Ins offene Messer
müssen.»
«Scheiße», sagte Sam. «Du nimmst den Job nicht ernst. Wir müssen dranbleiben, Gus.»
«Okay, okay. War ja nur so ein Gedanke. Tut mir leid. Ich hätte es nicht erwähnen dürfen.»
«Mein Gott», sagte Sam und bog links Richtung Innenstadt ab. «Ich muß die Verantwortung allein tragen, muß die verdammte Sache am laufen halten.»
«Ich sagte doch, es tut mir leid», sagte Gus. «Um Himmels willen, es ist ja gut.»
Sam bog mehrmals links ab, hielt vor der Billardhalle und stieg okay? Der Verlierer zahlt die Sandwiches.»
Kapitel 42
Frances fühlte sich, als brauchte sie ein Bad. Jemand hatte ihr Haus geschändet. Noch bevor sie hineinging, als sie noch den Schlüssel im Schloß drehte, wußte sie, daß etwas nicht stimmte. Ruhig ging sie hinein und drückte die Tür hinter sich zu. Sie blieb stehen und lauschte. Nichts, aber ein Gefühl wie die unerwünschte Berührung eines Mannes, seine Hände überall auf ihrem Körper. Sie blieb noch etwas länger stehen, um sicherzugehen, daß niemand im Haus war. Sie spürte eine sanfte Brise aus der Küche.
Als sie absolut sicher war, ging sie den Flur hinunter und entdeckte die zerbrochene Scheibe. Irgend etwas war hier sehr merkwürdig, die Verriegelung des Fensters war noch an Ort und Stelle, nur eine der unteren Scheiben war zerbrochen. Wer immer es gewesen war, er wollte es so aussehen lassen, als sei er nicht im Haus gewesen. Sie überprüfte alle Zimmer, und er war überall gewesen. Alles war da, wo es sein sollte, nichts schien berührt worden zu sein, und doch war alles besudelt.
Frances rief die Polizei an und wartete, bis Inspector Delanys Sergeant eintraf. Ein paar Minuten später kamen zwei weitere Polizisten, um nach Fingerabdrücken zu suchen. Der Sergeant nahm ihre Aussage auf. Wann hatte sie das Haus verlassen, wann war sie zurückgekommen? Daß nichts fehlte. «Ach, ja, das ist ja ein Ding, Ma’am.»
«Das ist mir egal», sagte sie. «Alles ist angefaßt worden.»
«Sieht so aus, als wären Sie gerade rechtzeitig zurückgekommen», sagte er. «Haben sie wahrscheinlich gestört, bevor sie richtig ins Haus reinkamen.»
«Nein», sagte Frances. «Jemand ist hier drinnen gewesen. Ich kann es riechen.»
Der Sergeant ließ ihr ihren Willen. «Trotzdem, es fehlt nichts. Sind Sie sich dessen absolut sicher? Sie haben alles überprüft?»
«Ja», erwiderte sie und wünschte, er würde endlich gehen. Sinnlos. Absolut sinnlos. «Nichts ist mehr sicher», sagte sie.
«Es gibt keine brauchbaren Fingerabdrücke», sagte einer der anderen Polizisten. «Ein Nachbar hat einen Jugendlichen mit einer Baseballmütze gesehen.»
«Haben Sie eine Beschreibung?» fragte der Sergeant.
«Ja, Sir», sagte er Polizist. «Ein Jugendlicher mit einer Baseballmütze.»
Frances seufzte und stand auf. «Ich werde das ganze Haus schrubben», sagte sie.
«Tut mir leid», sagte der Sergeant. «Solche Gelegenheitsverbrechen sind praktisch nicht aufzuklären.» Er stand auf und wollte gehen, da fiel ihm noch etwas ein. «Wir haben eine gewaltige Reaktion auf die Crimewatch -Sendung erhalten», sagte er.
«Ach, ja?» sagte Frances. «Wegen Graham?»
«Ja. Überall im ganzen Land will man ihn gesehen haben. Also, genaugenommen auf der ganzen Welt. Es ist eine ungeheure Arbeit, allen Hinweisen nachzugehen.»
«Es wird also einige Zeit dauern?»
«Einige Zeit», bestätigte er. «Aber wir werden es schon schaffen.»
Als sie wieder fort waren, holte Frances das Laken aus dem Garten herein und steckte es in den Mülleimer. Sie rief einen Glaser an und machte einen Termin, damit er vorbeikam und das Fenster ersetzte. Dann rief sie eine Firma namens FeelGood Security an und sprach mit einem sehr netten Mr. Mitchell, mit dem sie für den folgenden Tag einen Termin vereinbarte. «Wir arbeiten mit dem Nationalen Überwachungsverein für Sicherheitssysteme zusammen», sagte er. «Wir sind seit 1981 in dieser Branche tätig, und wir sind das führende Unternehmen im Norden des Landes für den Einbau von Alarmsystemen. Wozu auch immer Sie sich entscheiden, Sie können sich hundertprozentig darauf verlassen, daß sämtliche Installationen von FeelGood entsprechend den britischen Normen durchgeführt werden.»
Sehr beruhigend.
Sie band sich die Schürze um, füllte den Eimer und begann den Küchenboden zu wischen. Danach nahm sie sich ein Zimmer nach dem anderen vor, bis alles im Haus gereinigt war. Später, am frühen Abend, ging sie ins Bad und weichte sich
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