Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].
visuellen Eindrücken von einem gewissen
Zauberer verbunden sein einem Zauberer, der Zugang zu Edelsteinen von
unschätzbarem Wert hatte ...
Shuturban musste so bald wie
möglich mit einer schützenden Aura umgeben werden, andernfalls musste er getötet
werden.
Seine Hilfe wurde benötigt.
Die ummauerte Villa war weit
genug vom Mahabbat-Viertel entfernt, so dass das psionische Hintergrundgeräusch
alle direkten Spuren zu Jaqs Aufenthaltsort überdeckte. Er selbst konnte seine
Gedanken abschirmen.
Lex hatte keinen Helm, der
durch Psycurium abgeschirmt war, konnte aber jederzeit ein Mantra auf Rogal Dorn
intonieren ... Die Frage blieb, ob Jaq eine schützende Aura für Grimm und Rakel
und eine weitere für Shuturban aufrechterhalten konnte.
»Lex«, sagte Jaq, »ich möchte,
dass du in Gedanken ein Gebetsmantra als Abschirmung gegen psionische
Sondierungen anfängst. Grimm, du fängst am besten an, deine längste Ballade
aufzusagen — nur im Kopf, versteht sich, und möglichst ohne Unterbrechung. Um
dich, Rakel muss ich eine Abschirmung errichten. Ich werde dich schützend
umarmen.«
Hörte er sie seufzen? »Als
Nächstes«, sagte er zu ihr, »musst du zu Shuturban eilen und ihm sagen, dass
sein Leben in Gefahr ist, es sei denn, ich schütze ihn durch psionische
Abschirmung.«
»Er wird bestimmt glauben, dass
du ein Zauberer bist, Chef«, bemerkte Grimm.
»Vielleicht werde ich einer«,
erwiderte Jaq. Ein knappes Lächeln umspielte seine Lippen. »Mit deiner
getreulichen Hilfe, mein Faktotum, und besonders mit deiner, Hauptmann
d'Arquebus.«
Jetzt erst wusste Rakel mit
Bestimmtheit, dass der Riese ein Marine war — ein Offizier der Space Marines.
Es verschlug ihr den Atem.
Lex legte die Hände an die
Seiten der Oberschenkel, verbeugte sich knapp vor der falschen Meh'lindi und schlug
die Hacken zusammen. Wäre er nicht barfuß gewesen, hätten die Absätze geknallt.
»Meine Dame«, sagte er mit
ironischer Förmlichkeit, »darf ich mich vorstellen: Hauptmann Lexandro
d'Arquebus vom Orden der Imperial Fists, zurzeit inkognito auf Reisen als
Begleiter des Herrn Inquisitors Jaq Draco. Diese Faust ...«, er hob die Rechte
und ballte sie, »wird jedem den Hals brechen, der meine oder die Identität des
Inquisitors verrät.«
»Ja«, murmelte Rakel. »Ich höre
dich.« Sie bewegte die Lippen wie in einem stummen Gebet. Wie viele Geheimnisse
konnte sie ertragen? »Wir werden irgendwo mit Shuturban zusammentreffen
müssen«, sagte Jaq ihr. »Es muss möglichst weit vom Mahabbat-Viertel entfernt
sein.«
»Vielleicht in Bellygunge?«,
schlug Grimm vor. »Wir haben jetzt genug Munition!«
»Um sie ohne guten Grund zu
verschießen?«, fragte Lex missbilligend. »Wir können kein Aufsehen gebrauchen.«
Wo konnten sie sich treffen?
Die Ruinen des Oriens-Tempels beherbergten zu viele Bettler. Das Lagerhaus, wo
Sättel und Zaumzeuge gestapelt waren, könnte inzwischen von seinem Eigentümer
mit Selbstschussfallen präpariert worden sein.
Außerdem war es zu nahe beim Gerichtsgebäude.
»Wie wäre es mit dem Schuster,
der meine neuen Stiefel angefertigt hat?« Grimm stampfte zufrieden auf. Das Leder
seiner neuen Stiefel war weich und sah aus, als hätte er die Nachfolger seiner
alten Stiefel schon lange getragen. »Ein Treffen dort wäre ganz unverdächtig,
und es ist weit weg vom Mahabbat-Viertel. Also ist die Schusterwerkstatt ideal.
Aber wohlgemerkt, wir müssen den Schuster vorher ausquartieren, um ihn zu
schützen. Ich bin ihm dankbar.« Jaq nickte.
»Shuturban soll so viele
Leibwächter mitbringen, wie er für nötig hält.« Er wandte sich an Rakel und zog
die Assassinenkarte aus seinem Gewand. »Komm mit mir, meine falsche Meh'lindi, in
nomine imperatoris, um Schutz zu empfangen.« Inmitten von eisernen Leisten
und Zangen, Ahlen und Lederscheren, einer Schusternähmaschine und
transmissionsgetriebenen Rädern zum Polieren und Aufrauen von Leder waren mehr
Boltgewehre, Laserpistolen und andere gefährliche Eisenwaren versammelt, als
die Schusterwerkstatt je gesehen haben konnte. Alle waren in den Händen,
Gürteln und Halftern von Jaqs Gruppe und Mardal Shuturbans halbem Dutzend
Männern.
Die Werkstatt war ein
langgezogener breiter Raum mit niedriger Decke, erhellt von elektrischen
Wandleuchtern.
Von den Deckenbalken hingen an
Haken wohl an die hundert Paar Stiefel und Schuhe.
Der Schuster, ein fetter,
kahlköpfiger Mann namens Dukandar, war zusammen mit seiner stämmigen Frau und
zwei Söhnen, die bei ihm
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