Inkarnationen 02 - Der Sand der Zeit - V3
mitten im Weltall eine Ablösung bekommen haben?« wollte Norton
wissen.
»Natürlich hat der Genius mich hierher teleportiert«, sagte die Femme. »Ist dir etwas
eingefallen, womit ich dir helfen kann?«
»Nun, wenn man es genau nimmt...«, fing Dursten an und schwebte von seinem Sessel empor.
»Ich werde dem Genie danken«, sagte Norton und bediente das Funkgerät. Sein kurzer
Einweisungskurs hatte auch dies umfaßt. Abgesehen von einem /Aus-Schalter besaß das
Kommunikationspaneel nur wenige Bedienungselemente.
»Das mach mal«, stimmte Dursten zu und trieb dem Heck entgegen. Er hatte vergessen, die
Schwerkraft wieder einzuschalten, deshalb mußte er sich an der Femme festhalten.
Auf dem Monitor erschien der Kopf des Genies. »Ja, Norton«, sagten die geschürzten Lippen.
»Äh, Sir, haben Sie eine üppige junge Menschfrau in dieses Schiff teleportiert? Eine, äh,
Femme?«
»Bestimmt nicht! Der Raumfahrer Dursten wird sofort kampfuntauglich, wenn er von den Versuchungen
schönen Fleisches abgelenkt wird.«
»Aber es ist eine hier!«
Das Genie runzelte die Stirn. »Ja, ich bemerke die Gegenwart eines Aliens. Das Wesen ist immun
gegen meine Kraft. Sofort vernichten.«
Das Bild verblaßte.
Hastig hielt Norton Ausschau nach einem Blaster, konnte aber keinen entdecken. An seinem Sessel
fand er eine lockere Stützstange, Beweis für schlampige Konstruktion, und riß sie hervor. Sie
würde ihm als Waffe genügen müssen.
Er setzte sich in Richtung Heck in Bewegung - doch seine Füße lösten sich bei Null-Gravitation
vom Deck, genau wie Durstens es getan hatten. Er wußte nicht, wie man die Gravitation wieder
einschaltete, also mußte er sich damit abfinden. Piloten, dachte er gereizt, sollten Magnetschuhe
tragen, genau wie die Roboter! Schepperschuppen hatte keine Probleme, sich im Schiff zu
bewegen.
Schepperschuppen? Die Femme hatte gesagt, daß sie den Roboter abgelöst hätte. Und ihre Füße
hatten fest auf dem Deck geklebt. Soviel er wußte, konnten Gäms weder teleportieren noch andere
Psi-Kräfte einsetzen, aber sie konnten ihre Gestalt ändern. Also mußte das Gäm schon vorher in
Gestalt des Roboters hiergewesen sein!
Norton packte seinen Sessel und riß sich selbst zu Boden. Tatsächlich, dort, wo Roboter und Femme
vorbeigekommen waren, waren feuchte Saugmale zu erkennen. Nun gab es keinen Zweifel mehr - es war
ein Gäm an Bord.
Norton stieß sich vom Sessel ab und segelte zügig in Richtung Heck. Kurz darauf war er in der
hinteren Kabine, wo Dursten gerade damit beschäftigt war, aus seinem Raumanzug zu klettern,
während die üppige Femme kicherte und galatinös wackelte.
»Halt, Alien!« schrie Norton, seine Strebe schwenkend.
Dursten sah sich um. »Was für ein Alien?«
»Diese Femme dort«, sagte Norton. »Sie ist ein Gäm!«
»Wie kannst du nur so etwas Gemeines sagen!« rief die Femme.
»Weile deine Saugnapffüße am Boden kleben! Wir dagegen schweben im freien Fall.«
Sie blickte zu ihren festverankerten Füßen hinunter.
»Verdammt - schon wieder reingelegt!« schrie sie. Mit vorgestreckten Armen griff sie ihn
an.
Norton wußte, daß er sie mit seiner Stange schlagen mußte, doch drei Dinge hinderten ihn daran.
Zunächst einmal blieb sie nach wie vor das üppige und kurvenreichste Exemplar weiblichen
Fleisches, das er je zu sehen bekommen hatte, und es widerstrebte seinen Instinkten, dieses mit
Gewalt anzugehen. Zweitens verlor er beim Versuch, die Stange hiebgerecht zu heben, seinen Griff
an der Kiste mit Dosenbohnen, an der er sich festgehalten hatte, so daß er nicht wirkungsvoll
zuschlagen konnte. Und drittens hatte sie ihn schon erreicht, noch bevor er irgend etwas
unternehmen konnte.
Ihre Körpermasse schob ihn mit Wucht wieder in die Kontrollkabine zurück. Jetzt war sie nackt und
fühlte sich ganz genauso köstlich an wie sie aussah. Ihre Hand traf seine Strebe, die davonflog.
Jetzt war er völlig waffenlos!
Bat Dursten konnte ihm nicht helfen; er war zu sehr damit beschäftigt, wieder in seinen Raumanzug
zu klettern. »Welch eine Vorstellung - beinahe hätte ich das Vieh geküßt!« brummte der
Raumfahrer, und er sah so aus, als sei ihm übel. »Eine Gäm-Femme!«
Norton fand sich als Gefangener wieder, während die Gestalt der Frau sich unter ihm auflöste. Ihr
hübsches Gesicht wurde zu schwammiger Knetmasse, ihre wunderschönen Brüste verwandelten sich in
große Fleischbeulen.
Sie wurde zu einer Gelatinemasse, in der drei gewaltige Glubschaugen hockten.
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