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Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3

Titel: Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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Die beiden Arme
verwandelten sich in drei Tentakel, die ihn noch immer fest umschlangen. Ihr Torso bebte noch
immer wie Gelee, doch der Effekt war jetzt weniger ästhetisch.
»Warte nur ab, bis ich ein paar gute scharfe Zähne ausgebildet habe!« sagte sie aus der
klaffenden Öffnung, die einst ein menschlicher Mund gewesen war.
»Dann reiße ich dich in Stücke!«
Völlig hilflos versuchte Norton Zeit zu schinden, indem er das Wesen in ein Gespräch verwickelte,
in der Hoffnung, daß Dursten sich bald wieder angezogen und seinen Blaster geholt haben würde.
»Wie bist du denn an Bord gekommen, Gäm?«
»Als blinder Passagier, während das Schiff noch im Hafen lag«, sagte sie. Schon wuchsen
grauenhafte Zähne in der Öffnung.
»Sind viele von euch in unserer Flotte?«
»Tut mir leid - diese Information ist geheim.«
Typisch Militär! »Wenn du mich sowieso auffressen willst, warum kannst du es mir dann nicht
sagen?«
Sie kratzte sich mit der Spitze eines freien Tentakels hinter einem Glubschauge. »Ich vermute,
weil ich die Antwort nicht kenne.«
Oh. »Warum hast du uns denn nicht gleich getötet, als wir vermuteten, wer du warst?« Wo blieb nur
Dursten?
»War zu riskant, zwei auf einmal anzugehen. Ich wollte erst Dursten auffressen und dann dich,
wenn ich wieder hungrig war. Es braucht eine Weile, einen Menschen zu verdauen; geht man zu
schnell vor, entwickeln sich Gase.«
Norton konnte verstehen, daß ein Gelantinewesen nicht viel für Gas übrighatte. »Aber du hättest
ihn doch auffressen können, als wir noch beide angeschnallt waren!«
Das Gäm blinzelte mit allen drei Glubschaugen. »He, daran habe ich ja gar nicht gedacht! Warum
hast du mir das nicht früher gesagt?«
»Warum hast du ihn nicht sofort gefressen, als du mit ihm allein warst?«
»Ja ja, er ist ja wirklich ein attraktiver Mann und nicht allzu helle...«
»Soll das heißen, daß du tatsächlich...?« fragte Norton schockiert.
»Oh, das machen wir ja die ganze Zeit mit den schönen Femme-Menschen. Ich dachte, das wäre mal
eine Abwechslung.«
»Du gehörst doch zu einer völlig anderen Art!«
»Das stimmt. Aber der Raumdienst wird mit der Zeit langweilig, und Neuheiten sind der Essig des
Lebens.«
»Die Würze des Lebens.«
»Was auch immer. Und jetzt bin ich bereit, dich aufzufressen.«
Norton fielen keine weitere Fragen ein. Das war ungünstig, denn inzwischen hatten sich die Zähne
fertig ausgebildet und der Schlund war bereit zum Verzehr.
»Hilfe, Bat!« kreischte er.
»Ich kriege meinen Fuß nicht in diesen $§&%!!-Raumstiefel!« fluchte der Raumfahrer aus der
hinteren Kabine.
Der Schlund des Gäm klaffte auf. Die riesigen glitzernden neuen Sägezähne schimmerten von
Speichel. Die drei Tentakel rissen Norton in den Schlund hinab. »Bat, vergiß den Stiefel!« schrie
er.
»Das Monster frißt mich auf!«
»Bin gleich da«, erwiderte Dursten. »Mein Blaster ist davongeschwebt, muß ihn erst finden.«
Norton wehrte sich, hatte aber kaum Spielraum. Er trat dem Monster gegen eines der Augen und
zertrümmerte es.
»Oh, du gemeines Ding!« beschwerte sich das Gäm. »War das denn nötig?«
»Im Krieg ist alles erlaubt«, sagte Norton und versuchte einen Tritt gegen ein weiteres Auge zu
plazieren, doch er konnte nicht richtig zielen.
»Na ja, macht nichts«, meinte das Gäm gelassen und blinzelte mit den beiden verbliebenen Augen.
»Ich laß mir eins nachwachsen, sobald ich dich verdaut habe.«
Es ließ einige weitere Tentakeln hervorschießen, um seine Extremitäten zu binden und nun war er
gänzlich hilflos. Das Ungeheuer war überraschend kräftig.
»Bat!« schrie Norton verzweifelt, doch er hörte nur einen gebrummten Fluch, als der Raumfahrer
immer noch nach seinem fehlenden Blaster suchte. War dies das Ende? Die Zähne schlossen sich über
seinen Stiefeln und begannen sie zu zermalmen. Speichel spülte über das Leder.
Dann hatte Norton eine Art Gedankenblitz. »Sning!« rief er. »Was soll ich tun?«
Druck, Druck, Druck.
Soweit zu diesem Thema. »Na, dann rette dich wenigstens selbst«, sagte er zu der kleinen
Schlange.
»Hau hier ab, bevor der Schlund meine Hände abbeißt und dich verschlingt.«
Sning löste sich von Nortons Finger und kroch, gegen die mangelnde Schwerkraft ankämpfend, in
seine Tasche, wo sich die komprimierte Sanduhr befand, und stieß vielsagend mit der Nase
dagegen.
Die Sanduhr! Natürlich! Norton befahl dem Sand rot zu werden. Reise! In der Zeit! dachte
er heftig. Plötzlich war er im

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