Insalata mista: Aus dem Leben einer italienischen Working Mum
gerade das erste Buch von Harry Potter zu Ende gelesen!«, ruft der stolze Mister Wonder mit seiner trainierten Stimme.
»Ach, wie schön! Und, hat es dir gefallen, Schatz?«, fragen Oma K und Artù im Chor.
»Ja, sehr gut«, würgt der Kleine heraus, der gerade einen Fleischklops im Mund hat.
»Und was hat dir an Harrys Geschichte am besten gefallen?«, fragt Mister-Wonder-der-Kamikaze zufrieden.
»Albus Dumbledore, der Bonbons isst, die nach Potze oder Ohrenschmalz schmecken«, erklärt der kleine Hobbit-Lord entschieden.
Montag, 19. November
Hobbit-Barbarei und Elasti-Repressalien
»Heute Nachmittag hat sich der große Hobbit sehr schlecht benommen«, sagt Valentina Diolabenedica. »Als wir wieder daheim waren, sind die beiden kleinen Jungs von gegenüber zum Spielen gekommen«, fährt sie fort.
Der Hobbit kehrte in seiner Begeisterung über das zahlreiche Publikum seine schlechtesten Seiten hervor: Er benahm sich wie ein Angeber und wurde sogar zudringlich.
»Alle auf Valentina!«, kommandierte er laut.
»Lasst uns Valentina auf den Mund küssen! Los, ziehen wir Valentina aus! Begrapschen wir Valentina!«, und so weiter, ein Crescendo peinlicher, typisch männlicher Dummheiten.
Zum Glück kennt Valentina die finsteren Abgründe in Kinderseelen und brachte den Hobbit schnell zur Räson. Elasti-Mama war nicht dabei, doch als sie diesen Bericht hört, packt sie blinde Wut. Sie dachte an das Rudel kleiner Rabauken, an die anmaßende, stumpfsinnige Gewalt gewisser männlicher Wesen. Sie dachte, dass bestimmte besonders schlimme barbarische Instinkte im Keim erstickt werden müssen.
Darum wird der Hobbit bestraft. Es erwartet ihn eine harte Woche voller Mühen und Entbehrungen.
Dienstag, 20. November
Milbenexkremente
Elasti-Mama genießt einen freien Tag daheim.
Driiing.
»Hallo, Signora Elasti? Hier ist Raffaella, wie geht's«
»Danke, gut, aber ... welche Raffaella?«
»Raffaella della Kikki. Ihre Kollegin L hat mir Ihren Namen gegeben. Ich rufe Sie an, um mit Ihnen über ein wahres Schmuckstück zu sprechen.«
»...«
»Ein Staubsauger, der von der NASA entwickelt wurde ... sie wissen doch, die amerikanische Raumfahrtbehörde? Genau um diese NASA geht es.«
»Und was macht dieses Schmuckstück der NASA?«
»Es saugt feinsten Staub und Milben auf! Es saugt alles auf. Es ist leistungsstark wie ein Shuttle. Machen wir einen Termin für eine Vorführung bei Ihnen zu Hause? Einer unserer Jungs wird Sie mit Spezialeffekten verblüffen.«
»Interessant. Und was kostet das?«
»Tralalala.«
»Wie bitte?«
»Tralalala. Dienstag um 16 Uhr, würde das gehen?«
»Ich verstehe immer noch nicht ... was kostet dieser fantastische Staubsauger?«
»Viertausend.«
»Viertausend was?«
»Euro.«
»Viertausend Euro für ein elektrisches Haushaltsgerät?«
»Von der NASA entwickelt!«
»Okay, von der NASA entwickelt. Nein, danke, kein Interesse.«
»Warten Sie, Elasti! Sagen Sie, haben Sie nachts nie eine trockene Kehle?«
»Doch, manchmal.«
»Wissen Sie, woher das kommt?«
»Nein, Raffaella, sagen Sie es mir.«
»Von den Exkrementen der Milben. Sie dringen in die Kehle und kratzen dort!«
Elasti-Mama ist ziemlich leicht zu manipulieren. Ein paar Tage wie dieser, zu Hause, würden genügen, und sie würde erste Anzeichen von Geisteskrankheit zeigen.
Mittwoch, 21. November
Ein Hoch auf die Pampa
Der kleine Hobbit hat eine fixe Idee: die Pampa.
Am Abend taucht er im Schlafanzug auf, an den Füßen Pantoffeln, die ihm vierzehn Nummern zu groß sind, und präsentiert triumphierend das Objekt seiner Begierde.
»Pampa!«, ruft er aus.
»Nein, mein Schatz! Nicht die Pampa. Bitte!«, fleht Elasti-die-Erschöpfte.
In die Pampa kann man hineinbeißen, auch wenn es nicht angenehm ist, Pampa-Stückchen zwischen den Zähnen zu haben. Die Pampa ist gelb und ungefährlich. Die Pampa ist ekelerregend schmutzig, aber ein Waschgang von 180 Minuten Dauer könnte, zusammen mit der Trockenzeit von 24 Stunden, schwere Entzugserscheinungen hervorrufen.
Die Pampa kann man ganz fest gegen die Wand werfen, das hilft manchmal bei Nervenkrisen. Die Pampa ist besser als jede Medizin.
Mit der Pampa ist man stark, schießt im Flur Tore und kann anschließend wie ein Verrückter herumspringen und sich zu Boden werfen und »Tuuuur!« brüllen, während alle Umstehenden Beifall klatschen.
Die Pampa ist ein rundes Objekt aus Frottee. Sie sieht aus wie ein gewöhnlicher Ball, ist aber ungleich
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