Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3

Titel: Inkarnationen 05 - Sing ein Lied fuer Satan - V3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piers Anthony
Vom Netzwerk:
aber das hielt
sie keineswegs zurück.
In der Krone angekommen fanden sie sich in einer Art Laubhütte wieder. Die Äste formten über
ihnen ein Dach und wiesen Knoten und Windungen auf, die als Mobiliar genutzt werden konnten. Dort
ließen sie sich nieder und genossen das Sonnenlicht, das durch das Blattwerk drang.
»Oh!« rief Luna. »Die Aura wird deutlich heller, wenn ein Sonnenstrahl darauf trifft.«
»Das Licht ist das Leben meines Baums«, erklärte die Dryade. »Licht, Wasser, Erde und Luft, die
vier Grundelemente!«
Luna verzog fragend das Gesicht, als Orb ihr diese Worte weitervermittelte. »Ich dachte immer, es
gebe fünf Elemente, und da fehlt doch auch noch das Feuer...«
»Nun, auch wir kennen fünf Elemente. Neben den von mir aufgezählten vier gibt es noch die
Magie.«
»Das muß sie meinem Vater erzählt haben!« entfuhr es Luna. »Deshalb hat er sich auch daran
gemacht, die Magie zu studieren!«
»Ja, dein Vater wollte genauso wie Cedric den natürlichen Dingen helfen. Wir Dryaden verstehen
sehr viel von Magie, bestehen sogar zum Teil aus ihr. Doch wir besitzen keine Macht über die
unnatürlichen Dinge, die Dinge der Menschen...«
»Er studiert immer noch Magie«, sagte Luna. »Er und Mutter tun fast überhaupt nichts anderes
mehr.«
»Wollen wir doch einmal sehen, was wir mit eurer Magie anfangen können«, erklärte die Baumnymphe,
weil ihr das Thema allmählich etwas zu weit ging. »Vermögt ihr zum Beispiel das?« Sie machte mit
der Rechten ein Zeichen in der Luft.
Luna starrte auf die Stelle, während Orb dort gar nichts sah. »Wie wunderbar!« rief Luna.
»Versuch es doch selbst einmal«, forderte die Dryade sie auf.
Luna machte das Zeichen. »Es geht nicht«, sagte sie traurig.
»Nun, die Hand ist ja auch nur ein Bestandteil davon. Du mußt es genauso stark fühlen. Werde eins
mit der natürlichen Aura und forme sie nach deinem Wunsch um. Versuch es jetzt noch
einmal.«
Luna konzentrierte sich und machte erneut das Zeichen. Orb bekam von alledem nichts mit, doch die
Hamadryade lächelte. »Siehst du? Ein bißchen hat sich schon gezeigt.«
Luna hatte vor lauter Konzentration die Augen geschlossen. Nach den Worten der Nymphe öffnete sie
sie rasch, »liih! Was ist denn das?« rief sie entsetzt.
»Das ist die Aura«, erklärte die Dryade. »Das hast du bewirkt.«
Luna dachte nach. »Ja, ich glaube, ich habe es geschafft«, sagte sie langsam.
Ihre Freundin Orb stand derweil gelangweilt herum. Die Dolmetschertätigkeit ermüdete sie.
»Du mußt auch fleißig üben, Luna«, mahnte die Dryade. »Eine solche Kunst erlernt man nicht an
einem Tag. Selbst die besten Zauberer brauchen Jahre, um die Magie zu beherrschen.«
»Pah! Jahre!« Luna machte einen Schmollmund. »Ich will es aber jetzt schon können!«
»Die meisten Menschen können es nie«, erinnerte die Dryade sie. »Doch wenn du fleißig übst und
lernst, kannst du eines Tages die Aura der Menschen ausmachen und so erkennen, ob sie gut oder
böse sind. Dann kennst du dich mit den unterschiedlichen Arten der Auren aus. Jemand kann dir
eine Lüge auftischen und dabei das ehrlichste Gesicht machen, doch seine Aura wird ihn immer
verraten. So habe ich ja auch gleich im ersten Augenblick erkannt, daß der Zauberer ein guter
Mensch ist. Er war damals zwar noch ein Baby, doch in ihm steckte schon diese gewisse Größe.
Seine Aura war großartig, wenn auch eine dunkle Seite darin nicht ganz zu übersehen war.«
»Was denn für eine dunkle Seite?« wollte Luna wissen, nachdem sie von Orb davon gehört
hatte.
»Er war im Prinzip gut, doch in ihm wohnte auch die Neigung, sich mit dem Bösen einzulassen.
Selbst heute noch mache ich mir gelegentlich Sorgen um ihn. Wenn er jemals in die Fänge von Satan
geraten sollte...«
»Satan?« Diesmal fragte Orb.
»Ach, ich hätte gar nicht davon sprechen sollen«, sagte die Baumnymphe rasch. »Satan ist nicht
lieb oder nett, ganz im Gegenteil...«
Orb langweilte sich mittlerweile gehörig, denn sie fungierte nur als Mittlerin von Worten, die
nichts mit ihr zu tun hatten. »Was ist denn mit meiner Magie?« drängte sie nun.
Die Dryade wandte sich ihr zu. »Du warst wirklich eine wunderbare Hilfe, Orb. Tut mir leid, wenn
ich dich etwas vernachlässigt haben sollte. Ja, du hast ganz recht, wir müssen uns auch um deine
Magie kümmern. Sag deiner Schwester, sie soll jetzt mit der Aura der Dinge üben, während wir
beide mit der Arbeit beginnen.«
Orb freute sich sehr über das Lob und

Weitere Kostenlose Bücher