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Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
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wieder zurück«, sagte die Mutter.
Orb sah sie ängstlich an. »Du willst uns hier allein lassen?«
»Die Dryade duldet es nicht, daß ein Erwachsener ihr zu nahe kommt. Nur Kinder empfängt sie, und
auch das nur selten. Sie wird euch nichts tun und auch dafür sorgen, daß euch kein anderer etwas
zufügen kann, solange ihr tut, was sie sagt.«
Unbehaglich sahen die beiden Niobe nach. Sie wußten, daß Niobe sie niemals einer Gefahr aussetzen
würde, im Gegenteil. Ihre Vorstellung von Dingen, die möglicherweise Gefahren bergen könnten, war
den Mädchen oftmals sehr lästig.
Besonders wenn sie den weiteren Genuß von Süßigkeiten verbot oder etwas dagegen hatte, daß die
Mädchen im herrlichen Dreck spielten.
Andererseits war der Sumpf ein unheimlicher Ort...
Als Niobe verschwunden war, stieg die Hamadryade von ihrem Baum. Sie kletterte nicht, sie
spazierte einfach an ihm hinab. Die beiden Mädchen zeigten sich sehr beeindruckt.
Im nächsten Augenblick stand die Nymphe vor ihnen. Sie war nicht viel größer als die Mädchen,
doch zierlicher und elfenhafter. Ihr Haar war wie grünes Blattwerk, und auf ihrem unbekleideten
Körper zeigten sich Höhen und Tiefen wie bei einer Baumrinde.
»Hallo«, grüßte sie vorsichtig, so als wüßte sie nicht genau, was sie von dieser Begegnung halten
sollte.
»Hallo«, sagte auch Orb.
Die Hamadryade setzte ein Lächeln von der Wärme und Güte eines Sonnenstrahls auf. Sie blickte auf
Orb und rief dann plötzlich: »Du bist tatsächlich sein Kind!«
»Äh, nicht ganz«, entgegnete Orb. »Ich bin die Tochter von Niobe. Luna hier an meiner Seite ist
die Tochter des Zauberers.«
»Was ist denn los?« wollte Luna wissen und war offensichtlich verwirrt.
»Na, sie hat uns verwechselt«, antwortete Orb.
»Woher weißt du das?« fragte Luna.
»Hast du sie denn nicht gehört? Sie hielt mich für die Tochter des Zauberers.«
»Aber sie hat doch kein Wort gesagt!« widersprach Luna.
»Was?« Nun war Orb verwirrt.
»Sie kann mich nicht hören«, erklärte die Hamadryade traurig.
Orb wandte sich an ihre Freundin: »Du hörst sie nicht?«
»Was soll ich denn hören, sie bewegt doch nur ihren Mund.«
Nun wurde Orb einiges klar. »Es verhält sich wohl so wie mit der magischen Musik. Ich kann sie
vernehmen, du aber nicht!«
»Dafür kannst du keine Aura wahrnehmen, Holzauge!« empörte sich Luna.
»Oh, sie vermag es, die Aura der Dinge zu sehen?« fragte die Hamadryade neugierig.
»Ja, das kann sie«, antwortete Orb. »Ich höre magische Dinge, und sie sieht magische Dinge.
Mutter kann weder das eine noch das andere. Vater kann die Musik hören. Er war es auch, der uns
sagte, wir sollten dich besuchen.«
»Wer ist dein Vater?«
»Pacian Kaftan. Er versteht sich darauf, magische Musik zu machen.«
»Ja, so verhielt es sich auch mit seinem Cousin Cedric. Als ich seine Musik zum ersten Mal hörte,
wäre ich fast aus meinem Baum gefallen!«
Orb stellte sich vor, wie eine Dryade aus ihrem Baum fiel, und begann zu kichern. Die Dryade fiel
in ihr Lachen ein.
»Was ist denn so komisch?« wollte Luna ärgerlich wissen.
Orb begriff, daß sie der Freundin alles mitteilen mußte, wenn sie nicht wollte, daß Luna
Schwierigkeiten machte. Normalerweise war sie es, die leicht in Wut geriet und dann um sich
schlug. Aber auch Luna konnte sehr zornig werden, wenn sie sich vernachlässigt fühlte. »Die
Dryade hat gerade erzählt, wie sie fast von ihrem Ast gefallen wäre, als sie zum ersten Mal die
Musik von Großvater Cedric hörte.«
Luna lachte laut.
»Aber er ist so früh gestorben«, sagte die Baumnymphe. »Wie traurig das damals war. Der Zauberer
hielt sich an jenem Tag bei mir auf. Er war noch ein Baby.«
»Ein Baby?« entfuhr es Luna, nachdem Orb die Worte der Nymphe wiederholt hatte. »Mein Vater ein
Baby!«
»Ja. Damals konnte er die magische Musik hören und die Aura der Dinge sehen. Aber er vermochte
nichts davon zu erzeugen. Er war schon als kleines Kind sehr gescheit und wollte alles lernen.
Also habe ich ihn die Magie der Natur gelehrt.«
»Kannst du die uns auch lehren?« fragte Orb aufgeregt. »Vater macht so wundervolle Musik, und er
sagt, ich könnte das vielleicht auch einmal. Aber bislang vermag ich nichts dergleichen.«
»Dann kommt mit in meinen Baum«, erklärte die Hamadryade. »Wollen doch mal sehen, was ich für
euch tun kann.«
»Prima!« rief Orb und klatschte in die Hände.
Sie kletterten an den Ästen hinauf, und Orb schürfte sich das Knie ein wenig auf,

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