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Innswich Horror (German Edition)

Innswich Horror (German Edition)

Titel: Innswich Horror (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edward Lee
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geheimnisvollen Unterhaltung lauschte …
    »Ich sollte lieber mal nach der Falle sehen«, meinte Cassandra und sprang in das Wasser, das ihr bis zur Brust reichte. Sie watete zu der behelfsmäßigen Boje hinüber. Derweil stand Monica auf und streckte sich mit den Händen hinter dem Rücken. Dabei drehte sie sich um, sodass ich einen Blick auf ihren Körper werfen konnte, der wunderschön und gertenschlank war. Sie konnte nicht älter als achtzehn sein. Als sie sich weiter umdrehte, blickte sie in meine Richtung und streckte sich immer noch. Das glänzende schwarze Haar wurde von einer vom See kommenden Brise verweht. Sie war ein exotischer Anblick mit ihren kleinen Brüsten, den langen Beinen und dem flachen Bauch. Ich wollte mich abwenden, da mir mein unabsichtlicher Blick gänzlich unangemessen erschien, doch dann kehrte Cassandra zurück. Sie kletterte über die Leiter zurück auf den Pier und hielt eine kleine, mit Flusskrebsen gefüllte Falle aus Draht in der Hand. Im Gegensatz zu Monica war Cassandra im neunten Monat schwanger.
    »Sieh mal, sie ist voll!«, jubelte sie und hielt die Falle mit den umherkriechenden Tieren hoch.
    Monica kam zu ihr herüber. »Wow, das sind aber viele.« Sie hob die Falle vorsichtig an. »Das müssen ja zehn Pfund sein. Wir können gleich für mehrere Tage Eintopf kochen.«
    Während ich sie weiter belauschte, achtete ich auf nichts anderes mehr … und meine Finger wurden müde. Ich ließ meine Aktentasche fallen …
    Das Geräusch war zu deutlich; beide Mädchen sahen augenblicklich fragend in meine Richtung. Konnten sie mich sehen? Ich blieb regungslos stehen.
    »Ich glaube, da ist jemand«, vermutete Cassandra, dann hob sie einen Finger an die Lippen. »Hoffentlich sind es nicht sie …«
    »Sieh mal! Da drüben!« Monica deutete direkt auf das hohe Grasbüschel, hinter dem ich mich versteckte.
    »Ist es …«
    »Nein, es ist ein Mann! Ein richtiger Mann !« Sie kam vom Pier aus näher, immer noch nackt. »Hey, warten Sie! Kommen Sie her!«
    Ich schnappte mir meine Aktentasche und rutschte aus.
    »Nein!«, jaulte Monica. »Gehen Sie nicht! Bitte! Wir können Sie sehr glücklich machen! KOMMEN SIE ZURÜCK!«
    Ich hatte nicht die Absicht, ihr Folge zu leisten. Meine Füße trugen mich rasch den engen Weg entlang und ich konnte nur hoffen, dass keines der Mädchen mein Gesicht gut genug hatte sehen können, um mich später wiederzuerkennen. In der Ferne hörte ich Monica traurig sagen: »Oh, SCHEISSE! Er ist weggerannt!«
    Ich wurde erst langsamer, als ich die Stadtmitte erreicht hatte und dankbar das Hilman House betrat …
     
    * * * 
     
    In der Sicherheit meines Zimmers setzte ich mich aufs Bett, um wieder zu Atem zu kommen. Ich schaltete das Radio ein, da mich die Musik zurück in die Normalität bringen würde, und entspannte mich augenblicklich, als »Our Love« von Tommy Dorsey ertönte. Danach folgten jedoch die stündlichen Nachrichten: Der Oberste Gerichtshof erklärte einen Arbeiterstreik für unzulässig, General Francisco Franco hatte Madrid mit seinen Faschistentruppen übernommen, ein Wissenschaftler namens Fermi warnte die Regierungen der Alliierten, dass es jetzt einen Prozess gebe, bei dem Atome gespalten werden, wodurch eine gewaltige Zerstörungskraft freigesetzt werde. Keine dieser Nachrichten klang hoffnungsvoll; ich schaltete das Gerät wieder aus.
    Die Ablenkung, auf die ich gehofft hatte, war sabotiert worden. Was genau hatte sich heute eigentlich zugetragen?, fragte ich mich desillusioniert. Ich versuchte angestrengt, eine logische Erklärung zu finden für das, was ich gesehen und gehört hatte, doch es gelang mir nicht. Das alles wollte für mich keinen Sinn ergeben, doch ich überlegte mir, dass es mir in meinem erregten und erschöpften Zustand guttun würde, zur Ruhe zu kommen, um meine Gedanken zu sammeln. Die Hitze des Tages sowie mein schnelles Laufen hatten bewirkt, dass ich ziemlich schmutzig und verschwitzt war, daher nahm ich ein kühles Bad. Ich versuchte, meine Gedanken zu ordnen …
    Doch trotz des kühlen Wassers überkam mich eine heftige Müdigkeit, die mich immer wieder eindösen ließ. Traumschnipsel quälten mich: Bilder, nicht nur verworrene, sondern auch abscheuliche.
    Der Mann in dem einfachen Haus, deformiert durch ein katastrophales arthritisches Syndrom, der feuchte, widerliche Beschimpfungen in einer unverständlichen Sprache ausstieß und dann mit dieser Peitsche oder was immer es gewesen war, nach dem jungen Walter

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