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Inkarnationen

Inkarnationen

Titel: Inkarnationen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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aufzugeben, Hals über Kopf aus der Stadt zu fliehen und sie für Jahrzehnte zu meiden.
    Nur für Kyle nicht.
    Ihm war keine Möglichkeit zur Flucht geblieben. Er war Ihm im entscheidenden Moment zu nah gewesen. Sein Körper war von der Aura des Bösen eingeäschert worden!
    Und trotzdem war dies nicht Kyles Ende gewesen, denn dieselbe ungestüme, ungezielt um sich peitschende Kraft hatte sein Bewußtsein ins Gehirn von Samuel Pepys, dem Mann, aus dem er nur hatte trinken wollen, eingebrannt .!
    Fortan war sich Kyle seiner nicht mehr bewußt gewesen. Dennoch hatte die stille Gier, die weiter in ihm brannte, Samuel Pepys in mancher Nacht dazu verführt, einen Durst zu stillen, an den er sich anderntags nicht mehr erinnern konnte.
    Kyle war sich seiner erst wieder bewußt geworden, als Pepys eines Nachts nach vielen Jahren die Zähne in ein Mädchen gegraben hatte, dessen Blut der Gestank des Zyklopen aus jener Silvesternacht angehaftet hatte.
    Das Mädchen Ruby.
    Die Tochter der Frau, die immer noch im Heim lebte, seit der Teufel von 1659 nach '65 weitergesprungen war ...
    Salvat hatte den Vampir in Pepys getötet, den Mann besinnungslos auf der Straße liegen lassen, die Illuminaten in Alarmbereitschaft versetzt und war dann dorthin geeilt, wo Kyle das Mädchen Ruby zuletzt gesehen hatte.
    Jene Furie, von Satan gemacht .
    *
    Salvat hatte die Toten und Sterbenden im ganzen Haus gezählt, bevor er die Wohnung unter dem Dach betrat, in der die Pest zu Hause war.
    Nun glitt er in den Raum, wo Ruby auf dem Bett hockte, den Rücken an die Wand gepreßt. Irgendeine Ursehnsucht mochte das Mädchen dazu bewogen haben, an einen Ort zurückzukehren, an dem sie nicht mehr willkommen war.
    Die Leute, die hier wohnten, waren Fremde. Aber deshalb krepierten sie nicht nebenan in der Stube an dem, was Ruby ihnen mitgebracht hatte. Sie hätte es auch der eigenen Mutter zum Geschenk gemacht, wenn sie noch hier gewesen wäre .
    »Wer . bist du?«
    Ruby hatte Angst. Salvat konnte dies und mehr spüren. Das Mädchen hatte nicht nur die Krankheit, die als Beulen und blutiger Eiter über ihren Körper wucherte .
    ... sie war die Krankheit!
    »Das tut nichts zur Sache«, rann es aus seinem Mund, während er ihr eine Brise zur Linderung ihrer Qual entgegenschickte.
    »Was willst du?«
    »Dich.«
    »Mich?« Ihre Augen loderten in heller Panik. Sie versuchte von ihm weg zu rutschen, ihm zu entkommen.
    (Wie du, Lilena, genau wie du ...)
    »Du trägst Seinen Geruch«, sagte er. Er hatte das Bett erreicht.
    »Wovon redest du?«
    »Von Ihm, den ich schon lange suche. Der dich machte.«
    Er plauderte ein wenig von Ihm.
    Bis sie aufbegehrte.
    An ihrem Hals prangten die Narben der Bisse, die Kyle/Pepy ihr zugefügt hatte. »Bitte, tu mir nichts!« flehte sie. Und dann, in gespenstischer Einsicht: »Geh! Geh, sonst wird die Pest auch dich fressen!«
    »Seit wann warnst du deine Opfer?« Er machte eine Geste, die ganz London einschloß. »Du hast sie alle angesteckt, alle, die deinen Weg kreuzten! Sie sterben und wissen nicht einmal, warum. Aber um mich mach dir keine Sorgen. Es gibt nur eine Seuche, die mir etwas anhaben könnte.«
    »Welche?« »Er!«
    »... der mich ... machte?«
    »Der dich zu dem machte, was du heute bist.« Er nickte.
    »Ich weiß wirklich nicht, von wem du redest!«
    »Vielleicht weißt du es nicht - aber du wußtest es einmal. Er ist klug. Er verwischt seine Spuren brillant .« Er packte Ruby. »Du könntest mir auch freiwillig sagen, wo Er sich versteckt hält. Aber könnte ich dir trauen? Dir, die Seinen Odem ausatmet, als wäre Er es selbst? Tatsächlich zog ich kurz ins Kalkül, daß du Er bist - in einer seiner Masken. Aber nun, da ich dir gegenüberstehe .«
    Salvat hielt sich nicht länger auf. Er riß die Schranken in ihr nieder, die der Teufel errichtet hatte, und las, was dort geschrieben stand. Jede noch so kleine Erinnerung an das Wirken des Pestmädchens seit dem Moment, als Er es erwählte, um den Tod auszutragen .
    Enttäuscht hielt er ihr Herz an, nachdem ihm klar geworden war, daß der Teufel nicht den geringsten Hinweis über seine weiteren Pläne in ihr hinterlassen hatte.
    Schon wieder war eine heiße Spur erkaltet .
    *
    So hatte es geschienen. Dennoch hatte Salvat es nicht zulassen wollen, daß alle Nachforschungen, alle Anstrengungen erneut fruchtlos verliefen!
    Am Tag nach seiner Begegnung mit dem Pestmädchen berief er eine Versammlung der Illuminaten ein, von denen sich inzwischen ein halbes Hundert in

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