Innerste Sphaere
und hielt mir seinen Ellbogen hin, »ist gar nichts. Und was ist mit dir? Du siehst ein bisschen blass aus.«
Wieder fuhr ich mir mit den Händen übers Gesicht. »Mir geht’s gut. Ich hatte nur Angst, dass du wieder gebissen worden bist«, antwortete ich verlegen.
»Danke für deine Sorge.« Es klang so aufrichtig, dass ich einen Blick riskierte. »Hallo«, sagte er, als er sah, wie ich ihn durch die Finger anguckte. »Gut geschlafen? Hast du von Buffy geträumt?«
Ich schüttelte den Kopf und räkelte mich. »Nein, nicht von Buffy. Aber gut geschlafen hab ich. Was ist für heute geplant?«
Er war in die Küche gegangen und ließ Wasser über den Kratzer an seinem Arm laufen. Er presste ein Handtuch darauf und kam zurück ins Wohnzimmer. »Ana ist noch eine Weile unterwegs, denke ich, also könnten wir ja ein bisschen trainieren. Wir fangen mit unserer Suche an, wenn sie wiederkommt. In der Gegend wimmelt es vor Mazikin, deshalb möchte ich, dass du fit bist. Den Kampf in der Rüstung hast du noch nicht geübt.«
»Na, großartig. Willkommen im Mittelalter. In ein paar Minuten bin ich fertig.«
Ich lief ins Bad und stöhnte, als ich mein Haar im Spiegel sah. Es sah aus, als hätte ein Vogel auf meinem Kopf ein Nest gebaut. Ich würde Ana bitten, mir wieder einen Zopf zu flechten, im Moment musste ich mir mit einem Pferdeschwanz behelfen. Als ich rauskam, hatte Malachi meine Rüstung und die Waffen bereitgelegt. Seufzend warf ich einen Blick auf die Schnallen. In der Hölle waren Klettverschlüsse zu viel verlangt.
Malachi deutete meine Miene richtig. »Brauchst du Hilfe?«
»Wenn du auf eine Lachnummer aus bist, würde ich sagen nein. Aber wenn du möchtest, dass wir tatsächlich trainieren, bevor Ana zurückkommt, dann lautet die Antwort ja.«
Er griff nach dem Brustharnisch und half mir, ihn über den Kopf zu ziehen. Geschickt schloss er die Schnallen an der Seite, steckte dann die Finger unter die Öffnung an den Schultern und rüttelte ein bisschen. Sein Blick glitt über meine Brust, dann sah er mir ins Gesicht. »Ist das zu eng? Kannst du frei atmen?«
Der Schwung seiner Lippen und die Wärme seiner Stimme hatten es mir so angetan, dass mir das Sprechen schwer fiel. »Es ist … ähm … wunderbar.« Er wurde rot, als er mitbekam, dass ich außer Atem war. Im nächsten Moment kniete er aber schon vor mir und befestigte die Schienen an meinen Unterschenkeln. Jetzt sah ich nur noch seinen Nacken, teilweise durch den Kragen verdeckt, die verletzliche, glatte Haut unter dem schwarzen Haar. Bestimmt würde sich seine Haut köstlich warm anfühlen, wenn ich sie berührte. Meine Finger zuckten und ich ballte die Faust.
Nun stand Malachi auf und schnallte mir die Schienen an die Unterarme. Während er sich dieser Aufgabe widmete, betrachtete ich sein Gesicht, seine Wimpern, den Bartschatten an seinem Kinn, seine Lippen. Mannomann. Gefährlich schön.
Malachi sah mich fragend an. »Ich nehme an, mit dem Gürtel kommst du allein zurecht?«
Ich verdrehte die Augen. »Nö, viel zu kompliziert für mich.«
Ich bückte mich nach dem Gürtel, aber er war schneller. Mit schelmischem Grinsen kniete er sich wieder hin, zog den Gürtel um meine Hüften fest, bis er saß, machte die Schnalle zu und steckte das lose Ende in die Schlaufe. Seine Finger streiften meinen Bauch und das Gefühl haute mich beinah um. Ich packte seine Hände, machte einen Schritt rückwärts und stieß ihn weg.
Auf seinem eben noch fröhlichen Gesicht malte sich Entsetzen. Er stand auf. »Es tut mir leid, Lela. Ich wollte dir nicht zu nah …«
»Nein … nein, das liegt nicht an dir.« Krampfhaft suchte ich nach einer Erklärung für meine Reaktion, die nicht absolut armseligklang.
Mir ist gerade klar geworden, wie gern ich den ganzen Tag hier stehen und dich das machen lassen möchte.
Aber er brauchte eine Erklärung, weil er offensichtlich glaubte, er hätte irgendeine schreckliche Erinnerung bei mir geweckt.
»Malachi.« Ich streckte die Hand nach seiner aus. In dem Moment hätte ich alles getan, nur damit er nicht so schuldbewusst schaute. »Ich bin nur ein bisschen schreckhaft … Es macht mir gar nichts aus, wenn du mich anfasst.«
Bitte, fass mich noch mal an.
Er sah mich forschend an, dann streichelte er mit dem Daumen meinen Handrücken. »Gut«, sagte er, und sein zögerndes, sexy Lächeln verursachte mir Herzklopfen. Aber dann flackerte etwas in seinen Augen – Unentschlossenheit vielleicht. Er ließ meine Hand
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