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Inmitten der Unendlichkeit

Inmitten der Unendlichkeit

Titel: Inmitten der Unendlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Gerrold
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wird in Taalamar von Nutzen sein. Und das ist unsere oberste Priorität. Wir werden den anderen helfen, daß sie dorthin kommen. Viele von ihnen sind bereits auf dem Weg.«
    Korie blickte sich im Hangar um. Er blickte so vielen Besatzungsmitgliedern wie nur möglich offen in die Augen. Er wandte sich sogar um und sah direkt zu Gatineau. Der Junge fühlte sich merklich unwohl.
    »Ich möchte nicht, daß Sie das Gefühl haben, Sie hätten versagt. Sie haben nicht versagt, glauben Sie mir.« Er bewegte sich durch die Reihen und klopfte ihnen auf die Schultern und ergriff und schüttelte ihre Hände. »Es gibt nichts, dessen wir uns schämen müßten. Bereits in jedem der anderen Schiffe im Stardock sind Teile der Sternenwolf eingebaut. Wenn wir nicht gewesen wären, dann würden sie alle hier festsitzen. Es mag schon sein, daß wir es nicht geschafft haben. Aber unsere Verpflichtung haben wir dennoch eingelöst. Wir schicken elf andere Schiffe, die uns bei Taalamar repräsentieren werden.«
    Vereinzelt ertönten ein paar Hochrufe und etwas Applaus. Aber es war nicht genug.
    »Jawohl«, stimmte Korie ihnen dennoch zu. »Jawohl. Das ist unser Verdienst. Es ist Ihr Verdienst. Sie haben sich gut geschlagen. Ich bin sehr stolz auf Sie alle. Sie haben nicht versagt. Glauben Sie mir!« Er stieß triumphierend die Faust in die Luft und wandte sich um. Beinahe wäre er mit Gatineau zusammengestoßen.
    »Aber das Gefühl bleibt trotzdem, Sir«, sagte der junge Decksmann. Er hatte durchschaut, was Korie vorhatte. Rekontextualisierung. Aber es änderte nichts an den Tatsachen. Sie hatten es nicht geschafft. Gatineau war noch immer unglücklich. Und jetzt besaß er noch einen weiteren Grund dazu.
    »Ich weiß«, entgegnete Korie mit mehr Verständnis in der Stimme, als Gatineau erwartet hätte. »Es ist ärgerlich. Wir gehen nicht zur Party, aber unsere Tanzschuhe.« Er legte freundlich die Hand auf die Schulter des jungen Burschen. »Wir müssen unsere eigene Party veranstalten. Vielleicht kann Hodel ja eine Exorzierung durchführen. Oh…« Korie unterbrach sich und drehte sich wieder zu den anderen um. Er hob die Stimme: »Fast hätte ich es vergessen. Aber da ist noch eine Sache, die den Schmerz vielleicht ein wenig dämpft: Ein weiteres Schiff hat es auch nicht mehr rechtzeitig geschafft. Die Houston.« Der Gedanke ließ in Korie heimliche Genugtuung aufkeimen. Unwillkürlich mußte er lächeln.
    »O Gott«, stöhnte Hodel. »Sie werden uns wieder Dixie vorspielen, nicht wahr?«
    »Ich schätze, wir werden unsere eigene Hymne finden müssen«, entgegnete Korie und nickte seinem Junioroffizier zu. »Denken Sie sich etwas aus, Mike, ja? Ach so, und lassen Sie doch Cookie ein besonderes Abendessen vorbereiten. Diese Mannschaft hat eine Abwechslung verdient. In Ordnung«, sagte er schließlich und hob erneut die Stimme. »Lassen Sie uns wieder an die Arbeit gehen, Leute. Wir haben noch immer ein Schiff zu dekontaminieren. Mister Leen? Ich möchte in zwei Stunden einen Zuverlässigkeitstest.« Und dann war er durch die Luke verschwunden.
    Leen bellte seine Leute an und scheuchte sie an die Arbeit. »Los, los, Sie haben den Mann gehört. Bewegen Sie Ihre Hintern. Los, machen Sie schon, Cappy. MacHeath! Schneller, schneller.«
    Der Frachthangar leerte sich schnell. Es gab nichts mehr zu sagen, und die Besatzung machte sich verdrießlich wieder an die Arbeit.
    Gatineau blieb noch eine Weile zögernd stehen. Er versuchte, eine Entscheidung zu treffen. Er fühlte sich, als würde er mit aufgeschlitztem Bauch durch die Gegend laufen und seine Gedärme quöllen hervor.
    Er brauchte… wie lautete der Ausdruck? Klärung. Das war es. Er brauchte das Gefühl, daß etwas geklärt worden war. Er mußte seine Meinung loswerden. Er marschierte los. Durch den Kiel nach vorn, hinter dem Leitenden Ingenieur her. Hier war es ruhiger. Hier würde er nicht so vielen Leuten über den Weg laufen.
    Mittlerweile war ihm der Kiel bestens vertraut. Er war in den letzten paar Tagen so oft hin und zurück und hinauf und hinunter gestapft, daß er sich hier besser auskannte als in der Kabine, wo er schlief. Er kam im Ersatzteillager des Maschinenraums an und kletterte die Leiter zum Maschinenraum hinauf. Der Leitende Ingenieur war bereits auf seinem Platz am Rechner und hatte Integritätstests für den Alpha-Haken gestartet, während er die Leute seiner Schwarze-Loch-Bande anbrüllte.
    Heiße Wut stieg in Gatineau hoch. Das Gefühl von Frustration und Kränkung

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