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Insektenstachel

Insektenstachel

Titel: Insektenstachel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: André Minninger
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eine vernünftige Position.
    »Mrs Hazelwood! Können Sie mich verstehen? Wachen Sie auf!«
    »Was ist mit ihr, Erster? So fest kann doch kein Mensch schlafen!« Bob begann sie sanft zu rütteln. Schlaff lag ihr Körper in der Matratzenmulde. Sie rührte sich nicht. »Mrs Hazelwood, kommen Sie zu sich!«
    »Wenn sie nicht gleich aufwacht, müssen wir den Arzt verständigen!«
    Bei diesem Stichwort begannen die Mundwinkel der Dame leicht zu zucken. »Keinen Arzt … bitte nicht …«
    »Mrs Hazelwood! Was ist geschehen? Was ist mit Ihnen?« Justus sprach laut und eindringlich.
    »Jill … bitte verlasse mich nicht …« Sie warf den Kopf von einer Kissenseite zur anderen. »Ich fühle mich schuldig … Ich möchte meinen Fehler wieder gutmachen … Bitte bleib bei mir …«
    »Ob das Fieberfantasien sind, Just?«, fragte Bob besorgt.
    »Ich bin mir nicht sicher. Vielleicht träumt sie noch. Mrs Hazelwood, Sie müssen aufwachen. Wir sind es! Justus und Bob! Kommen Sie zu sich!«
    Langsam tastete ihre Hand nach dem Nachtschrank. Auf ihm lag die dunkle Brille. Nachdem sie sie aufgesetzt hatte, versuchte sie sich aufzurichten. Doch ihre Kräfte reichten nicht aus.
    »Was ist mit mir? Ich fühle mich so schummrig im Kopf.«
    »Sie müssen ziemlich fest geschlafen haben, Madam. Im ersten Moment dachten wir, Sie seien tot.«
    »Nicht gerade charmant, Bob, aber immerhin ehrlich.« Die Dame ergriff seine Hand.
    In diesem Augenblick kam Peter außer Atem ins Zimmer geeilt. »Wer es auch immer war, Kollegen, die Person ist mir entwischt!«
    »Wovon sprichst du, Junge?« Mrs Hazelwood rückte ihre Brille zurecht.
    »Hat Laura schon Feierabend?«, kam Justus dem Zweiten Detektiv zuvor.
    »Wie spät ist es denn?«
    Bob warf einen raschen Blick auf seine Armbanduhr. »Es ist kurz nach achtzehn Uhr, Madam.«
    »Dann hab ich aber verdammt lange geschlafen.« Gähnend streckte sie die Arme. »Lauras Dienst ging bis fünfzehn Uhr. Ich hatte mich etwa um vierzehn Uhr hingelegt. Ich fühlte mich wie gerädert und bin sofort eingeschlafen. Doch wer ist euch entwischt? Könnt ihr mich bitte aufklären?«
    Justus räusperte sich. »Wir klingelten vorhin an Ihrer Haustür, Madam. Doch niemand öffnete uns. Plötzlich hörten wir aus der Vorhalle ein Klirren. Als dann noch immer niemand reagierte, verschafften wir uns mit einem Dietrich Zutritt in Ihr Haus. Wir machten uns schreckliche Sorgen, verstehen Sie?«
    Mrs Hazelwood winkte ab. »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen. Was geschah dann?«
    »Als wir die Vorhalle betraten, sahen wir die zerbrochene Vase auf dem Boden liegen. Natürlich haben wir uns unten sofort umgesehen, aber da war niemand. Dann sind wir nach oben gestürmt und fanden Sie in Ihrem Bett vor. Zeitgleich schlug unten die Haustür zu. Irgendjemand war vorhin in Ihrem Haus, Madam. Vermutlich haben wir die Person mit unserem Klingeln erschreckt. Dabei ging wohl die Vase auf der Marmorsäule zu Bruch.«
    »Ich habe versucht, die Person zu fangen. Aber sie ist mir entwischt. Ob sie etwas gestohlen hat?«, grübelte Peter.
    »Was sollte das sein?« Mrs Hazelwood fuhr sich durchs Haar. »In diesem Haus gibt es nichts, was sich zu stehlen lohnt.«
    »Wer besitzt einen Haustürschlüssel?«, erkundigte sich Justus.
    »Außer Laura nur noch Jennifer.«
    Peter stutzte. »Mrs White? Ist sie denn so eine enge Freundin von Ihnen?«
    »In erster Linie ist sie meine Lehrerin. Das mit dem Schlüssel hatte damals eher praktische Gründe. Anfangs fand ich mich mit meiner Blindheit noch schwer zurecht. Es dauerte manchmal etwas länger, bis ich an der Haustür war. Vor allem, wenn ich mich hier im Obergeschoss befand. Deshalb händigte ich ihr den Schlüssel aus. Meint ihr denn, sie war es, die sich eben hier herumgetrieben hat? Was hätte sie für einen Grund dafür?«
    »Darüber können wir nur spekulieren, Madam.« Justus Miene erhellte sich. »Ich würde gerne ein Experiment wagen. Möglich wäre es, dass wir anschließend einige Personen aus dem Verdächtigenkreis ausschließen können. Können Sie mir die Telefonnummern von Mrs White, Mr Collins und Laura geben?«
    Bob stieß einen überraschten Pfiff aus. »Genial, Erster! Die Person, die eben hier im Haus war, dürfte noch nicht wieder bei sich eingetroffen sein. Wer von den dreien gleich den Hörer abnimmt, den können wir getrost von unserer Liste streichen.«
    »Doch wenn in diesem Haus vorhin nur ein Komplize desjenigen war, sehen wir ziemlich dumm aus.«
    Justus gab sich

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