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Ins Leben zurückgerufen

Ins Leben zurückgerufen

Titel: Ins Leben zurückgerufen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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und nicht wieder rauswollte, dafür kann nun wirklich niemand was. Und wenn Mickledore tatsächlich schuldig war, dann hatte Wally recht. Wo ist das Problem?«
    Dalziel schüttelte nun auch den Kopf, aber nicht um Klarheit zu gewinnen.
    »Deine Birne ist doch weich geworden, Junge. Du nimmst doch nicht etwa was ein?«
    Pascoe bekam einen Schreck. Wußte Dalziel, daß ihm sein Arzt mit Zustimmung Pottles ein mildes Beruhigungsmittel verschrieben hatte? Die Gesundheitsphilosophie des Dicken ließ sich in zwei Sätzen zusammenfassen: Menschen, die ihr Geld damit verdienen, anderen Drogen zu geben, sollte man Dealer nennen und nicht Ärzte, und jeder, der einen Psychiater aufsucht, sollte sich den Kopf untersuchen lassen. Sein Spionagesystem konnte doch nicht bereits Wind von seinen Sitzungen bei Pottle bekommen haben? Deshalb drängte es ihn noch immer zu fragen, warum das, was wie die Lösung eines Problems aussah, nicht die Lösung war …
    Er sagte: »Wenn es nicht darum ging, Westropps Mord an seiner Frau zu vertuschen, muß es einen andern Grund gegeben haben, richtig?«
    »Der Gehirntod ist also doch noch nicht eingetreten. Du bist schon ganz nahe dran. Nun mußt du nur noch die letzte Frage beantworten. Was hat Sempernel und seine Bande vor 27 Jahren dazu gebracht, wie ein Fliegenschwarm mit blauschwarzen Ärschen herumzuschwirren? Was war so wichtig, daß es sich lohnte, Mavis Marsh und wahrscheinlich auch den armen alten Wally ins Jenseits zu befördern, nur damit das Boot nicht kenterte? Wovor hatten sie Angst, daß es bei zu tiefem Schürfen ans Tageslicht hätte kommen können?«
    »Abgesehen von der Partridgeaffäre, meinen Sie?«
    »Ja. Die kam später. Sie gab Waggs das Mittel an die Hand, die Kohler loszueisen. Als er Cissy Kohler erzählte, Westropp liege im Sterben, wurde sie so scharf darauf, ihn zu besuchen, daß sie Waggs verriet, wie sie die Marsh dabei erwischt hatte, als sie dem kleinen Tommy einen geblasen hat. Als die komischen Hengste erst einmal begriffen hatten, daß Waggs auch über das angebliche Kind informiert war, bekamen sie es mit der Angst zu tun, die ganze Geschichte könnte platzen, entweder weil Waggs nicht lockerließ oder durch die Marsh persönlich. Man hat sich keine Illusionen über ihre Empfänglichkeit für die hohen Schecks gemacht, mit denen die Skandalblätter wedeln würden, sobald sie von der Angelegenheit Wind bekamen.«
    »Sie hat es doch aber gar nicht nötig gehabt«, sagte Pascoe. »Wissen Sie, was sie hinterlassen hat? Eine runde Viertelmillion! Gott weiß, welche Geschäfte sie noch laufen hatte.«
    »Und alles hat damit begonnen, daß Pip Westropp in Beddington College auftauchte und die Marsh eine Möglichkeit entdeckt zu haben glaubte, das einzusacken, was die Kohler auf der hohen Kante hatte. Die Marsh konnte ihren Rachen nicht voll genug kriegen, aber sie stellte sich ganz schön gewitzt dabei an. Du hast von Partridges Lachen erzählt, als er hörte, daß das behinderte Kind weder etwas mit der Marsh noch mit seinem Sohn zu tun hatte? Es wird ihm ein Stein vom Herzen gefallen sein, sofern er eins hat. Die komischen Hengste müssen vor Wut gewiehert haben, als ihnen aufging, daß sie jahrelang von einer kleinen alten schottischen Nanny an der Nase herumgeführt worden waren! Ich wette, sie haben es bedauert, ihren Paß nicht schon vor Jahren eingezogen zu haben!«
    »Ja, doch warum haben sie sie nun umgebracht, nach all den Jahren?«
    »Wahrscheinlich waren sie davon ausgegangen, sich darauf verlassen zu können, daß sie im eigenen Interesse die Klappe hält. Sie scheint ja auch die ganze Zeit mitgespielt zu haben. Als Waggs mit Cissys Geschichte bei ihr aufkreuzte, hat sie wahrscheinlich Partridge angerufen, und der hat die komischen Hengste benachrichtigt. Waggs war klug genug, seinen Rücken zu decken, deshalb haben sie ihm einen Kuhhandel vorgeschlagen. Er solle Marshs ursprüngliche Version mit dem Blut verkaufen, die im Prozeß nie aufgetaucht ist, erinnerst du dich? Cissy würde mit gewissen Auflagen entlassen, der Partridge-Skandal würde vertuscht, und wenn alles gutginge, wäre Westropp schon längst mausetot, ehe sie auch nur in seine Nähe käme.«
    »Und warum haben sie die Marsh dann jetzt umgebracht?« fragte Pascoe hartnäckig.
    »Weil du aufgetaucht bist, Junge, und deine Nase in die Angelegenheit gesteckt hast. Fragen gestellt hast und Fotos angesehen hast. Als man gehört hat, wie sie dich aufforderte, sich das Foto anzusehen, das die

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