es wohl besser, wenn er sich an die Arbeit machte, um Zeit zu
gewinnen, damit er seine Haltung zu dem Ganzen feststellen und eruieren konnte, welche Optionen
ihm tatsächlich offen standen.
Wo war denn das Handbuch, von dem die Norne gesprochen hatte? Er erblickte es nirgendwo und hatte
auch nicht die Zeit, danach zu suchen. Möglicherweise hatte sein Vorgänger das Ding schon vor
hundert Jahren verloren.
Zane legte die Hände aufs Steuer des Wagens namens Mortis und berührte das Gaspedal mit dem
rechten Fuß. Wo war denn der Zündschlüssel? Es gab keinen. Vielleicht befand er sich noch am
Körper des ehemaligen Todes.
Zane erschauerte. Er war wider Willen in diese unglückselige Lage gezwungen worden, verspürte
aber keinerlei Bedürfnis, an ihren Ausgangspunkt zurückzukehren! Er überprüfte das
Armaturenbrett, in der Hoffnung auf eine Alternative.
Schließlich funktionierten viele Fahrzeuge mit kleineren Zaubern, so wie viele Gegenstände auch
magische Steuerungen hatten. Ein schlichter Druckknopf war mit EIN/AUS markiert.
Er betätigte ihn - und der Wagen erwachte zum Leben. Das Armaturenbrett leuchtete auf, das Radio
ertönte, und der Sitzgurt legte sich schützend um ihn. Der Motor summte von gebändigter Kraft. O
ja, das war wirklich ein tolles Gefährt!
Also gut. Zane entdeckte die Rückwärtssteuerung und machte sich daran, den Wagen zurückzusetzen.
Er ließ sich traumhaft einfach handhaben, erstaunlich geschmeidig und leicht zu lenken. Der Tod
brauchte wirklich keine spartanische Existenz zu fristen!
Ein warnendes Piepen ertönte, und der Rückspiegel blitzte auf: Die Straße war nicht frei. Doch
kurz darauf war sie es wieder, als ein verirrtes Auto vorbeigefahren war, und er konnte den Wagen
richtig zurücksetzen.
Das Todesmobil fuhr butterweich vor sich hin. Es reagierte so schnell und präzise auf seine
geringsten Lenkbewegungen, daß man es beinahe für lebendig hätte halten können. Zane war kein
Kraftfahrzeugexperte, doch er vermutete, daß dies wohl eine der großartigsten Maschinen ihrer Art
sein mußte.
Er schaltete auf FAHRT und bewegte sich langsam voran, um ein Gefühl für diese

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