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Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition)

Titel: Insel aus Stein: Mittsommerglück (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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nicht so einfach vergessen. Wie blind sie doch damals gewesen war! Es hatte lange, viel zu lange gedauert, bis sie endlich die Wahrheit erkannt hatte.
    Und jetzt war sie tatsächlich drauf und dran, denselben Fehler erneut zu begehen – mit Dale. Es ließ sich nicht mehr verleugnen, sie fühlte sich zu ihm hingezogen. Er besaß zwar längst nicht den weltmännischen Charme, den Liam versprühte, doch etwas an ihm zog sie beinahe magisch an, sosehr sie sich auch dagegen sträubte.
    Aber Dale war ein Autor! Und was noch viel schlimmer war, seine Frau war vor wenigen Jahren ums Leben gekommen. Selbst wenn er nicht darüber sprach, Cassie spürte, dass er seine Frau noch immer liebte. Und das bedeutete, dass eine wie auch immer geartete Beziehung zu diesem Mann von vornherein zum Scheitern verurteilt war. Janet Masterson war wenigstens ein Mensch aus Fleisch und Blut gewesen, doch Dales verstorbene Frau war ein Gegner, mit dem Cassie es einfach nicht aufnehmen konnte – selbst wenn sie es gewollt hätte.
    Und ich will es auf gar keinen Fall, dachte sie entschlossen. Aber wie sollte sie ihm nun bloß wieder unter die Augen treten? Sie war auf Svergå, um mit ihm zusammenzuarbeiten. Es war kaum möglich, ihm dabei gleichzeitig aus dem Wege zu gehen.
    Cassie schloss seufzend die Augen. Wenn sie die Geschehnisse des vergangenen Abends doch einfach rückgängig machen könnte. Auch wenn sie den Tanz mit Dale genossen hatte wie schon lange zuvor nichts mehr in ihrem Leben. Der Gedanke daran brachte ihre Wangen erneut zum Glühen …
    Hör sofort damit auf, ermahnte sie sich scharf. Du musst an deinen Job, an deine Zukunft denken. Sich auf einen Mann wie Dale einzulassen bedeutet, mit dem Feuer zu spielen – und du hast dir schon einmal böse die Finger verbrannt.
    Erschrocken zuckte sie zusammen, als es plötzlich klopfte.
    “Cassie? Es ist schon nach elf. Möchten Sie denn gar nicht frühstücken, meine Liebe?”
    Malin! Vor Erleichterung fiel ihr ein Stein vom Herzen – für einen Moment hatte sie befürchtet, Dale stünde vor der Tür.
    Cassie atmete tief durch. Die Aussicht, Dale am Frühstückstisch gegenüberzusitzen, wirkte sich nicht gerade appetitfördernd auf sie aus, doch es war besser, wenn sie es möglichst rasch hinter sich brachte. “In zehn Minuten bin ich da. Ich muss nur noch rasch duschen”, rief sie und begann, sich auszuziehen.
    Zu ihrer Überraschung fand sie Malin und ihre beiden Enkelinnen allein in der Küche vor. “
Hej
ihr drei. Ist Dale etwa noch im Bett?”, fragte sie betont unschuldig. Sie konnte sich eigentlich nicht vorstellen, dass er sich von ein paar Gläsern Champagner gleich umwerfen ließ – ganz im Gegensatz zu ihr selbst.
    Malin schüttelte den Kopf. “Nein, er ist schon in aller Herrgottsfrühe mit der Skägård aufgebrochen. Meinte, ich soll ihn nicht vor dem Abendessen zurückerwarten.” Nachdenklich runzelte sie die Stirn. “Irgendwie hat er sich merkwürdig benommen. Wissen Sie vielleicht, was mit ihm los ist? Ist gestern auf dem Fest etwas passiert?”
    “Nein, nein”, beeilte Cassie sich zu sagen. “Es war ein ganz wunderbarer Abend.” Sie schluckte. “Wissen Sie, eigentlich habe ich gar keinen Hunger. Ich glaube, ich habe gestern ein wenig zu tief ins Glas geschaut. Ein kleiner Morgenspaziergang würde mir ganz gut tun, denke ich.”
    “Wollen Sie nicht wenigstens …”
    Cassie schüttelte den Kopf. “Vielen Dank.”
    Sie würde Dales Abwesenheit nutzen, um in Ruhe über ihre weitere Vorgehensweise nachzudenken. Eines stand jedenfalls fest: Sie musste so schnell wie möglich fort von Svergå, ehe sie sich zu weiteren unbedachten Handlungen hinreißen ließ. Weit weg von Svergå, und vor allem von Dale Prescott und der unwiderstehlichen Anziehungskraft, die er auf sie ausübte.
    Seufzend trat Malin ans Fenster und schaute Cassie hinterher, die so eilig den Garten durchquerte, als sei der Teufel persönlich hinter ihr her. Irgendetwas war geschehen, gestern auf Frederiks Hochzeitsfeier. Irgendetwas, das sowohl Cassie als auch Dale ziemlich durcheinandergebracht hatte.
    Dale war bereits verschwunden gewesen, als Malin heute Morgen in aller Herrgottsfrühe aufgestanden war. Sie hatte lediglich eine Notiz auf dem Küchentisch vorgefunden, in der er sie darüber informierte, dass sie nicht mit dem Mittagessen auf ihn warten sollte. Wo er war, hatte er ihr nicht verraten – doch Malin konnte es sich auch so denken.
    Immer wenn er Sorgen hatte, fuhr er mit der

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