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Insel der glühenden Sonne

Titel: Insel der glühenden Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patricia Shaw
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mit Mrs. Warboy aufnehmen musste, da Penn mit einer Erkältung zu Bett lag.
            Mrs. Warboy erschien auch prompt mit einem Haufen nasser, verdreckter Männerkleidung, den sie auf den Küchenboden warf.
            »Die müssen bis heute Abend sauber und trocken sein.«
            Dossie hob die durchweichte schwarze Weste auf und fragte erstaunt, was damit passiert sei.
            »Das geht dich nichts an.« Mrs. Warboy rauschte hinaus.
            »Dann hat das auch Zeit.« Heute war Backtag, der Herd schon aufgeheizt und das Haus ruhig.
            Als Jubal nach Hause kam, hatte Dossie bereits zwei große Fleischpasteten, einen Apfelkuchen, einen runden Früchtekuchen und ein Blech Scones gebacken.
             
            Sergeant Abel Budd hielt nicht viel von dem hochnäsigen Herrn, konnte den Streich aber nicht einfach auf sich beruhen lassen. Zudem hatte er gar nichts gegen einen kleinen Ausritt aufs Land, und ein Besuch bei Warboys Nachbar Flood, dessen Sträflinge er regelmäßig kontrollierte, würde ihm wie immer ein Stück Lammfleisch oder eine Flasche Whisky einbringen, was nicht zu verachten war.
            Über das Verbrechen mit der Pferdetränke hatten er und seine Kollegen herzhaft gelacht, doch Budd, der selbst etwas von einem Prediger hatte, klärte sie über die Schwere des Vorfalls auf.
            »Trotzdem. Wenn die Männer ungestraft Unsinn treiben dürfen – wenngleich der Herr nicht wirklich verletzt wurde –, verbreitet sich die Nachricht wie ein Lauffeuer, und dann denken die anderen nach, ob ihnen nicht auch etwas einfällt. Versteht ihr? Die haben nichts im Hirn und vergessen, dass der tätliche Angriff auf Beamte oder andere Respektspersonen ein schweres Verbrechen ist. Ich muss es ernst nehmen, sonst habe ich Hippisley am Hals, ganz zu schweigen von den Richtern. Gander und Barnes, ihr kommt mit mir. Holt den Wagen und die Handschellen. Und macht euch die Stiefel sauber, die Warboy-Farm ist ein schickes Anwesen.«
            Als der Polizeiwagen am Tor vorfuhr, stellte Sergeant Budd überrascht fest, dass das Haus weniger prachtvoll war, als er gedacht hatte, doch alles wirkte ordentlich und verriet nicht, was sich in den letzten Tagen hier abgespielt hatte.
            Vermutlich dank Shanahan, und er fragte sich, wie der Ire in die ganze Sache hineinpasste. Der Scherz klang zu albern für seinen Geschmack.
            Dennoch war Vorsicht geboten, und er sprach aus Erfahrung, da ihn einmal ein Sträfling vom Pferd gezerrt, mit seinem eigenen Schlagstock verprügelt und sich danach mit Waffe und Pferd aus dem Staub gemacht hatte. Abel erinnerte sich ungern daran, dass der Sträfling Jack Fielder gewesen war, den er zweimal in seiner Zelle zusammengeschlagen hatte, weil er sich weigerte, den Aufenthaltsort einer Gefangenen zu verraten, die aus der Frauenfabrik geflohen war. Monate später kam Budd an einem Arbeitstrupp vorbei, der Büsche rodete, als ihn ein bärtiger Mann beschimpfte, ansprang und vom Pferd riss.
            Es dauerte nur wenige Sekunden. Die anderen Sträflinge sahen einfach zu, niemand machte Anstalten, ihm zu helfen. Die Aufseher hörten ihn schreien und kamen angelaufen, schafften es aber nicht rechzeitig und holten dann auch noch in aller Ruhe ihre Pferde, bevor sie Fielder verfolgten.
            Dank Fielder, der sich immer noch auf freiem Fuß befand, war seine Beförderung um zwei Jahre verschoben worden, und niemand auf der Wache wagte es, den Namen des inzwischen berühmten Buschräubers zu erwähnen, um nicht Budds Zorn herauszufordern.
            Warboy junior stolzierte die Vordertreppe hinunter. »Warum haben Sie so lange gebraucht, Sergeant? Die könnten längst weg sein. Ich lasse die Männer holen.« Als Budd aus dem Wagen stieg, fügte Jubal noch hinzu: »Ich hoffe, Sie lassen dieses Fahrzeug nicht vor dem Haus stehen.«
            Stirnrunzelnd nickte Budd Wachtmeister Barnes zu. »Du kommst mit, Gander. Wir suchen Shanahan.«
            »Der ist nicht hier«, entgegnete Warboy zornig. »Er ist einkaufen, entgegen der ausdrücklichen Anordnung, das Anwesen nicht allein zu verlassen. Vermutlich hat er sich bereits abgesetzt.«
            »Kein Wunder. Wer sind die anderen?«
            »Der Pferdedieb Billo und ein gemein aussehender Kerl namens Rufus.«
            »Nachnamen?«
            Warboy zeigte sich ungeduldig. »Keine

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