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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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existieren.«
    »Oh?« sagte Bach. »Entschuldigung, Sir.« Ihr Gesichtsausdruck verhärtete sich. »Es tut mir leid, wenn ich Sie gestört habe. Es wird nicht wieder geschehen.« Sie trat auf den Korridor hinaus, und die Tür schloß sich zischend hinter ihr.
    Brik starrte eine Weile auf die Tür. Bachs Verhalten verwirrte ihn. Er verstand weder ihre Einladung noch die Motive, die dahintersteckten. Es ärgerte ihn – nicht die Einladung, sondern die Tatsache, daß er Bachs Beweggründe nicht enträtseln konnte.
    Er setzte sich wieder, aber er war unfähig, sich erneut zu konzentrieren – was seinen Ärger noch weiter steigerte. Menschen!

 
Hall
     
     
    Schließlich fand Gatineau den Frachthangar. Er benötigte mehr als eine Stunde dazu, und er war alles andere als zufrieden mit seiner Leistung. Der Leitende Ingenieur würde sicher nicht erbaut darüber sein, daß er soviel Zeit verschwendete. Aber irgendwie hatte er sich in dem Labyrinth unter dem Maschinenraum verlaufen und war an der vorderen Luftschleuse herausgekommen. Er war nicht ganz sicher, wie er das angestellt hatte, aber ganz offensichtlich funktionierte sein Orientierungssinn im Weltraum nicht so wie gewohnt.
    Als Gatineau die große Halle betrat, blieb er voller Staunen stehen und starrte. Jeder Bereich des Schiffes war ihm klein und überfüllt vorgekommen, aber das Frachtdeck war groß genug, um einen Tennisplatz darin zu errichten. Vielleicht sogar zwei. Auf halber Höhe zog sich ein Laufsteg an den Wänden entlang.
    Zum Bug hin verschwand der Steg in den beiden Durchgängen steuerbords und backbords, und heckwärts endete er in zwei Standard-Luftschleusen. Unter dem Laufsteg befand sich eine weitere, viel größere Frachtschleuse.
    Im Augenblick war der Hangar mit Hilfe von Bändern und Stangen in rechteckige Bereiche unterteilt, die vor den zahlreichen darin gestapelten Versorgungsmodulen und Kisten überzuquellen schienen. Während Gatineau hinsah, schob ein Roboter einen Antigravschlitten in die Halle und brachte eine weitere Ladung Ausrüstungsgegenstände herbei. Eine Arbeitsmannschaft beeilte sich, den Schlitten zu entladen.
    Ein hagerer kleiner Mann mit großen Augen und Ohren und einer schrillen, durchdringenden Stimme stapfte entlang der Reihen gestapelter Güter und rief seiner gehetzten Mannschaft Befehle zu; Gatineau zählte zumindest sechs Leute. Sie trugen alle die Standard-Arbeitsuniform. T-Shirts und kurze Hosen. Der hagere Mann wedelte ungeduldig mit den Armen, rief und dirigierte, fluchte und bedrängte und redete ununterbrochen auf die anderen ein, während er das Einsortieren des neuen Materials in die verschiedenen rechteckigen Bereiche überwachte. Gatineau spähte nach dem Namensschild an der Brust des Offiziers, während er sich näherte. Schirrmeister T. Hall. »Entschuldigung, Sir?« begann er.
    Hall drehte sich nach Gatineau um, ohne seinen Befehlsschwall zu unterbrechen. Er blinzelte den Neuen an, als würde er einen Apparat erblicken, der noch nicht im Inventar eingetragen war. »Wer sind Sie?«
    »Äh… Decksmann Dritter Klasse Robert Gatineau. Ingenieursanwärter. Sir.«
    »Nun, Decksmann Dritter Klasse Robert Gatineau, Ingenieursanwärter… ich möchte Ihnen zunächst einen guten Rat geben«, sagte Hall in geschäftsmäßigem Ton. »Regel Nummer eins: Unterbrechen Sie mich niemals .«
    »Jawohl, Sir. Danke sehr, Sir.«
    »Und jetzt: Was gibt’s, Mister?«
    »Der Leitende Ingenieur hat mich geschickt, um den Möbiusschlüssel zu holen. Sir.«
    »Der… der Möbiusschlüssel.« Hall blinzelte erneut. Seine Stirn furchte sich seltsam.
    »Jawohl, Sir.«
    »Äh, richtig. Der… Möbiusschlüssel. Hm, warten Sie… wo haben wir ihn zuletzt benutzt?« Hall kratzte sich am Kopf, während er überlegte. Sein Gesicht zeigte einen sonderbaren Ausdruck.
    »Der linkshändige, Sir. Wenn es möglich ist. Bitte.«
    »Ahhh… ja. Der… linkshändige Möbiusschlüssel. Hmmm-hmmm. Ach ja, richtig. Lassen Sie mich überlegen. Hier, nehmen Sie diese Kiste und setzen Sie sie dort drüben ab. Dritte Reihe, viertes Rechteck. Nein, nicht da die nächste Reihe. Gut so. Und jetzt seien Sie ein guter Kamerad und helfen uns erst mal, diese Kanister hier wegzuschaffen.«
    »Sir, ich muß diesen Möbiusschlüssel suchen, wirklich. Dringend…«
    »Ja ja. Ich weiß. Helfen Sie uns ein wenig, während ich versuche, mich zu erinnern.«
    »Was machen wir eigentlich hier?« fragte Gatineau nach einer Weile.
    »Sachen aufstapeln«, sagte einer

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