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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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dichtgedrängten
Sonnen. Welch ein Anblick!
Als er näherkam, drosselte er das Tempo. Er drang ein und erkannte, wie groß das Ganze war -
viele Lichtjahre breit, mit geringer werdender Sternendichte an den Kanten -, so daß zwischen
ihnen tatsächlich eine Menge leerer Raum war. Er schoß auf den Mittelpunkt zu, wo ewiger Tag
herrschte und die Sterne praktisch die Ellenbogen aneinander rieben. Endlich gelangte er zu einer
prachtvollen Raumstation in Gestalt eines riesigen Rades mit Speichen, an deren Rand winzige
Raumschiffe angedockt waren. Doch als er langsam näher kam, stellte er fest, daß diese
Raumschiffe eigentlich recht groß waren und nur im Vergleich zur Raumstation klein wirkten. Die
Raumschiffe waren verschieden, manche so schlank wie Nadeln, andere glichen irdischen
Schlachtschiffen, mit Schichtpanzerung und hervorragender Kanone, wiederum andere glichen einer
Sammlung von Untertassen.
Norton gelangte schließlich an eine der Nadeln. Wie ein Gespenst durchdrang er die Außenhülle und
landete auf einem Deck im, wie er meinte, Kontrollbereich.
Sichtluken oder Schirme boten ein Panoramabild der Radstation, der angedockten Schiffe und der
zehntausend Sonnen, die dahinter leuchteten.
Ein Raumfahrer erhob sich vom Pilotensitz. Er war ein hochgewachsener, schlaksiger, blonder und
auf seine Weise attraktiver Mann; seine Beine waren leicht Oförmig, und an seiner Hüfte trug er
einen Blaster, der in einem Holster hing. Er musterte Norton abschätzend, und aus seinem
Mundwinkel ragte ein Stengel Gras hervor. »Du bist also mein Kopilot«, sagte er gedehnt, und
seine Lippen wurden dünn. »Siehst mir verdammt nicht nach viel aus, Fremder! Kannst du mit einem
Blaster umgehen?«
»Nein«, gestand Norton. In was hatte Satan ihn hier hineinmanövriert?
»Schon mal Käfer geblastet?«
»Was?«
»Gäms.«
»Gäms?«
»Du weißt schon - die Glubschäugigen Monster, die versuchen, den Glob an sich zu reißen. Die
Genies haben uns angeheuert, um die Gäms aus diesem Raumsektor zu vertreiben. Hab meinen Ko bei
der letzten Mission verloren, aber sie sagten, sie würden Ersatz schicken.« Er grinste wie ein
Junge und kaute auf seinem Stengel herum. »Ich hatte eigentlich auf eine Femme gehofft.«
»Femme?«
»Partner, wo bist du bloß gewesen? Weißt nicht, was eine Femme ist? Eine Menschenfrau, oder
wenigstens ein brauchbares Faksimile, vielleicht zwanzig Jahre alt, ungefähr so geformt wie
dieses Sanddingsbums, was du da in der Hand hältst, heißblütig und nicht allzu schlau.«
»Oh. Da muß wohl ein Fehler vorliegen. Ich bin nicht nur keine... junge Frau... ich verstehe auch
so gut wie überhaupt nichts von Raumschiffen oder Monstern oder Genies.«
»Ein echter Fehler!« stimmte der Raumfahrer ihm zu.
Er würgte und hustete angewidert. »Na, den Unfug werden wir aber pronto aufklären!« Er schritt zu
einer Funkkonsole und preßte mit seinem schmutzigen Finger auf mehrere Knöpfe.
Auf dem Schirm erschien ein Kopf. Das Gesicht war klein und zusammengepreßt, als sei es von dem
riesigen Auswuchs des Hirnkastens beiseite geschoben worden. Der Schädel war haarlos und mit
purpurnen Venen überzogen und schien von der Überkapazität der grauen Masse, die er enthielt,
schier zu pulsieren. Dies war bestimmt ein Genie - das Endprodukt der menschlichen Evolution,
Verstand ohne Körper.
»Ja?« flüsterte der Kopf. Offensichtlich waren die Stimmbänder ebenfalls größtenteils durch
Hirnmasse ersetzt worden.
»Hier spricht Bat Dursten, Sir«, sagte der Raumfahrer gedehnt. »Mein neuer Kopilot ist hier
gerade reingeschlingert, aber er sagt, er versteht nicht die Bohne von Raumschiffen oder Blastern
oder Gäms, und er sieht auch verdammt nicht danach aus. Muß wohl 'n Fehler gewesen sein, den
hierher zu schicken. Brauche pronto Ersatz - vielleicht 'ne süße kleine Femme.«
»Hier liegt kein Fehler vor, Dursten«, wisperte das Genie zischelnd. »Norton ist Ihr Begleiter
auf dieser Mission. Er ist kompetent.«
»Aber er ist bloß ein Greenhorn!« protestierte der Raumfahrer. »Hat noch nie im Leben ein Gäm
geblastet!«
»Er wird genügen«, beharrte das Genie, und die Venen auf seiner Stirn nahmen eine tiefere
Purpurfarbe an.
»Verdammich, Sir...«, begann Dursten rebellierend.
Doch da geschah etwas Seltsames. Das Genie starrte Dursten mit seinen blutunterlaufenen kugeligen
Augen an, und das Haar des Raumfahrers hob sich wie von einer unsichtbaren Hand gezogen. Rauch
begann von ihm

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