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Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch].

Titel: Inquisitor: Drei Romane in Einem Band. Mit Bonusmaterial: "Die Innere Bestie" [u.a.]. Ian Watson. Mit Einer Einf. Des Autors. [Dt. Übers. Von Walter Brumm Und Christian Jentzsch]. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ian Watson
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mir klar.«
    »Vielleicht genügt ein relativ
unbedeutendes Phänomen, um den weißen Zwerg zu destabilisieren. Ein lokaler Warpsturm.
Oder ein Schiff, das aus dem Warp zufällig im Innern des Sterns erscheint und
das Gewebe des Raums zerreißt, bevor es verdampft.«
    »Danke für die Ermutigung.«
    »Der Kosmos existiert nicht zu
unserem Wohl, Grimm, geschweige denn uns zuliebe, genauso wenig wie ein Hund
existiert, um Flöhe zu beherbergen. Die Flöhe mögen so denken, aber sie irren.
Die diesem Zustand angemessene Tugend ist die des heroischen Realismus, der selbst
durch die Aussicht der völligen Vernichtung und Hoffnungslosigkeit seiner Anstrengungen
nicht zu erschüttern ist und fortfährt, sich im Namen des Gott-Imperators zu
bemühen.«
    »Kennst du Seinen Namen?« Lex
ballte warnend die Faust.
    »Niemand kennt heute noch
Seinen Namen«, antwortete Jaqs Stimme. Auch er war in den Garten herausgekommen.
»Auch kann Er Seinen eigenen Namen nach so vielen Jahrtausenden
transzendentaler Sorgen und kosmischer Überwachung nicht mehr wissen. Bionn an fear ciallmar ina
thost nuair na bionn pioc lera aige«, sagte
er auf Eldar und schritt zwischen den Sträuchern davon.

 
    9
    JOKER
     
     
    Ein paar Wochen später brachte
Rakel die Nachricht, dass ein Trio erstaunlicher neuer Darsteller für Aufsehen
sorgte und einem Theater im Mahabbat-Viertel zu vollen Kassen verhalf.
    Zwei dieser akrobatischen
Künstler seien in kaleidoskopische Kostüme gekleidet, deren Farbtöne von einem
Augenblick zum nächsten wechselten. Diese Künstler trügen außerdem Holomasken,
die eine ganze Skala von Personen darstellen konnten. Im Ruhezustand seien die
Gesichter, welche von den Masken dargestellt würden, liebenswürdig menschlich.
Niemand habe je die echten Gesichter hinter den Masken erblickt.
    Das dritte Mitglied der kleinen
Truppe trage eine Schädelmaske.
    Ein weißes Gerippe schmücke
sein schwarzes Kostüm. Der Träger dieses Schädels stelle ein abscheuliches
Grinsen zur Schau! Und wie übermütig sein Träger sein könne! Er sei derjenige,
der Imperiales Gotisch spreche, allerdings nicht den Dialekt von Sabulorb.
Vieles könne durch Mimik dargestellt werden, und seine Gefährten seien
erstklassige Mimiker.
    »Alle scheinen anzunehmen, dass
sie Menschen sind«, berichtete Rakel. »Ein bisschen groß, vielleicht. Aber mit
Armen und Beinen und alles an den richtigen Stellen.« Diese exotischen Artisten
waren mit einer Kamelopardenkarawane aus der Stadt Bara Bandobast jenseits der
Grauen Wüste in Shandabar eingetroffen. Sie gehörten angeblich einem
Nomadenstamm an.
    Rakels Informant über diese
Akrobaten war Mardal Shuturban.
    Der Mann war über den Mord an
seinem Bruder noch immer niedergeschlagen. Seine Daumen trugen Narben, wo er
sie schließlich aus den Augenhöhlen seines Bruders gerissen hatte.
    Mardal glaubte, dass »Tod
Zapasnik« sich selbst und auch Mardal während des Deliriums in der
Sinnlichkeitssuite durch Zauberei vor dem Tode bewahrt habe. Der schlaue Bruder
Chor hatte darauf spekuliert, dass die Schlangenfrau in Zapasniks Geist
eindringen und ihn ausspähen würde. Der Plan war katastrophal gescheitert.
    Was machte es aus, wenn Chors
Finger abgebissen worden war?
    Verglichen mit dem, was Mardal
den Augen und dem Gehirn seines Bruders angetan hatte, war ein Finger
belanglos.
    Mardal hatte Rakel unüberlegt
sein Herz ausgeschüttet. Er war durch seine Erfahrung zutiefst beunruhigt und
von Schuldgefühlen zermürbt. Zugleich aber konnte sich ein Verbrecher nicht der
Untätigkeit hingeben.
    Mardal, so Rakel, sei nahe
daran gewesen, eine Art Bündnis mit Rakels mächtigem und furchteinflößendem
Patron vorzuschlagen.
    »O mein Bruder, o mein Bruder!«,
hatte er ausgerufen.
    »Ach, mein kluger,
nachdenklicher Bruder!« Warum erkundigte sich Rakel im Auftrag ihres Patrons nach
exotischen Artisten? Chor könnte dafür eine Erklärung gefunden haben. Aber Chor
war tot.
    Zapasnik war ein Rätsel.
    War Rakel wirklich ins
Gerichtsgebäude eingedrungen?
    Angehörige der Kaste der
Müllsammler, denen begrenzter Zugang gewährt wurde, um giftige Asche aus einem
Verbrennungsofen fortzuschaffen, hatten Köche über einen ermordeten Richter
sprechen hören. Es war n icht nötig, dass Rakel ein Wort
darüber sagte, wenn sie es nicht wünschte! Ach, wie heiß es jetzt war! Wie man
schwitzte. Seit Menschengedenken hatte man in Shandabar nicht so viel
geschwitzt — allenfalls in einem Freudenhaus im Mahabbat-Viertel! In der

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