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Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3

Titel: Inkarnationen 01 - Reiter auf dem schwarzen Pferd - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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denkend.
»Die Inkarnation der Natur«, erklärte das Pferd. »Gäa. Sie sagt, du sollst dir lediglich noch die
Zeit nehmen, eine weitere Seele abzuholen.«
»Die personifizierte Natur? Wenn sie mit mir sprechen will, warum kommt sie dann nicht selbst zu
mir, wie es die anderen Inkarnationen auch getan haben?«
»Sie ist die Grüne Mutter«, wieherte Mortis, und in seiner Stimme klang pferdischer Respekt mit.
»Sie herrscht über alle Lebewesen. Verärgere sie nicht, Tod.«
»Du solltest besser gehen«, meinte Luna. »Ich weiß zwar nicht, welche von euch Inkarnationen die
größte Macht hat, aber mit Sicherheit sollte man die Natur nicht unterschätzen. Du kannst mich
irgendwo in der Nähe von Kilvarough absetzen und...«
»Begebt euch nicht in die Nähe von Kilvarough!« warnte Mortis. »Du mußt von der Gespensterwelt
aus operieren.«
»Aber ich kann Luna doch nicht unter Gespenstern zurücklassen!« protestierte Zane. »Nimm sie
mit.«
»Das würde mir gefallen«, meinte Luna. »Ist das erlaubt?«
»Das ist egal, ich werde es trotzdem tun«, entschied Zane.
»Jedenfalls lasse ich dich nicht an einem fremden Ort ungeschützt zurück.« Er aktivierte wieder
die Stoppuhr. Sie zeigte neun Minuten an. Zane orientierte sich nach dem Klienten, indem er die
Spezialsteine seines Armbands benutzte.
Dann richtete er Mortis entsprechend aus und befahl: »Bring uns hin.«
Mit einem gewaltigen Satz verließ das Pferd das Jahrmarktsgelände. Wolken zogen an ihnen vorbei,
und der Kosmos strahlte.
»Oooh, wie wunderschön!« hauchte Luna und drückte Zane von hinten enger an sich.
Dann landete Mortis in einem großen Tanzsaal in der Stadt San Diego. Die Wände waren mit Hilfe
der Magie mit geradezu königlichen Dekorationen geschmückt, und die Magie sorgte auch dafür, daß
der Tanzboden aussah, als sei er aus reinem Silber. Das alles sah überhaupt nicht wie ein Ort des
Todes aus.
»Das ist also deine Arbeit«, murmelte Luna. »Sie muß dir ja wirklich Spaß machen.«
»Das schwankt«, erwiderte Zane. »Teilweise ist die gar nicht lustig.«
Sie saßen ab, und Mortis zog sich in den Hintergrund zurück.
Niemand bemerkte, daß er ein Pferd war, denn er wurde durch die Magie seines eigenen Amtes
geschützt.
Die Stoppuhr gab Zane noch vier Minuten. Er schritt zu dem Ort, der von den Edelsteinen angezeigt
wurde. Es war eine bestimmte Stelle auf dem Tanzboden. Einige Tanzende bewegten sich über diese
Stelle, sie tanzten den Zappel; Zane konnte noch nicht ausmachen, wen es hier treffen
würde.
Neben einer jungen, nichttanzenden Frau waren zwei Sitze frei. Zane und Luna nahmen dort
Platz.
Zwei junge Männer kamen den Rand der Tanzfläche entlang, in ein erregtes Gespräch vertieft.
Plötzlich blieben sie abrupt vor Zane stehen.
»Na, dann wollen wir es doch einfach mal versuchen!« rief der eine. »Einfach jemanden willkürlich
auswählen, deins gegen meins.«
»Abgemacht!« stimmte der andere zu. »Der Sieger bekommt beide. Und wir brauchen einen
unparteiischen Richter.«
Der erste Mann wandte sich an einen sitzenden Jüngling, der gerade aus einer Flasche trank.
»Kannst du Gitarre spielen?«
Der Junge lachte. Er setzte die Flasche ab und unterdrückte ein Rülpsen. »Ich? Ich bin völlig
unmusikalisch! Ich kann nicht mal ein Triangel spielen!«
»Den können wir nehmen«, meinte der zweite Mann. Er wandte sich an Luna. »Fräulein, tanzen Sie
gut?«
»Ausgezeichnet«, erwiderte Luna.
»Schlecht.« Der Mann konzentrierte sich auf das andere Mädchen. »Tanzen Sie gut?«
»Nein«, erwiderte das Mädchen schüchtern. »Ich habe zwei linke Füße. Ich komme immer nur, um den
anderen beim Tanzen zuzusehen.«
»Die können wir auch nehmen«, meinte der erste Mann.
»Nehmen wofür?« fragte Luna, die sich darüber ärgerte, übergangen worden zu sein, worum es auch
gehen mochte.
»Und Sie können den Schiedsrichter machen«, sagte der zweite Mann zu ihr.
Zane blickte auf seine Uhr. Noch zwei Minuten Countdown.
Wer würde hier wohl sterben, und vor allem - wie? Der erste junge Mann holte eine unscheinbare
Gitarre hervor und drückte sie dem unmusikalischen Jungen in die Hände. »Wenn ich das Signal
gebe, spielst du.«
»Aber ich habe dir doch gesagt, daß ich gar nicht...«
»Eben. Das ist ein ausgezeichneter Test.« Der zweite Mann holte ein Paar Tanzschuhe hervor.
»Legen Sie die an und tanzen Sie«, sagte er zu dem linksfüßigen Mädchen.
Plötzlich hatte Zane eine entsetzliche Vorahnung. »Luna!«
rief

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