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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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versenken, und Korie wollte ihnen alles hinwerfen. Und dann wurde das Magengeschwür der Vizeadmiralin so schlimm, daß sie die Sache erst mal in der Schwebe ließ. Wir sollen alle auf andere Schiffe versetzt werden, aber Korie hat sie zum Schweigen gebracht. Das ganze kotzt mich allmählich an. Weißt du, daß ich mich schon dreimal um meine Versetzung bemüht habe?«
    »Ja, das wissen wir. Wir wissen auch, wieso du auf dieses Schiff hier versetzt worden bist.«
    »Ich hatte doch keine Ahnung, daß sie noch minderjährig war!« protestierte Armstrong. »Mir hat sie erzählt, sie wäre achtzehn. Und woher sollte ich auch wissen, daß ihre Mutter die Vizeadmiralin ist?«
    Gamma antwortete erst nach einer Pause. »Vielleicht solltest du lernen, hin und wieder auch mal an etwas anderes zu denken?«
    Armstrong schnaubte verächtlich.
    »Außerdem«, fügte Gamma hinzu, »hat Korie uns vielleicht allen einen Gefallen erwiesen.«
    »Hä?«
    »Indem er uns vor Taalamar bewahrt hat. Es wird viele Tote und Verwundete geben.«
    »Mmmpf«, erwiderte Armstrong beinahe nachdenklich.

 
Die Brückenbesatzung
     
     
    Korie betrat die Kommandobrücke durch den oberen Zugang, stapfte hinüber zum Steuerbordniedergang, packte beide Geländer und ließ sich mit spielerischer Leichtigkeit die Stufen zur Kommandozentrale hinuntergleiten. Brik, Bach, Tor, Jonesy, Hodel und Goldberg standen rings um den elliptischen Tisch des Astrogations-Holodisplays und warteten auf ihn.
    »Gut«, begann Korie und nahm ihre Anwesenheit zur Kenntnis. »Danke, daß Sie gekommen sind.« Er blickte ihnen nacheinander über den Holotisch hinweg in die Augen. Sie erwiderten seinen Blick und warteten neugierig. Er trug seinen Raumanzug und unter dem Arm einen zusammengefalteten Helm. »Äh, nur ein Bereitschaftstest«, sagte er beiläufig. »Nichts Ernsthaftes. Wegen unserer kürzlich gemachten Erfahrungen mit unerlaubten EVA-Ausflügen hat unser Sicherheitsoffizier hier…«, er nickte Brik bedeutungsvoll zu, »… mir gegenüber mit berechtigter Sorge hervorgehoben, daß wir in unserem Raumanzugtraining hinter dem Zeitplan herhinken. Also habe ich mir gedacht, ich trage meinen einfach ein paar Tage, um meinen Schein neu abstempeln zu lassen. Das ist alles. Bitte nehmen Sie Platz.« Korie setzte sich, und die anderen taten es ihm nach. Ein paar verstohlene Blicke wurden ausgetauscht.
    Korie fuhr fort, ohne es zu beachten. »Bevor wir beginnen, möchte ich Sie davon in Kenntnis setzen, daß wir einen Morthan-Kobold an Bord haben. Wir wissen, daß wir nichts vor ihm verbergen können, und deshalb werden wir auch keine Zeit mit dem Versuch verschwenden. So isoliert, wie unser Schiff im Raum treibt, kann er nichts tun, was anderen Schiffen Schaden zufügen könnte. Und weil unser Schiff außerdem tot im All treibt, kann er auch uns keinen größeren Schaden mehr zufügen. Somit haben wir den Gegner also so gut wie unschädlich gemacht. Jedenfalls für den Augenblick.«
    Er schaltet sein elektronisches Notizbuch ein und brachte die erste Seite auf den Schirm. »Wir müssen uns über den größeren Zusammenhang klarwerden, in dem wir operieren. Das wird uns deutlich machen, was als nächstes auf uns zukommt. Ich möchte betonen, daß diese Unterhaltung inoffiziell ist. Was wir hier diskutieren werden, dient nur unserem eigenen Verständnis. Es gibt ein paar Dinge, über die ich mir Gedanken gemacht habe, und ich möchte wissen, was Sie davon halten. Meine Hintergrundinformationen sind nicht durch die Admiralität autorisiert, aber selbst wenn es so wäre – ich möchte, daß alles unter uns bleibt. Es gibt bereits genug unbegründete Spekulationen über den Kriegsverlauf.«
    Sie nickten ihre Zustimmung, und Korie fuhr fort: »Vielen Dank. Harlie, bist du da?«
    »Jawohl, Mister Korie.«
    »Dann bring bitte das erste Diagramm auf den Schirm.«
    Eine graphische Darstellung der unmittelbaren Umgebung – einhundert Lichtjahre in jeder Richtung – entstand aus dem Nichts über dem Holotisch. Korie deutete auf den oberen Teil des Schirms, von wo aus sich drei rote Linien in Richtung des Zentrums erstreckten. »Das hier sind die drei Flotten des morthanischen Vormarsches. Wir haben ihnen die Kodenamen Drache, Wurm und Tiger gegeben. Drache ist die zentrale Streitmacht, Wurm bildet die rechte und Tiger die linke Flanke. Drache steht unter dem Kommando von Admiral Tanga. Wurm wurde von Admiral Gellum befehligt, aber unser Nachrichtendienst meldet, daß er in einem Duell

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